Glinde. Die Buthmann Ingenieur-Stahlbau AG wurde für die Gestaltung des Eingangsbereiches zum Hamburger Park Planten un Blomen ausgezeichnet.

Glückliche Gesichter bei der Buthmann Ingenieur-Stahlbau AG in Glinde: Für die Gestaltung des Eingangsbereiches zum Hamburger Park Planten un Blomen hat der Betrieb den Deutschen Metallbaupreis in der Kategorie Sonderkonstruktionen gewonnen. Bereits zum 13. Mal verlieh das Fachmagazin M&T Metallhandwerk und Technik der Rudolf Müller Mediengruppe in Köln den Preis für herausragende Objekte und Problemlösungen im Metallbau.

Als er bei der Verleihung in Würzburg den Namen seiner Firma hörte, sei die Freude riesig gewesen, sagt Geschäftsführer Marco Buthmann: „Es ist eine tolle Würdigung unserer Arbeit.“ Jedes Jahr bewerben sich deutschlandweit rund 100 Betriebe um den Preis. Die Glinder Firma hatte bereits zum dritten Mal die Nase vorn.

Schon 2014 und 2017 wurde die Glinder Firma mit dem Metallbaupreis ausgezeichnet

2014 gewann sie den Preis in der Kategorie Stahlkonstruktionen für den Horizontweg auf dem Energieberg Georgswerder in Hamburg-Wilhelmsburg. Durch das Projekt wurde der Bevölkerung das Gelände der ehemaligen Mülldeponie zugänglich gemacht. Besucherinnen und Besucher können auf dem erhöhten Rundweg den Blick über Hamburg schweifen lassen.

2017 wurde die Firma Buthmann für das „modern gestaltete und technisch sowie handwerklich meisterhaft ausgeführte“ Empfangsgebäude der Hanse Merkur Versicherung in Hamburg ausgezeichnet. „Der mittelständische Stahlbaubetrieb hat mit dem Siegerobjekt eine repräsentative Eingangslösung in höchster gestalterischer, konstruktiver und handwerklicher Qualität und mit großer Flexibilität und Termintreue umgesetzt“, hieß es damals in der Begründung der Jury.

95 Prozent seiner Aufträge führt das Unternehmen im Großraum Hamburg aus

95 Prozent seiner Aufträge führt das Unternehmen im Großraum Hamburg aus. In den vergangenen Jahren hat es viele Projekte umgesetzt, die das Stadtbild der Hansestadt prägen – so zum Beispiel das Empfangsgebäude der Lufthansa oder die Stilwerk-Brücke in Altona. „Wir sind glücklich und stolz, dass wir auch mit diesem Projekt Hamburg mitgestalten dürfen“, sagt der Geschäftsführer.

1821 eröffnet, ist der Park Planten un Blomen auch wegen seiner zentralen Lage im Hamburger Zentrum bei Einheimischen und Touristen ein beliebtes Ausflugsziel. Auf der rund 47 Hektar großen Anlage finden zahlreiche Veranstaltungen wie Theatervorstellungen, musikalische Darbietungen oder Wasserlichtspiele statt. Gerade erst hat die Eisarena im Park ihre Tore für die Wintersaison eröffnet.

Der neue Eingangsbereich zu Planten un Blomen in Hamburg erinnert durch den Einsatz großer Stahlplatten an den Schiffbau.
Der neue Eingangsbereich zu Planten un Blomen in Hamburg erinnert durch den Einsatz großer Stahlplatten an den Schiffbau. © Buthmann | Buthmann

Der Eingangsbereich sollte einen Bezug zum Schiffsbau haben

Der Eingang liegt in einer Fußgängerzone beim Bahnhof Dammtor, neben dem Kongresszentrum Hamburg CCH, das nach einem Umbau 2022 wieder eröffnet wurde. Für die Neugestaltung des Eingangsbereiches vergab die Stadt Hamburg den Auftrag an den Hamburger Garten- und Landschaftsbaubetrieb Claus Hildebrandt, der wiederum die Glinder Firma mit der Ausführung beauftragte.

Ziel war eine hansestadttypische Gestaltung und ein Bezug zum Schiffsbau. Entsprechend prägen große, schräge Metallflächen das Erscheinungsbild. Auch sollte der Eingangsbereich einen Übergang von großstädtischer Architektur aus unterschiedlichen Epochen in ein parkähnliches Gelände vollziehen. Material und Gestaltung beziehen sich auf Merkmale der Hafenstadt. Dafür wurden zum Beispiel große Blechtafeln eingesetzt, wie sie auch im Schiffsbau üblich sind.

Bei der Ausführung waren einige Herausforderungen zu meistern

Der Deutsche Metallbaupreis wird in sechs Kategorien verliehen: Metallgestaltung, Stahlkonstruktionen, Sonderkonstruktionen, Fenster/Fassade/Wintergarten, Treppen/Geländer und Türen/Tore/Zäune. „Wir wurden in der Kategorie Sonderkonstruktionen ausgezeichnet, weil dieses spezielle Objekt so wahrscheinlich nicht wieder gebaut wird“, sagt Buthmann.

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Warum ausgerechnet die Glinder Firma sich gegen zahlreiche Betriebe durchsetzen konnte? Einfach gesagt: Es war nicht einfach, aber sie hat es gewuppt. „Es waren einige Herausforderungen zu meistern“, sagt der Geschäftsführer. Denn Metallplatten sind nicht leicht zu verarbeiten und dehnen sich bei direkter Sonneneinstrahlung aus. Daher müssen sie so gelagert sein, dass Ausdehnungen möglich sind, ohne dass die gleichmäßigen Fugenabstände zwischen den Platten verloren gehen. Viele konstruktive und montagetechnische Besonderheiten waren zu beachten. Die Ausführung der Firma Buthmann hat die Jury überzeugt.

Die Firma Buthmann in Glinde wurde 1955 gegründet

Etwa eine Handvoll Mitarbeiter hat rund ein Dreivierteljahr an dem Projekt gearbeitet. Im Sommer 2022 wurde es fertiggestellt. Ein Preisgeld gibt es für die Auszeichnung des Fachmagazins übrigens nicht. Aber: „Er zeigt die Qualität und Leistungsfähigkeit unseres Unternehmens, stellt aber auch ein besonders Lob für das handwerkliche Können unserer Facharbeiter in der Fertigung und bei der Montage dar“, sagt Marco Buthmann. Für künftige Zusammenarbeiten mit Architekten sei die Auszeichnung ein wertvolles Aushängeschild.

1955 von Edgar Karl Buthmann gegründet und mittlerweile in dritter Generation geführt, arbeiten heute rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Buthmann Ingenieur-Stahlbau AG. Das Team setzt sich aus Ingenieuren, Meistern, Facharbeitern und Auszubildenden zusammen. Eines der aktuellen Projekte des Unternehmens ist der Neubau mehrerer Hallen am U-Bahnbetriebshof Barmbek der Hamburger Hochbahn AG.