Bargteheide. Am Wochenende 15./16. Juni können Besucher auch Palmen in Bargteheide erleben. Der Überblick über alle Teilnehmer und Zeiten.

Ein Hauch von Südsee weht mitten in Bargteheide durch den nasskalten norddeutschen Frühsommer. Auf ihrem Grundstück in der Innenstadt haben Elke und Jürgen Finnern in den vergangenen 30 Jahren einen Palmengarten angelegt – unter freiem Himmel. Dort wachsen neben Bananenstauden sogar Pflanzen, die eigentlich auf den Fidschi-Inseln zu Hause sind. „Im beheizten Gewächshaus kann das ja jeder, doch draußen ist das eine große Herausforderung“, sagt der Hobbygärtner.

Um anderen Palmenfreunden zu zeigen, wie das funktionieren kann, machen die Finnerns bereits zum fünften Mal bei der Aktion Offener Garten mit. „Bislang hatten wir durchweg sehr nette Besucher und viele interessante Gespräche“, sagt Elke Finnern. Sogar aus Kiel und Wismar sind bereits Gäste nach Bargteheide gekommen.

Aktion Offener Garten: In Bargteheide wachsen sogar Palmen

Auslöser für das außergewöhnliche Hobby war Anfang der 1980er-Jahre ein Swimmingpool. „Wenn wir als Selbstständige Feierabend hatten, war das Freibad schon zu“, sagt Jürgen Finnern. Um auch noch ein bisschen schwimmen zu können, grub die Familie im Garten von Hand ein großes Loch und baute einen Pool. Am Rand wurde irgendwann eine Palme aufgestellt. „Weil uns das gut gefiel, kamen weitere Exemplare hinzu. Ideen zur Gestaltung holte sich das Paar im Palmencafé einer Gärtnerei in Hamburg-Volksdorf und bei Fachhändlern in den Niederlanden. Dort wollte Jürgen Finnern „nur mal gucken“ – und kam mit einem bis unters Dach mit Palmen beladenen Auto zurück.

Im mediterran angelegten Vorgarten wachsen neben einer großen Palme auch Zypressen und Lavendel.
Im mediterran angelegten Vorgarten wachsen neben einer großen Palme auch Zypressen und Lavendel. © Harald Klix | Harald Klix

Zwölf große Pflanzen, die inzwischen bis zu sechs Meter hoch sind, stehen dauerhaft draußen. Damit sie die kalte Jahreszeit überleben, hat Fernsehtechniker Finnern eine besondere Schutzkonstruktion entwickelt. Zunächst schiebt er runde Kunststoffrohre um den Stamm, die er dann mit dicken Stoffbahnen und einem Styropordeckel verkleidet. Zum Lüften („Das ist wichtig, damit nichts schimmelt“) ist alles leicht zu öffnen.

2000 Liter Regenwasser werden zum Gießen in Tonnen aufgefangen

An heißen Sommertagen dauert das Gießen der gut 70 Palmen und vielen anderen Pflanzen allein eine Stunde. Dafür wird das Regenwasser aufgefangen: 2000 Liter fassen die überall verteilten Tonnen. Dass die Finnerns wegen ihres Hobbys nur wenig Zeit für Urlaub haben, stört sie keineswegs. „Wir haben uns den Urlaub ja mitten in die Stadt geholt“, sagen beide übereinstimmend. Sogar mit einem Hauch Südsee.

Mit diesen Kunststoffrohren verkleidet Jürgen Finnern seine Palmen im Winter.
Mit diesen Kunststoffrohren verkleidet Jürgen Finnern seine Palmen im Winter. © Harald Klix | Harald Klix

Nur wenige Hundert Meter weiter haben Christina und Baldur Müggenburg ein ganz anderes Gartenparadies angelegt. Es liegt am Hammoorer Weg direkt am Bahndamm der Strecke Hamburg–Lübeck. An den 855 Quadratmeter großen Nutzgarten auf dem eigenen Grundstück schließt sich ein langer Streifen an, der über eine Holzbrücke zu erreichen ist. Die Fläche gehört der Bahn, die Müggenburgs pflegen sie und dürfen sie im Gegenzug auch nutzen.

