Bad Oldesloe. Polizei sucht Zeugen eines Unfalls, bei dem Skoda-Fahrerin nach Santiano-Konzert auf der A20 verunglückte. Was bisher bekannt ist.

Für die Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr begann das Pfingstwochenende im Norden Stormarns in der Nacht zum Sonntag, 19. Mai, mit zwei Unfällen auf den Autobahnen A20 und A1. Dabei wurden zwei Frauen verletzt. Ein vierjähriges Kind blieb dem ersten Anschein nach wie durch ein Wunder unverletzt, wurde aber ebenso wie seine Mutter zur eingehenden Untersuchung in ein Krankenhaus in Lübeck gebracht.

Silberner Pkw soll bei hohem Tempo dicht aufgefahren sein

Der erste Unfall ereignete sich am Sonnabend, 18. Mai, gegen 22.20 Uhr auf der A20. Betroffen war eine 26-Jährige aus dem Kreis Rendsburg-Eckernförde. Ersten Informationen zufolge war sie mit einem Skoda Fabia zwischen Mönkhagen und dem Kreuz Lübeck auf der Überholspur unterwegs, als sie von hinten durch einen silberfarbenen Pkw durch dichtes Auffahren und mehrfaches Betätigen der Lichthupe bedrängt worden sein soll.

Weil die Betroffene selbst mit erheblichem Tempo unterwegs war, verlor sie bei dem folgenden Ausweichmanöver die Kontrolle über ihr Fahrzeug. Es geriet ins Schleudern und dann rechts von der Fahrbahn ab, fuhr in den Graben, überschlug sich dort und kam schließlich quer zur Fahrbahn auf dem Standstreifen und der rechten Spur zum Stehen. Nach einer Erstversorgung am Unfallort war die Fahrerin zur Weiterbehandlung ins Krankenhaus gebracht worden.

Ermittlungen wegen Nötigung und unterlassener Hilfeleistung

Der mögliche Unfallverursacher soll seine Fahrt fortgesetzt haben, ohne sich um das Unfallopfer zu kümmern. Ob es bei dem Vorfall tatsächlich zu den Tatbeständen der Nötigung und unterlassenen Hilfeleistung kam, ist nun Gegenstand weiterer Ermittlungen. Deshalb sucht die Autobahnpolizei des Bezirksreviers Bad Oldesloe Zeugen, die zur angegebenen Zeit selbst auf der A20 zwischen Bad Segeberg und Lübeck unterwegs waren.

Weil es am Abend des 18. Mai im Nachgang eines Konzerts der Shanty-Rockband Santiano am Kalkberg in Bad Segeberg zur Unfallzeit deutlich mehr Verkehr auf dem betreffenden Autobahnabschnitt gegeben hat als üblich, könnte es tatsächlich Augenzeugen geben. Wer also sachdienliche Hinweise zum Unfallhergang und zu dem silbernen Auto machen kann, sollte sich zeitnah unter der Telefonnummer 04531/170 60 melden.

Hyundai in Leitplanke gerast: Mutter und Kind wohlauf

Nur eine Stunde später war es auf der A1 zu einem weiteren Unfall gekommen. Gegen 23.25 Uhr hatte eine 33-Jährige aus dem Herzogtum Lauenburg zwischen der Anschlussstelle Reinfeld und dem Kreuz Lübeck die Kontrolle über ihr Fahrzeug verloren. Der Hyundai i30 war daraufhin erst mit der Mittelleitplanke kollidiert, wurde dann über alle Fahrspuren in die rechte Leitplanke geschleudert und blieb schließlich mit dem Heck zur Fahrbahn stehen.

Ersthelfer bargen Mutter und Kind aus dem stark beschädigten Unfallwagen und versorgten die beiden bis zum Eintreffen des Notarztes. Während die 33-Jährige leichte Verletzungen davontrug, blieb das vier Jahre alte Kind äußerlich unverletzt. Helfer der Freiwilligen Feuerwehr Reinfeld befreiten die Fahrspuren von den weit verstreuten Trümmern. Kurzzeitig war die A1 Richtung Norden vollständig gesperrt. Dann wurde der Verkehr über zwei Spuren an der Unfallstelle vorbeigeleitet. Nach etwa zwei Stunden gab die Polizei wieder alle Fahrspuren frei.