Neue Sauna, aber keine Gastronomie mehr: Das Hallenbad in Bad Oldesloe ist wiedereröffnet. Abendblatt-Reporter haben es ausprobiert
Bad Oldesloe. Nach knapp dreijähriger Bauphase ist es nun endlich so weit. Immer wieder wurde der Eröffnungstermin verschoben, jetzt ist die Sanierung des Hallenbads in Bad Oldesloe abgeschlossen. Reporter von der Abendblatt-Regionalausgabe Stormarn gehörten zu den ersten Gästen und haben das neue Travebad vorab getestet.
Der Eingangsbereich
Auf dem kostenfreien Parkplatz angekommen, fällt mir die strahlend weiße Außenfassade sofort ins Auge. Das Hallenbad erstrahlt in neuem Glanz und mit neuem Namen. Es heißt jetzt Travebad. Im Eingangsbereich riecht es noch nach Renovierung und neuen Möbeln. Der typische Chlorgeruch ist kaum wahrnehmbar. Das könnte an der erneuerten Lüftungs- und Wassertechnik liegen. Der Tresen, an dem ich meine Eintrittskarte kaufe, erinnert an eine Rezeption. Er ist in dunkles Holz eingefasst. Auf der linken Seite stehen mehrere Korbsessel für die Besucher. Hinten in der Ecke entdecke ich drei Automaten: einer für Heißgetränke, die anderen gefüllt mit Süßigkeiten und Eis. Die Automaten ersetzen den ehemaligen Gastronomiebereich, der vollkommen umgebaut wurde.
Am Eingang muss ich mich entscheiden. Will ich nur schwimmen gehen oder auch die neue Sauna ausprobieren? Da ich das ganze Bad testen möchte, gibt es einen roten Chip, etwa so groß wie ein Zwei-Euro-Stück. Den muss ich später an meinem Schrankschlüssel befestigen. Nur mit diesem Chip lässt sich die Tür zum Außen- und damit Saunabereich öffnen. Wer nur das Schwimmbad nutzen will, erhält einen andersfarbigen Chip. Für Gäste, die später die Sauna, das Schwimmbad und das Sportangebot im ehemaligen Gastronomiebereich nutzen wollen, gibt es wiederum einen anderen Chip.
Die Umkleidekabinen
Jetzt bin ich gespannt, was mich im Inneren erwartet. Auf geht es zu den Umkleidekabinen. Der Bereich wird von grünem Milchglas umschlossen. Direkt dahinter steht eine Holzbank, die von Spinden umringt ist. Ich suche den Bereich für Damen, kann aber keine Schilder finden. „Der Umkleidebereich ist jetzt sozusagen unisex“, erklärt mir Schwimmmeister Uwe Behrens. Es gibt aber auch Einzel- und Sammelkabinen. Irgendwie ist es ein komisches Gefühl, dass jederzeit ein Mann herein kommen und mich beim Umziehen sehen könnte. Ich entscheide mich darum für eine Einzelkabine. Erst später entdecke ich, dass es hinter der ersten Reihe mit Spinden eine weitere kleine Bank gibt. Dieser Bereich ist zwar nicht abgeschlossen, schützt aber vor den ersten Blicken neu eintreffender Gäste. Um meinen Schrank abzuschließen, brauche ich einen Euro. In dem neu gestalteten Travebad ist alles hell und freundlich gestaltet, nur die Sitzbänke sind in dem gleichen dunklen Holz gehalten, wie schon der Tresen am Eingang.
Die Duschen
Durch eine weitere Glastür komme ich in den Schwimmbereich. Links befindet sich die Toilette der Damen, rechts der Duschbereich. An der Wand ist ein schmales Brett angebracht, auf dem ich mein Duschgel abstellen kann. Ich stutze, denn ich finde keine Haken für mein Handtuch und den Bademantel. Gut, dass ich einer der ersten Badegäste bin, ich kann beides am Rand auf den Boden der Duschen legen. Später erfahre ich von Betriebsleiterin Marion Arpe, dass die Haken noch nachgerüstet werden sollen. „Es ist noch nicht alles eingerichtet.“
Die Schwimmbecken
Nun will ich aber das große Schwimmbecken testen. Mit seinen 29 Grad Celsius ist das Wasser angenehm warm. Auf sechs Bahnen à 25 Meter kann ich entspannt schwimmen. Für den kunstvollen Sprung ins Wasser gibt es zwei Sprungtürme mit einer Höhe von einem und drei Metern. Außerdem sind sechs Startblöcke für Wettkämpfe vorhanden. Das Wasser ist sehr angenehm auf der Haut und auch hier rieche ich kaum Chlor.
Im hinteren Bereich gibt es ein Nichtschwimmerbecken und eine Badelandschaft für die jüngsten Gäste, mit Rutsche und Wasserfontäne, unter die auch ein Erwachsener passt. Beide Becken haben eine Wassertemperatur von 32 Grad Celsius. Auf der anderen Seite, abgetrennt durch eine Glastür, liegt das Kursbecken. Darin soll beispielsweise das Babyschwimmen ungestört möglich sein. Die Besonderheit hier ist ein Scheinwerfer unter Wasser, der die Farbe wechselt. Abends erscheint das Wasser dann einmal grün oder rot und violett. „Wir planen, das Becken für die Saunanutzer freizugeben“, sagt Arpe. Wenn Sonnabends am Abend das Becken nicht genutzt werde, könnte es den Saunanutzern als FKK-Bereich dienen. Die Lichter würden dafür ausgeschaltet werden und nur der Scheinwerfer das Wasser erhellen. Die anderen Badegäste könnten ungestört weiter schwimmen.
Außenbereich mit Sauna
Nun geht es für mich aber erst einmal in die Sauna. Der Weg führt raus aus dem Schwimmbad, durch einen kleinen Garten zu einem Holzhaus. Die Badekleidung muss ich in der Holzhütte ausziehen. Mit meinem Handtuch setze ich mich auf die zweite der drei hölzernen Stufen. Die auf etwa 90 Grad Celsius erhitzte Luft umhüllt mich. Entspannung stellt sich ein. Ich genieße die Wärme. Bevor ich wieder zurück ins Schwimmbad gehe, muss ich unter die kalte Dusche. Die befindet sich draußen. Zum Ausruhen stehen Liegen und zwei Strandkörbe bereit. Ich setze mich hinein, doch halte es nicht lange draußen aus. Dafür ist es noch zu kalt.
Anziehen und Haare trocknen
Nachdem ich jetzt alles ausprobiert habe und mich tiefenentspannt fühle, gehe ich wieder unter die Dusche. Wieder taucht das Problem mit den fehlenden Haken auf. Ich hoffe, dass sie bald angebaut werden. Beim Umziehen nutze ich dieses Mal die kleine Nische hinter der ersten Spindreihe, die ich vorhin entdeckt habe. Hier fühle ich mich doch ganz wohl und kann mich in Ruhe anziehen. Vor dem Föhn taucht dann doch noch ein Manko auf. Es ist weit und breit kein Eimer zu sehen. Gerade bei meinen langen Haaren wäre dieser nötig. Doch Betriebsleiterin Arpe kann mich auch hier beruhigen. Es sollen noch Mülleimer aufgestellt werden.
Mein Fazit:
Insgesamt ist das Travebad sehr schön geworden. Lange genug hat die Sanierung auch gedauert. Das Schwimmen macht Freude und mein persönliches Highlight ist definitiv die Sauna. Schade ist, dass es keine Gastronomie mehr gibt. Gerade für einen Besuch mit Kindern wäre das sicher wichtig.