Die Müggenburgs in Bargteheide haben auch einen großen Gemüsegarten angelegt. 
Die Müggenburgs in Bargteheide haben auch einen großen Gemüsegarten angelegt.  © Harald Klix | Harald Klix

Das Ehepaar ist schon seit 2003 regelmäßig bei der Aktion Offener Garten dabei. Diese war im Jahr 2000 von drei Frauen initiiert worden. Beim Start waren es 17 Gärten, inzwischen sind es durchweg mehr als 200 in Schleswig-Holsten und Hamburg. Etliche sind zusätzlich bei der „Langen Nacht der Gärten“ am Sonnabend, 3. August, dabei: Dann können Besucher die Anlagen von 19 bis 23 Uhr in der Dämmerung und mit Beleuchtung erleben. Von den Stormarner Teilnehmern machen die Gärten in Witzhave und Heilshoop mit.

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Die gesamte Bandbreite reicht von Reihen- über Stadthäuser bis zu Landhäusern und Kleingärten. Auch Gartenprojekte, Gärtnereien, Rosen-, Kräutergärten und Schattengärten sind dabei. Eine Karte steht auf der Homepage offenergarten.de. Im Kreis Stormarn sind acht Gärten geöffnet.

Bargfeld-Stegen

Bettina Möck, Im Kamp 6: 600 Quadratmeter mit Stauden, Rosen, Kräutern, winterharten Kakteen, Obst, Beeren und Blühgehölz. In drei Teichen leben Kois und Schildkröten, selbst gemauerter Pizza- und Räucherofen sowie gebastelte Gartendekos; viele Sitzgelegenheiten, größtenteils rollstuhlgerecht, Hunde gern gesehen, Toilette vorhanden, Kaffee und Kuchen; Öffnungszeiten: 15. und 16. Juni von 9 bis 18 Uhr, andere Termine nach Absprache; Infos: Telefon 0171/706 88 08, E-Mail bettina.moeck@gmx.de

Heinrich Sengelmann Kliniken, Kayhuder Straße 65: Der im April offiziell eröffnete Wald der Sinne verspricht mit neuen Eindrücken eine heilsame Wirkung auf Körper, Geist und Seele; zentrale Aussichtsplattform mit Blick über Streuwiesen, Obststräucher und Mischwälder; Klanginstallationen, Wasserspiele und viele Sitzgelegenheiten; der Garten für die Sinne ist diesmal wegen Bauarbeiten am Gebäude gesperrt. Öffnungszeiten: 15. und 16. Juni 11 bis 17 Uhr; Infos: Telefon 04535/505-329, E-Mail claudia.schuett@hsk.alsterdorf.de, www.heinrich-sengelmann-kliniken.de

Bargteheide

Elke und Jürgen Finnern, Theodor-Storm-Straße 13: Im Palmengarten, der seit mehr als 25 Jahren besteht, sind verschiedene Arten vom Sämling bis zum sechs Meter hohen Gewächs vorhanden. Die größeren Pflanzen sind seit mehr als 20 Jahren ausgepflanzt. Sie werden im Winter mit selbst gebauten Modulen gegen Kälte geschützt. Es sind auch Bananenstauden, Yuccas, Drachenbäume, Zypressen und andere Exoten zu sehen. Öffnungszeiten: 15. und 16. Juni 12 bis 18 Uhr, andere Termine nach Absprache möglich; Infos: Telefon 04532/86 80, E-Mail juergen.finnern@gmx.de

Christina und Baldur Müggenburg, Hammoorer Weg 2: 855 Quadratmeter großer Nutzgarten mit Gemüsebeeten, Stauden- und Sträuchergarten mit Rosen, Kiwibäume, Feigenstrauch, Kletterhortensie, Blauregen, Paeonien, Japanischer Hartriegel. 800 Quadratmeter Wildgarten mit Naturteich, Bienenwiesen, Brunnen und Kompostanlagen. Der vordere Bereich ist rollstuhlgeeignet, Führungen für Gruppen sind nach Absprache möglich, angeleinte Hunde willkommen, Toilette vorhanden, Pflanzenverkauf, Spende fürs Tierheim erbeten; Öffnungszeiten: 15. und 16. Juni 11 bis 17 Uhr; Infos: Telefon 04532/77 15 oder 0177/224 21 61, E-Mail ch.mueggenburg@t-online.de

