Bad Oldesloe. Das Travebad wird nach langer Verzögerung für 1,7 Millionen Euro saniert. Was das für Schulen, Vereine und Freizeitschwimmer bedeutet.

Diese Nachricht dürfte Freizeitschwimmer und Vereine traurig stimmen: Das Travebad in Bad Oldesloe wird ab dem 22. Juli mit Beginn der Sommerferien monatelang geschlossen bleiben und voraussichtlich erst Anfang 2025 wieder seine Pforten öffnen. Mehr als ein halbes Jahr können Bürger, Schulen und Vereine das Hallenbad nicht nutzen.

Grund für die Schließung des Schwimmbades ist eine aufwändige Sanierung. „Es werden das Schwimmerbecken und Lehrschwimmbecken mit den Bereichen um die Becken herum saniert“, sagt Manfred Priebsch, Prokurist bei den Vereinigten Stadtwerken auf Nachfrage unserer Redaktion. Das Unternehmen begleitet die Sanierung als Betreiber des Travebades.

Die Sanierung wird rund 1,7 Millionen Euro kosten

Rund 1,7 Millionen wird die Sanierung wohl kosten. Eigentlich sollte es schon 2023 soweit sein, doch dann wurden die Arbeiten, für die seinerzeit noch 1,5 Millionen Euro veranschlagt waren, verschoben. „Die Verzögerung hat verschiedene Gründe“, sagte damals Stadtsprecherin Agnes Heesch.

Unter anderem die Abstimmung mit Handwerkern und die Fördermittelzuweisung seien für den späteren Sanierungsbeginn verantwortlich. „Die Sanierungskosten werden hauptsächlich von der Stadt Bad Oldesloe getragen. Das Land Schleswig-Holstein fördert die Maßnahme mit 250.000 Euro“, so Manfred Priebsch.

Die Alternativen für Schwimmerinnen und Schwimmer sind begrenzt

Die schlechten Nachrichten: Die Alternativen für Schwimmerinnen und Schwimmer während der Sanierungsarbeiten sind begrenzt. „Aktuell nutzen sieben Schulen aus Bad Oldesloe das Travebad. Dazu kommen noch 15 Vereine“, so Priebsch. „Ausweichmöglichkeiten gibt es nur in Freibädern, solange das Wetter mitspielt. Weitere Hallenbäder gibt es leider nicht in der Umgebung.“

Im Mai 1975 als erste Schwimmhalle in Stormarn eröffnet, hat das Travebad in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder für Negativschlagzeilen und Diskussionen in der Politik gesorgt. Bereits 2003 war klar, dass das Bad sanierungsbedürftig ist. Bis die Mängel behoben wurden, sollten noch einige Jahre ins Land gehen.

Von 2011 bis 2014 wurde das Bad aufwändig saniert

2006 gab es in der Sache einen Bürgerentscheid: Oldesloerinnen und Oldesloer sollten sich entweder für den Erhalt des Hallenbades oder den Neubau eines Spaßbades an der Straße Sandkamp aussprechen. 60 Prozent stimmten für den Erhalt. 2010 wurde mit der Planung des Umbaus begonnen.

Von Juli 2011 an war das Bad für knapp drei Jahre geschlossen. Immer wieder war der Termin der Wiedereröffnung verschoben worden, bis es im Februar 2014 schließlich so weit war. Erst seitdem trägt die Schwimmhalle den Titel Travebad. „Damals wurde quasi alles bis auf die Becken neu gemacht“, sagt Manfred Priebsch. Die indes wurden seinerzeit noch für gut befunden.

Immer wieder hatte das Bad mit technischen Mängeln und weiteren Problemen zu kämpfen

Von 2011 bis 2014 wurden für knapp neun Millionen Euro unter anderem das Dach, die Fassade, die Lüftungs- und Wassertechnik, die Leitungen und das Mobiliar erneuert. Eingangsbereich, Duschen und Umkleidebereiche wurden umgestaltet. Einen Gastronomiebereich gibt es seit der Sanierung nicht mehr, dafür wurde ein Bewegungsbecken angebaut.

Zwischenzeitlich musste das Bad mehrfach kurzzeitig wegen verschiedenen Defekten geschlossen werden. 2017 wurden im Travebad innerhalb weniger Monate mehrfach Legionellen im Wasser nachgewiesen, immer wieder hatte das Schwimmbad mit Baumängeln und technischen Pannen zu kämpfen. Die Mängelliste war lang.

Zuletzt war das Bad 2020 auf den neuesten Stand gebracht worden

2020 war das Bad zuletzt auf den neuesten Stand gebracht worden. Damals wurden Filteranlagen getauscht und das Planschbecken saniert. Das Schwimmbad war geschlossen – allerdings fiel der Zeitraum in den coronabedingten Lockdown und wäre für Besucherinnen und Besucher ohnehin nicht zugänglich gewesen.

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„Die Schwimmbecken, die jetzt saniert werden, sind mittlerweile 50 Jahre alt“, so Priebsch. „Sie sind das Letzte, das noch in dem ursprünglichen Zustand ist. So langsam werden die Becken undicht, außerdem sind die umliegenden Fliesen sehr glatt und nicht rutschfest.“ Die anstehenden Sanierungsarbeiten sollen all diese Mängel beheben.

Auch die Sauna bleibt während der Sanierungsarbeiten geschlossen

Das Travebad am Konrad-Adenauer-Ring verfügt über ein Sportbecken mit sechs 25-Meter-Bahnen und einer Sprunganlage mit Ein- und Drei-Meter-Sprungbrettern, ein Lehrschwimmbecken, ein Kursbecken und ein Planschbecken für Kleinkinder. Zudem gehört eine 95 Grad heiße Blockhaussauna mit Saunagarten zum Bad. Doch: Auch die bleibt ab Sommer geschlossen. „Die Sauna kann während der Sanierungsarbeiten leider nicht weiter betrieben werden“, so Priebsch.

Doch für alle Schwimm- und Wellness-Enthusiasten, Schulen und Vereine, die in den kommenden Monaten ab Sommer buchstäblich auf dem Trockenen liegen, gibt es zumindest Grund zur Hoffnung. Denn sind die Becken erneuert, stehen nach der Wiedereröffnung 2025 wohl erst einmal keine weiteren Arbeiten an. Priebsch: „Mit der Sanierung sind dann alle Bereiche des Bades auf dem neuesten Stand.“ Und: Auch im Sinne aller Schwimmerinnen und Schwimmer führe an der Schließung kein Weg vorbei, so der Prokurist: „Die Arbeiten sind jetzt notwendig, damit der Betrieb des Bades langfristig gesichert bleibt.“