Reinbek. Der Berufsimker Marcus Bradtke-Hellthaler wird Wehrführer in Reinbek. Warum sein Vorgänger nicht mehr für das Amt zur Verfügung steht.

Kaum zu glauben, dass Marcus Bradtke-Hellthaler erst seit September 2022 Vize-Wehrführer in Reinbek ist. Er hat in der kurzen Zeit schon einiges geleistet: So hat er den monatelangen Umzug der Wehr von der alten Wache am Klosterbergen in das neue, moderne Gerätehaus vorbereitet, koordiniert und begleitet. „Ganz ist das noch nicht abgeschlossen“, sagt der neue Chef von 100 Mitgliedern der ehrenamtlichen Retter. Am Freitag, 17. November, ist der 50 Jahre alte Familienvater und Imker während der Mitgliederversammlung zum neuen Wehrführer gewählt worden.

Sein Vorgänger Hans-Jörg Haase (62) ist nicht wieder angetreten, weil er ein Amt im neuen Stab des KatastrophenschutzesStormarn erhalten soll. Der Unternehmer bleibt aber vorerst noch stellvertretender Gemeindewehrführer in Reinbek. Bradtke-Hellthaler hat 41 Stimmen von 46 anwesenden Wahlberechtigten bekommen. „Ich freue mich riesig darüber“, sagt er. „100 Prozent der Stimmen fände ich auch ein bisschen spooky.“ Von 100 Mitgliedern wären 76 Feuerwehrleute stimmberechtigt gewesen.

Marcus Bradtke-Hellthaler ist Reinbeks neuer Feuerwehrchef

Das neue Gebäude habe ein „Riesenpotenzial“, erklärt er. „Jetzt gilt es, das Haus mit Leben zu füllen und dabei vor allem die Mannschaft mitzunehmen. Wir sind zwar gerade noch dabei, die Restarbeiten und Mängel nachzuarbeiten, haben aber auch am Wochenende die ersten Bilder aufgehängt.“

Aktuell konnte die neue Atemschutzwerkstatt noch nicht in Betrieb genommen werden, weil wegen Lieferschwierigkeiten immer noch ein Gerät fehlt. „Solange nutzen wir noch die Werkstatt am Klosterbergen“, sagt der 50-Jährige. „Höchste Priorität hat die ganze Zeit, dass wir einsatzbereit bleiben. 220 Einsätze hat unsere Wehr bislang dieses Jahr gehabt. Deshalb konnten wir auch nicht von einem auf den anderen Tag umziehen.“ Im Mai hatten die Ehrenamtlichen von der Stadt die Schlüssel erhalten.

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Tag der offenen Tür erst im Jahr 2024

Auch der Wasserschaden im Sanitärbereich hat die Ehrenamtlichen in Atem gehalten. „Der Gutachter hat uns leider etwas hängen lassen“, bedauert Bradtke-Hellthaler. „Nächste Woche haben wir endlich einen Termin mit ihm, dann können wir das Kapitel hoffentlich abschließen.“ Dann will er sich endlich seiner wichtigsten Aufgabe widmen: den Zusammenhalt zwischen den Feuerwehrleuten stärken.

Am Donnerstag, 14. Dezember, während der Stadtverordnetenversammlung wird der neue Wehrführer offiziell ernannt. Der Termin für einen Tag der offenen Tür rückt erst 2024 in greifbare Nähe. Die Öffentlichkeit soll das neue Feuerwehrhaus erst besichtigen, wenn alle Mängel beseitigt sind und alles eingerichtet ist.