Reinbek. Reinbeks Bürgervorsteherin und Bürgermeister wollen Anwohner über die Unterbringung von Geflüchteten informieren. Was geplant ist.

Es ist ein Thema, das Politik, Verwaltung und Bürger gleichermaßen beschäftigt: Wie sollen die vielen Flüchtlinge, die Kommunen zugewiesen bekommen, angesichts des Mangels an Wohnraum untergebracht werden? In Reinbek ist die Lage wie vielerorts aktuell besonders angespannt. Um die Bürgerinnen und Bürger über die Unterbringung von Geflüchteten zu informieren und einen Raum für Austausch zu schaffen, laden Reinbeks Bürgermeister Björn Warmer und Bürgervorsteherin Brigitte Bortz für Mittwoch, 29. Mai, 19 Uhr, zu einer Einwohnerversammlung in die Mensa des Schulzentrums (Mühlenredder 30) ein.

Aktuell stehen in den 47 Unterkünften der Stadt 582 Plätze zur Verfügung. Die Kapazitäten sind ausgeschöpft. In größeren Gemeinschaftsunterkünften wie zum Beispiel in der Borsigstraße kommt es wegen der Überbelegung immer häufiger zu Konflikten. Allein 2023 hat Reinbek 90 Asylbewerber, 15 Obdachlose und 44 ukrainische Geflüchtete untergebracht. Für 2024 rechnet die Stadt mit etwa 150 neuen Flüchtlingen.

Stadt Reinbek informiert Bürger über die Unterbringung von Flüchtlingen

Wie berichtet, hat sich die Politik in den vergangenen Monaten auf vier Standorte für Flüchtlingsunterkünfte geeinigt. An der Straße Krabbenkamp im gleichnamigen Wohngebiet soll eine temporäre Unterkunft mit 32 Plätzen geschaffen werden. Eigentlich war geplant, dass die Container wesentlich früher aufgestellt werden, als es nun der Fall ist. An dem Standort, an dem bereits 2015 ein Containerdorf für Flüchtlinge errichtet worden war, sollten ursprünglich schon Ende 2023 alleinreisende Männer einziehen. Der Bau verzögerte sich monatelang. Grund waren technische Probleme und dass sich das Genehmigungsverfahren des Bauantrages hinzog.

Ende Februar beschloss die Stadt, an der Schulstraße eine Flüchtlingsunterkunft mit 16 Plätzen zu errichten. Auf dem Grundstück Schulstraße 24 befindet sich bereits ein Haus, in dem seit längerer Zeit Geflüchtete wohnen. Auf dem hinteren Teil der Fläche, ein ehemaliger Spielplatz, soll ein Bau in Modulbauweise geschaffen werden. Ob dort Familien oder Einzelpersonen untergebracht werden, soll spontan nach Bedarf entschieden werden. Nicht alle Anwohner waren von den Plänen begeistert. Vor Ort haben bereits mehrere Bürgerveranstaltungen stattgefunden. Wenn alles nach Plan läuft, soll die Unterkunft im vierten Quartal 2024 bezugsfertig sein.

Bislang einigte sich die Stadt auf vier Standorte für Flüchtlingsunterkünfte

Im März einigte sich die Politik auf zwei weitere Standorte. Das aktuell leer stehende Gebäude an der Stettiner Straße 15 in Neuschönningstedt und die Mehrzweckfläche Schönningstedt (Sachsenwaldstraße 20) sollen für die Unterbringung von Flüchtlingen hergerichtet werden. Im Vorfeld hatte ein Arbeitskreis bestehend aus Mitgliedern von Politik und Verwaltung in nicht öffentlicher Sitzung getagt und sich einvernehmlich auf die Standorte geeinigt. Anders als ursprünglich von der Verwaltung vorgeschlagen, soll das aktuell leer stehende Gebäude an der Stettiner Straße 15 nicht abgerissen und durch einen Modulbau ersetzt, sondern saniert werden.

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Laut Beschlussvorlage wurde die Verwaltung beauftragt, die Kosten für die Sanierung des Gebäudes zu ermitteln und auch zu prüfen, ob ein Ausbau des Dachgeschosses möglich ist. Auf der Mehrzweckfläche Schönningstedt soll ein Bau in Modulbauweise errichtet werden. Wie viele Plätze dort geschaffen werden, steht noch nicht endgültig fest. Auf der Mehrzweckfläche sollen es vermutlich mehr als 30 sein. Im Haus an der Stettiner Straße befinden sich zwölf Einzimmerwohnungen, die mit je zwei Geflüchteten belegt werden könnten. Durch den Ausbau des Dachgeschosses könnten zwölf weitere Plätze dazukommen. Beide Unterkünfte sollen, wenn alles glatt geht, im vierten Quartal 2025 oder im ersten Quartal 2025 fertig sein.