Ahrensburg. Unternehmen aus Hamburg will in der Nähe des Bahnhofs durch Nachverdichtung zusätzlichen Wohnraum schaffen. Warum das Vorhaben stockt.
Mehr Wohnraum in der Nähe des Ahrensburger Bahnhofs: Im August 2022 stellte die Eigentümerin der Blocks rechts und links der Stormarnstraße, die Magna Asset Management AG aus Hamburg, Pläne zur Nachverdichtungdes Bahnhofsviertels vor. 52 neue Wohnungen sollten so in zentraler Lage entstehen.
Den Aufstellungsbeschluss für die erforderliche Änderung des Bebauungsplans haben Ahrensburgs Kommunalpolitiker im Bau- und Planungsausschuss bereits gefasst. Doch dann geriet das Vorhaben ins Stocken. Jetzt wird bekannt: Die Pläne liegen vorerst auf Eis. Ob sie noch umgesetzt werden, ist ungewiss.
Bau von 52 Wohnungen am Ahrensburger Bahnhof liegt vorerst auf Eis
„Der Eigentümer hat signalisiert, dass er die Nachverdichtungspläne des Quartiers derzeit nicht weiter vorantreibt“, heißt es in einem Sachstandsbericht der Verwaltung zur Städtebauförderung. Das Verfahren zur Änderung des Bebauungsplans ruhe deshalb derzeit. Die Kosten für die Aufstellung des neuen B-Plans sollten eigentlich aus dem Topf gefördert werden.
Die Pläne der Magna sehen den Bau eines Blocks mit 24 Wohneinheiten auf drei Geschossen auf der Westseite der Stormarnstraße neben den bestehenden Rotklinkerhäusern mit aktuell 61 Wohnungen vor. Dafür soll eine nicht geschützte Villa im Innenhof westlich der Gebäude weichen.
Stadt müsste Teil einer Grünfläche gegenüber des Bahnhofs verkaufen
Weitere acht Einheiten finden in einem viergeschossigen Neubau an der Ecke Hamburger Straße Platz, wo jetzt der Lieferservice Pizza Max und ein Pflegedienst eingeschossig residieren. Ein dritter Block mit fünf Etagen für 20 Wohnungen sowie Gewerbe und Gastronomie im Erdgeschoss soll direkt an der Freifläche gegenüber dem Bahnhofentstehen, wo derzeit das griechische Restaurant Rigani und kleine Läden zu finden sind.
Dort müsste die Stadt etwa ein Viertel ihrer in einer Senke gelegenen Grünfläche an die Magna verkaufen. Vorgesehen ist auch eine Tiefgarage für 73 Autos. Langfristig plant die Magna außerdem, die drei Mehrfamilienhäuser auf der östlichen Straßenseite durch einen Neubau zu ersetzen. Dieser soll sich, im Gegensatz zu den bisherigen Gebäuden, in Nord-Süd-Richtung bis zur Ecke Hamburger Straße erstrecken und vier Voll- sowie ein Staffelgeschoss erhalten.
Kommunalpolitiker haben Bedenken wegen der Gebäudehöhen
In der Ahrensburger Kommunalpolitik stieß das Vorhaben grundsätzlich auf Wohlwollen, allerdings unter Vorbehalten. Die Politiker meldeten Bedenken wegen der Verkleinerung der Grünfläche gegenüber des Bahnhofs, der verkehrlichen Anbindung der Tiefgarage und der optischen Wirkung der Gebäudehöhen an.
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Insbesondere den fünfstöckig geplanten Block direkt am Bahnhof wollten die Politiker in der Höhe reduzieren. Schon damals hatte Magna-Vorstand Jens Bodem betont, dass der Spielraum eingeschränkt sei. Die Neubauten hätten eine Bruttogeschossfläche von rund 5160 Quadratmetern. Alles unter 5000 Quadratmetern sei unrentabel.
Magna hat aus ökonomischen Überlegungen Abstand von dem Projekt genommen
„Der Vorhabenträger hat uns informiert, dass er aus ökonomischen Überlegungen vorerst Abstand von dem Vorhaben genommen hat“, sagt Kay Renner, Stadtplaner im Ahrensburger Rathaus. Die Diskussion um die Gebäudehöhen sei einer der Gründe, die zu der Entscheidung geführt hätten.
Die Magna bestätigte auf Anfrage, dass die Planungen für das Projekt pausiert seien. Zu den Gründen wollte sich eine Sprecherin nicht äußern. Gänzlich abgeschrieben habe man das Vorhaben aber nicht. Man prüfe derzeit, unter welchen Bedingungen es zu welchem Zeitpunkt realisierbar sei.