Großhansdorf

Heike und Michael Reimer, Haberkamp 15: 700 Quadratmeter großer eingewachsener Garten in 1950er-Jahre-Siedlung, seit 2009 in Umgestaltung; rund 80 Quadratmeter großer Schwimmteich mit naturnaher Filterzone und Bachlauf, Sauna, Feuerstelle, Hochbeet, Gewächshaus, Ruine, Outdoorküche, Pergolen und mehrere Sitzplätze; Bepflanzung teils naturnah, teils geordnet; Kaffee und Kuchen; keine Hunde; Öffnungszeiten: 15. Juni von 11 bis 18 Uhr, 16. Juni von 10 bis 17 Uhr, weitere Termine nach Absprache; Infos: Telefon 0152/21 96 09 33, E-Mail m_reimer@mailbox.org

Englische Gärten haben Annette Matthiesen in Heilshoop inspiriert.
Englische Gärten haben Annette Matthiesen in Heilshoop inspiriert. © Bianca Bödeker | Bianca Bödeker

Heilshoop

Annette Matthiesen, Hauptstraße 60: Hinter der ehemaligen Dorfschmiede verbergen sich auf 2000 Quadratmetern 20 Gartenbereiche im englischen Stil, die Mauern, Hecken und Laubengänge trennen. Antike Bauelemente aus England setzen Akzente, Wasser in jeder Form belebt die Gärten optisch und akustisch. Nach einem Blick vom Aussichtsturm folgt ein Rundgang mit Rosengarten, Phloxgarten, Blauregengang, Obstsparliergang, Teich mit Wasserfall und Pavillon, Schattengarten, Klostergarten, Weißer Garten. Führungen für Gruppen nach Absprache möglich, angeleinte Hunde willkommen, Toilette vorhanden, Pflanzenverkauf, Kaffee und Kuchen; Öffnungszeiten: 15. und 16. Juni 11 bis 18 Uhr, außerdem 7. Juli, 4. August und 1. September 11 bis 18 Uhr, andere Termine siehe Homepage; Eintritt: 4 Euro; Infos: Telefon 04506/18 83 89, E-Mail Annette.Matthiesen@t-online.de, www.cosycottagegarden.com

Todendorf

Antje und Nicole Kirchhoff, Niekoppel 9: Viele Staudenbeete, ein kleiner Teich und mehrere Sitzmöglichkeiten laden zum Entspannen zwischen Wald und Feld ein. Ein Gemüse- und ein Beerengarten runden das Ganze ab. Es gibt Kaffee und Kuchen. Führungen für Gruppen sind nach Absprache möglich; keine Hunde; Öffnungszeiten: 15. und 16. Juni 10 bis 17 Uhr; Infos: Telefon 04534/334, E-Mail 2ehler@t-online.de

Sabine Hecht und Jörg Kurth zeigen ihren Garten in Witzhave.
Sabine Hecht und Jörg Kurth zeigen ihren Garten in Witzhave. © Verena Künstner | Picasa

Witzhave

Sabine Hecht und Jörg Kurth, Feldstraße 9: naturnaher 800 Quadratmeter großer Garten mit Gehölzen, Weidenarten, Stauden, Rosen, Obstgehölzen, Teich und mehreren Sitzgelegenheiten; viel Unterholz für Mäuse, Igel, Vögel und Insekten; Toilette vorhanden, angeleinte Hunde willkommen; Öffnungszeiten: 15. und 16. Juni 10 bis 18 Uhr, andere Termine nach Absprache; Infos: Telefon 0160/91 52 48 70, E-Mail kurth-joerg@t-online.de, Homepage gartenwelt-witzhave.de