Bad Oldesloe. Anfang Januar hatten Wassermassen an der K64 großen Schaden angerichtet. Bürger leiden seitdem unter den Folgen. Doch eine Lösung naht.

Gute Nachrichten für alle Bürgerinnen und Bürger, die seit Monaten unter der Sperrung der Kreisstraße 64 zwischen der A21-Anschlussstelle Bad Oldesloe-Nord und dem Travenbrücker Ortsteil Nütschau leiden: Voraussichtlich ab Mitte Oktober wird es auf der Strecke wieder freie Fahrt geben. Den aktuellen Sachstand erläuterte Meike Langenbach vom Fachdienst Planung und Verkehr beim Kreis Stormarn im jüngsten Kreisverkehrsausschuss. Danach hatte auch Travenbrücks Bürgermeister Christian Backhaus gefragt, der während der Sitzung im Publikum saß.

Wie berichtet, hatten Wassermassen infolge starker Regenfälle im Januar große Schäden in Stormarn angerichtet. Besonders betroffen von der Überflutung war seinerzeit der Raum Bad Oldesloe. Die Bundesstraße 75 war in Höhe des Oldesloer Ortsteils Blumendorf überflutet worden. Teilweise stand das Wasser einen Meter hoch. Die wichtige Nord-Süd-Verbindung musste drei Wochen lang gesperrt werden. Auch andere Straßen waren zwischenzeitlich nicht befahrbar.

Kreisstraße 64 nach Überflutung noch immer gesperrt: So geht es weiter

Schon seit längerer Zeit ist die B75 wieder freigegeben. Nicht der Fall ist das aber bei der nach wie vor in beiden Richtungen gesperrten Kreisstraße 64. Dort wurde durch die enormen Wassermassen eine Brücke unterspült. Die Schäden sind so schwer, dass das Bauwerk erneuert werden muss. Eine Reparatur ist nicht möglich, wie Untersuchungen ergeben haben. In vergangenen Sitzungen des Verkehrsausschusses hatten sich immer wieder Bürger zu Wort gemeldet und gesagt, dass sie unter der Sperrung leiden.

„Das Fundament des Durchlasses wurde unterspült. Dadurch sind am Bauwerk und der Fahrbahn schwere Schäden entstanden“, teilte der schleswig-holsteinische Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr (LBV.SH) seinerzeit mit. Die kurze Brücke, die streng genommen als Durchlass bezeichnet wird, weil sie kürzer als zwei Meter ist, führt über den Bach Pilkenbek.

Aktuell laufen die Vorbereitungen für die Baumaßnahme

„Aktuell bereitet der LBV.SH die Maßnahme vor“, so Langenbach im Kreisverkehrsausschuss. Bereits Ende März hatte sie die Politiker über den Sachstand informiert. Damals hatte sie berichtet, dass Bauvorbereitungen für den Ersatzneubau stattfinden. Der LBV.SH hatte die notwendigen Vermessungsleistungen, Baugrunduntersuchungen und die Bewertungen zu den naturschutzrechtlichen Belangen in die Wege geleitet. Die Vermessungsergebnisse lagen Ende März auch schon vor, sodass die Kreisverwaltung Berechnungen für die Neudimensionierung zum Gewässerquerschnitt vornehmen konnte.

Parallel dazu liefen Genehmigungsverfahren, in denen die heutigen wasserwirtschaftlichen, ökologischen und artenschutzrechtlichen Maßstäbe berücksichtigt wurden. Außerdem ließ der LBV.SH den Baugrund untersuchen. Vorbereitend auf das Ausschreibungsverfahren zur Erneuerung der Brücke sollten so Erkenntnisse über die Bodenverhältnisse gewonnen werden, um eventuell notwendige Maßnahmen für die Gründungskonstruktion in die Wege leiten zu können.

Vergabeunterlagen soll noch Ende dieser Woche fertig werden

Es müsse aktuell, so Langenbach, noch eine finale Abstimmung mit dem Land geben. „Wir rechnen damit, dass die Vergabeunterlagen Ende dieser Woche fertig werden“, sagte sie. In der kommenden Woche könne voraussichtlich das Vergabeverfahren starten. Dann können Angebote abgegeben werden. Das Vergabeverfahren soll am 9. Juli abgeschlossen sein. „Ende Juli wird der Auftrag dann an eine Firma vergeben“, so Langenbach.

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Im August sollen Untersuchungen in Sachen Naturschutz und Wasserwirtschaft stattfinden. „Ende August soll der Bau starten, der dann ungefähr vier bis sechs Wochen dauern wird“, sagt Langenbach. Wenn also alles nach Plan läuft, sollen die Arbeiten zwischen Ende September und Mitte Oktober abgeschlossen sein, sodass Bürgerinnen und Bürger dann wieder freie Fahrt haben.

Weil der Hochwasserschaden an der Brücke nicht vorhersehbar war, waren dafür im Haushalt 2024 auch keine Mittel eingeplant. Sie können dennoch bei den Haushaltsmittelansätzen der Investitionsplanung für Kreisstraßen- und Radwegebau verteilt über mehrere Vorhaben bereitgestellt werden: in Summe rund 500.000 Euro.