Großhansdorf. Pfarrei St. Ansverus gibt Gotteshaus in Großhansdorf auf. Gläubigen bleibt nur wenig Zeit, um sich von ihrer Kirche zu verabschieden.

Anfang Juli ist Schluss. Dann schließt die Katholische Pfarrei St. Ansverus ihre Kirche Heilig Geist in Großhansdorf. Zuvor lädt die Gemeinde für Sonnabend, 22. Juni, um 18.30 Uhr zu einem letzten Orgelkonzert in das Gotteshaus am Wöhrendamm ein. „Alle Musikfreunde sollen Gelegenheit erhalten, sich von der schönen Becker-Orgel zu verabschieden“, sagt Diakon Tobias Riedel.

Auf dem Programm stehen Werke von Jan Pieterszoon Sweelinck, Johann Sebastian Bach, Andreas Willscher, Josef Rheinberger und Felix Mendelssohn Bartholdy. Gespielt werden sie von Heiner Arden, Organist an der Propsteikirche Herz Jesu in Lübeck. Der Eintritt ist frei, die Gemeinde bittet um eine Spende.

Katholische Kirche in Großhansdorf: Gemeinde lädt zum letzten Orgelkonzert ein

Die Heilig-Geist-Kirche in Sichtweite des Rathauses wurde vom Hamburger Architekten Karlheinz Bargholz im Stil der Nachkriegsmoderne errichtet und 1962 geweiht. Sie bietet 245 Gläubigen Platz und ist Teil der Ahrensburger Gemeinde St. Marien.

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Für Sonntag, 7. Juli, ist der letzte Gottesdienst in Großhansdorf geplant. Anschließend müssen Katholiken aus der Waldgemeinde zur Messe ins benachbarte Ahrensburg fahren. Die dortige Kirche St. Marien ist das einzige Gotteshaus der Pfarrei St. Ansverus in Stormarn, das sicher erhalten bleibt.

Auch die Gotteshäuser in Bargteheide, Reinfeld und Trittau werden aufgegeben

Von zahlreichen weiteren Standorten will sich die Katholische Kirche aufgrund sinkender Mitgliederzahlen und hoher Kosten absehbar trennen. Das jüngst vom Hamburger Erzbischof Stefan Heße genehmigte Immobilienkonzept sieht vor, dass 2025 das Gotteshaus in Bargteheide und ein Jahr später auch die Kirche in Trittau abgestoßen werden. In St. Marien in Reinfeld wird bereits an diesem Sonntag, 16. Juni, der letzte Gottesdienst gefeiert.

Die Entscheidung über die Zukunft von St. Vicelin in Bad Oldesloe, welche die Pfarrei ebenfalls schließen will, haben die Verantwortlichen nach heftigem Widerstand aus der Gemeinde auf Mitte 2027 vertagt. In Großhansdorf haben die Gemeindevertreter dafür gestimmt, das rund 3700 Quadratmeter große Grundstück am Wöhrendamm nach der Schließung der Kirche zu kaufen, um dort in zentraler Lage eine dringend benötigte weitere Kita zu bauen.