Ahrensburg. S-Bahn wird wegen fünf zusätzlicher Stationen länger benötigen als Regionalbahn. Nun liefert Nah.SH konkrete Zahlen.
Es ist einer der Kritikpunkte der Gegner der S4 in Ahrensburg: Die neue S-Bahn werden wegen zusätzlicher Haltepunkte zum Hamburger Hauptbahnhof mehr Zeit benötigen als derzeit die Regionalbahnen der Linie RB81, die mit der neuen Verbindung wegfallen. Nun hat der Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein (NAH.SH) konkrete Zahlen vorgelegt, welche die Annahme bestätigen. Das Plus bei der Fahrzeit fällt aber nur gering aus.
Demnach wird die S4 aktuellen Fahrplanentwürfen zufolge von Ahrensburg zum Hauptbahnhof 26 Minuten unterwegs sein, drei Minuten mehr als die derzeitige Regionalbahn. In der Gegenrichtung verlängert sich die Fahrzeit um vier Minuten, von 22 auf 26 Minuten. Das geht aus der Antwort des NAH.SH auf eine Anfrage der Ahrensburger Verwaltung hervor.
S4 statt RB81: S-Bahn benötigt drei Minuten mehr Zeit zum Hauptbahnhof
Diese wiederum war ein Ergebnis der Einwohnerversammlung zur S4 Ende September. Damals hatten die anwesenden Bürger der Verwaltung den Auftrag gegeben, Zahlen zur Fahrzeit und den Sitzplatzkapazitäten der neuen S-Bahn einzuholen. Bei den aktuellen Werten handele es sich aber nur um vorläufige Angaben, betont der NAH.SH.
Der künftige Fahrplan sei nicht Teil des laufenden Planfeststellungsverfahrens. „Die Fahrplanung ist noch nicht abgeschlossen und hängt auch davon ab, wie die anderen Züge auf den Mischverkehrsgleisen zwischen Ahrensburg und Bad Oldesloe verkehren“, so der Nahverkehrsverbund.
Regionalexpress RE80 soll auch künftig in Ahrensburg halten
S-Bahn-Langzüge, wie sie auf der S4-Linie eingesetzt werden sollen, verfügen laut NAH.SH über 570 Sitzplätze, etwas weniger als die Regionalbahnen, die 666 bis 720 Reisenden Platz bieten. Bei einem 15-Minutentakt auf der Linie RB81 stünden somit pro Stunde 2664 bis 2880 Sitzplätze zur Verfügung. Bei der S4 wären es bei einem Zehn-Minuten-Takt 3420.
Allerdings soll die S-Bahn nach derzeitiger Planung nur in den Hauptverkehrszeiten alle zehn Minuten zwischen Ahrensburg und dem Hauptbahnhof verkehren. Durchgehend soll es einen 20-Minuten-Takt bis Bargteheide geben. Der NAH.SH weist zudem darauf hin, dass der Regionalexpress der Linie RE80 auch nach Inbetriebnahme der S4 Ahrensburg anfahren werde. Die Fahrzeit soll unverändert bei 17 Minuten Richtung Hauptbahnhof und 18 Minuten in der Gegenrichtung bleiben.
Für de S4 entstehen fünf neue Haltepunkte entlang der Trasse
Die S4 soll ab Ende 2029 von Hamburg-Altona über den Hauptbahnhof bis Bad Oldesloe verkehren. Zwischen Hamburg-Hasselbrook und Ahrensburg werden zwei zusätzliche Gleise für die neue Linie verlegt, eines davon wird weiter in Richtung Ahrensburg-Gartenholz geführt, wo eine Abstellanlage für die S-Bahn-Züge geplant ist. Dort soll die S4 auf die Bestandsstrecke Hamburg–Lübeck einfädeln.
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Die S-Bahn erhält neben den vorhandenen Stationen, die derzeit von der Regionalbahn bedient werden, fünf neue Haltepunkte: Wandsbek Rathaus, Bovestraße und Holstenhofweg zwischen den Haltepunkten Hasselbrook und Tonndorf, Pulverhof zwischen Tonndorf und Rahlstedt sowie Ahrensburg West zwischen Rahlstedt und Ahrensburg. Letztere Station soll den Umstieg zur U-Bahn an der gleichnamigen Haltestelle der U1 ermöglichen.
Die Gesamtkosten für das Projekt liegen bei 1,85 Milliarden Euro
Die Gesamtkosten für den Bau der S4 liegen laut einer aktuellen Schätzung bei 1,85 Milliarden Euro. Der Bund übernimmt mit circa 84 Prozent den Großteil. Die restlichen rund 290 Millionen Euro teilen Hamburg (70 Prozent) und Schleswig-Holstein (30 Prozent) unter sich auf.