Bad Oldesloe. Internationale Krisen wirken sich auf Stormarn aus. Landrat und Kreispräsident glauben aber an ein gutes Jahr 2024. Die Gründe.

Landrat Henning Görtz und Kreispräsident Hans-Werner Harmuth haben sich in einem gemeinsamen Grußwort zum Jahreswechsel an die Stormarner gewendet. Darin haben sie vor allem einen Ausblick auf 2024 gegeben. Der Kreis stehe vor zahlreichen Herausforderungen, die nur zu meistern seien, wenn sich die Bürger auch weiterhin solidarisch verhielten und sich der gemeinsamen Verantwortung für die Gemeinschaft bewusst würden.

„Der Einsatz zum Wohle unseres Nächsten ist nicht allein durch diejenigen zu leisten, die sich beruflich für andere Menschen engagieren“, so Görtz und Harmuth. Es bedürfe nach wie vor vieler ehrenamtlich Tätiger, die sich mit dem Einsatz von Zeit, Energie und oft auch Geld in Kirchen, Vereinen, Hilfsorganisationen und Initiativen engagierten. „Ihnen allen gilt unser aufrichtiger Dank“, heißt es in dem Grußwort.

2023 hat Kreis 1300 Flüchtlinge aufgenommen

Leider habe sich die vor einem Jahr zum Ausdruck gebrachte Hoffnung, der erschütternde Krieg in der Ukraine möge bald ein Ende finden, nicht erfüllt. Noch immer herrsche dort Krieg. Zudem sei die Zahl der Krisenherde auf der Welt, nicht zuletzt durch den Konflikt im Nahen Osten, weiter gestiegen.

Mit Folgen, die sich auch auf das tägliche Leben in Stormarn auswirken. So kämen weiterhin Geflüchtete ins Kreisgebiet, um hier Schutz und Asyl zu suchen. Allein in diesem Jahr waren es mehr als 1300 Menschen, die Unterkunft und Verpflegung benötigten und integriert werden müssten.

Zwei Drittel des Haushalts für Sozialleistungen

Finanziell stehe Stormarn nach wie vor gut da. Der Kreishaushalt bleibe schuldenfrei und ermögliche, viele wichtige Aufgaben zu erfüllen. Erstmals betrage das Gesamtvolumen mehr als eine halbe Milliarde Euro. Zwei Drittel der Ausgaben würden in soziale Leistungen fließen und kämen damit denjenigen zugute, die auf Unterstützung angewiesen seien. Dazu zählten Eltern mit geringem Einkommen ebenso wie Menschen mit Behinderung und Pflegebedürftige, die Tafeln, die Jugendhilfe, Beratungsstellen und vieles mehr.

Stormarn berge unverändert riesige Potenziale für Menschen und Unternehmen, die sich für den Kreis als Lebensmittelpunkt oder als Standort entschieden hätten. Die guten Rahmenbedingungen sollen mit der Unterstützung von Bund und Land 2024 ausgebaut und weiterentwickelt werden.

Neue Rettungsleitstelle geht bald in Betrieb

Des Weiteren haben Landrat und Kreispräsident auf jene Schwerpunkte hingewiesen, die der Kreis im kommenden Jahr mit einer Vielzahl von Projekten setzen wird. Um das Leben in Stormarn noch sicherer zu machen, wird der Bau von drei neuen Rettungswachen in Bargteheide, Barsbüttel und Trittau geprüft.

Bereits fertiggestellt wird die neue Integrierte Rettungsleitstelle mit einem Investitionsvolumen von mehr als 30 Millionen Euro. In dem hochmodernen Gebäude werden fortan pro Jahr mehr als 120.000 Rettungsdienst- und Feuerwehreinsätzen in den Kreisen Stormarn, Herzogtum Lauenburg und Ostholstein koordiniert. Mit einer Werbekampagne sollen zudem mehr Ehrenamtliche für den Katastrophenschutz gewonnen werden.

Busnetz wird auf Elektrobusse umgestellt

Um die Mobilitätswende voranzubringen, soll das Busnetz auf Elektrobusse umgestellt werden. Ein wichtiger Schritt dabei ist der Umbau des Betriebshofs der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) in Ahrensburg zu einem E-Betriebshof mit der entsprechenden Ladeinfrastruktur. Außerdem sollen Angebote wie das Deutschlandticket weiterentwickelt werden, um den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu stärken.

„Mit Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur werden Werte gesteigert und die Verkehrssicherheit erhöht“, so Görtz und Harmuth. Deshalb werden Kreisstraßen und Radwege saniert. Darüber hinaus würden die Bahnradwege als wichtiger Bestandteil der Naherholung teilweise sogar erneuert und an fünf Kreisstraßen neue Radwege geplant. „Damit setzen wir unser neues Radverkehrskonzept um und sorgen dafür, dass das Radwegenetz in Stormarn noch besser miteinander verflochten wird“, heißt es im Grußwort.

Müllgebühren sollen auch 2024 stabil bleiben

Gemeinsam mit der Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH) werden die Weichen für eine zukunftsorientiere Abfallentsorgung und die Verwertung der Bioabfälle gestellt. Die Entsorgung soll weiterhin umweltgerecht und wirtschaftlich erfolgen, lautet das erklärte Ziel. Um so das Klima zu schonen und die Entgelte stabil zu halten.

Weil „Kultur Nahrung für die Seele ist“, bereite die Kulturabteilung „viele neue Angebote“ vor. Dazu gehören etwa eine neue Figurentheater-Produktion, die Verleihung des innovativen Kulturpreises sowie zahlreiche Maßnahmen zur Förderung der Kultur an Schulen im Rahmen der kulturellen Bildung.

Einführung der elektronischen Akte steht bevor

Um die Verwaltung noch bürgerfreundlicher zu machen, soll sie digitaler werden. „Wir führen die elektronische Akte ein und werden in noch mehr Bereichen digital erreichbar sein“, führten Görtz und Harmuth aus. Das gelte unter anderem für das Gesundheitsamt, das bereits in Kürze vollständig digitalisiert sein werde.

Da der Altbau in der Mewesstraße nicht wirtschaftlich saniert werden kann, soll er abgerissen und durch ein neues Verwaltungsgebäude ersetzt werden, das allen Anforderungen an ressourcenschonende Energiestandards und modernes Arbeiten erfüllen wird.

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Im Zeichen des Klimaschutzes steht auch die Umstellung des Fuhrparks der Kreisverwaltung auf E-Fahrzeuge. Außerdem werden weitere Dächer kreiseigener Gebäude mit Photovoltaikanlagen ausgerüstet. Spätestens 2040 sollen dann alle Kreisgebäude klimaneutral sein. Städte und Gemeinden werden dabei unterstützt, die Wärmewende aktiv zu gestalten und den Bürgern klimaneutrale Wärmenetze wie auch individuelle Wärmelösungen anzubieten.

„Auch 2024 wird sich in Stormarn eine Menge bewegen“, versprechen Landrat Henning Görtz und Kreispräsident Hans-Werner Harmuth. Sie bekräftigten ihre Hoffnung auf friedvollere Zeiten sowie Stabilität und Verlässlichkeit für alle: „In diesem Sinne wünschen wir den Menschen in unserem Kreis ein gutes und vor allem gesundes neues Jahr.“