Ahrensburg. Zwei Kommunalpolitiker wechseln zu den Grünen. Was das für die Mehrheitsverhältnisse in Ahrensburger Stadtverordnetenversammlung bedeutet.
Paukenschlag bei der Ahrensburger SPD: Die Stadtverordneten Stephan Lamprecht und Silke von Stockum haben überraschend ihren Austritt aus der Fraktion erklärt. Während von Stockum auch ihr Mandat aufgibt, möchte Lamprecht seinen Sitz behalten.
Der plötzliche Schritt sorgt für Spekulationen über ein Zerwürfnis unter Ahrensburgs Sozialdemokraten. Sowohl Lamprecht als auch von Stockum wollen sich nicht zu den Gründen hinter der Entscheidung äußern. Auch vom SPD-Fraktionsvorsitzenden Béla Randschau gibt es keinen Kommentar. „Ich wünsche den beiden alles Gute für die Zukunft“, so der Fraktionschef knapp.
Ahrensburg: Zwei Kommunalpolitiker wechseln von SPD zu Grünen
Wie diese aussehen wird, steht nach Informationen unserer Redaktion bereits fest. Demnach haben beide Kommunalpolitiker sich den Grünen angeschlossen. Lamprecht bleibt Stadtverordneter, von Stockum wird als bürgerliches Mitglied Teil der Grünen-Fraktion und die Partei in Ausschüssen vertreten. Der Wechsel soll während der kommenden Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am Montag, 26. Februar, bekannt gegeben werden.
Die Entscheidung hat Auswirkungen auf die Zusammensetzung des Stadtparlaments: Weil Lamprecht sein Mandat mit zu den Grünen nimmt, können die Sozialdemokraten keinen weiteren Vertreter entsenden. Damit schrumpft die SPD-Fraktion von sieben auf sechs Mitglieder. Für von Stockum rückt Tim Schoon über die SPD-Parteiliste in das Stadtparlament nach.
Die Grünen stellen nach Lamprechts Wechsel künftig die stärkste Fraktion
Die Grünen haben durch Lamprechts Wechsel künftig neun Sitze und sind damit stärkste Fraktion. Zwar hatte die Partei bei der Kommunalwahl 2023 mit 26,1 Prozent vor der CDU (24,9 Prozent) die meisten Stimmen geholt, dennoch stellen beide Parteien derzeit acht Stadtverordnete. Die SPD war mit 21,6 Prozent auf Rang drei und sieben Sitze gekommen. Die FDP (14,9 Prozent) und die Wählergemeinschaft WAB (12,5 Prozent) stellen je vier Stadtverordnete.
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Von Stockum hatte für die SPD das Direktmandat im Wahlkreis 16 (Gemeinschaftshaus Gartenholz) errungen. Lamprecht war über die Parteiliste der SPD in das Kommunalparlament gewählt worden. An den Mehrheitsverhältnissen in den Ausschüssen ändert sein Wechsel nichts. In den siebenköpfigen Gremien stellt die SPD weiterhin jeweils einen stimmberechtigten Vertreter. CDU und Grüne entsenden je zwei Mitglieder, FDP und WAB je eines.
SPD nominiert Torsten Sill als neuen stellvertretenden Fianzausschussvorsitzenden
Mit seinem Austritt aus der SPD-Fraktion gibt Lamprecht allerdings den Posten als stellvertretender Vorsitzender des Finanzausschusses auf. Die Sozialdemokraten, die für diesen Posten das Vorschlagsrecht haben, haben Torsten Sill, bürgerliches Mitglied in der Fraktion, als Nachfolger nominiert.