Reinbek. Constanze Hellthaler hat in Reinbek eine regionale Gruppe des Vereins „LebensHeldin!“ gegründet. Wie sie anderen helfen möchte.

Als sie in der Ausbildung zur Bekleidungstechnikerin steckte, erkrankte Constanze Hellthaler das erste Mal an Krebs. Das ist nun über 30 Jahre her. Gerade hat die Reinbekerin das zweite Mal die Krankheit überstanden. Die 50-Jährige wollte sich auch dieses Mal nicht vom Krebs unterkriegen lassen. Im Krankenhaus kam sie mit dem Verein „LebensHeldin!“ in Kontakt. Der unterstützt Frauen mit Brustkrebs dabei, Schritt für Schritt eine neue Denkweise zu entwickeln und von „der Frau mit Krebs“ zur Heldin des eigenen Lebens zu werden.

Silke Linsenmaier und Isabella Ladines haben 2018 zusammen mit einem Team „LebensHeldin!“ gegründet. Sie möchten Betroffenen helfen, mit positiver Energie wieder Vertrauen ins Leben zu finden, sowie eine neue Leichtigkeit und Lebensfreude zu gewinnen. Ein Mutmach-Buch mit 21 persönlichen Erfahrungen, Podcasts mit Themen wie Vertrauen oder Wege gegen die Angst, aber auch Reisen, mit dem Ziel Achtsamkeit zu lernen und Stress abzubauen, soll den Frauen dabei helfen.

Reinbek: Positiver Umgang mit Krebs – Wie Frau zur Lebensheldin wird

Zudem gibt es regionale Gruppen, die sich regelmäßig treffen: die Sisterhoods. Hellthaler hat sich zur Mentorin ausbilden lassen und bietet nun eine Gruppe in Reinbek an. Am 7. November um 18.30 Uhr geht es in den Räumen der Südstormarner Vereinigung für Sozialarbeit (SVS) los.

Constanze Hellthaler ist Mutter von zwei Kindern (10 und 11 Jahre alt) und mit Reinbeks stellvertretendem Wehrführer Marcus Bradtke-Hellthaler verheiratet. Seit 2010 lebt sie in Reinbek. Kurz vor der Corona-Pandemie wollte sie mit ihrer Geschäftsidee, einer Kreativwerkstatt, starten. Dekoartikel, Accessoires, aber auch Kleidung stellt sie dort her. Doch die Pandemie bremste sie aus. 2021 dann der erneute Versuch, doch der Krebs kam zurück und stoppte erneut ihre Pläne. Aber Hellthaler lässt sich nicht unterkriegen. „Ich bin mit Humor durch die Zeit gegangen“, sagt sie selbst.

Angebot richtet sich an Frauen mit einer Krebserkrankung

Als nach der Chemotherapie die ersten Haare ausfielen, zögerte sie nicht lange und rasierte sie ab. Im Krankenhaus lernte sie den Verein kennen, nahm im März an einer sogenannten Healing-Reise nach Lüneburg teil und war begeistert von der positiven Atmosphäre und der Energie, die sie mit nach Hause brachte. „Es geht hier nicht um die Krankheit, sondern um eine positive Einstellung für die Zukunft“, sagt sie. Negative Glaubenssätze zu eliminieren, war dort einer der Inhalte, genauso wie zu lernen, sich selbst wertzuschätzen.

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„Es war faszinierend“, fasst Hellthaler zusammen und entschloss sich, die Sisterhood-Treffen künftig auch in Reinbek anzubieten. Das Angebot richtet sich an Frauen mit einer Krebserkrankung. Hellthaler ließ sich zur Mentorin ausbilden und startet nun im November mit den monatlichen Treffen. „Wenn ich etwas Positives weitergebe, habe ich selbst etwas davon“, sagt sie.

Die Unterstützung ihrer Familie ist ihr sicher. Inzwischen hat sie auch ihre Geschäftsidee wieder in den Blick genommen. Doch sie hat gelernt, auf sich selbst zu achten, findet Entspannung beim Klavierspielen, denn die Musik gebe ihr viel. Und ab und an zieht sie sich auch gern mit einem guten Buch zurück. Die Sisterhood-Gruppe in Reinbek trifft sich am 7. November von 18.30 bis 20 Uhr bei der SVS, Völckers Park 8 in Reinbek. Weitere Informationen und Anmeldung unter: www.lebensheldin.de/sisterhood-gruppen.