Hamburg. Schlittschuhfahren trotz Energiekrise? Auf welche Einschränkungen sich Besucher einstellen müssen und worauf Betreiber setzen.

Die Energiekrise macht auch vor den Eisbahnen in Hamburg nicht halt. So hat die in diesem Monat beginnende Saison für Schlittschuhfahrer einige Einschränkungen parat – zum Beispiel höhere Eintrittspreise für Besucher.

Um Energie zu sparen, verzichtet der Weihnachtsmarkt in der HafenCity sogar gänzlich auf eine Eislaufbahn, berichtet der NDR. Stattdessen bekommen Gäste eine Alternative auf dem Marktplatz des Überseeboulevards angeboten: Wintergolfen.

Eissporthalle Farmsen trotzt der Energiekrise

Die von Bäderland betriebene Eissporthalle in Farmsen hat ihre Tore seit der vergangenen Woche geöffnet. Die Eintrittspreise sollen trotz der höheren Kosten vorerst nicht angepasst werden. Einer der Gründe hierfür sei auch die moderne Technik. „Die Anlagen befinden sich in gutem Zustand, die Beleuchtung wurde auf LED umgestellt. Ein nennenswertes Einsparpotenzial durch energetische Optimierungen besteht nicht“, sagte eine Bäderland-Sprecherin dem Abendblatt.

Das gesamte Eisland Farmsen verbrauche laut Bäderland im Schnitt jährlich 350.000 kWh Gas (entspricht etwa dem Jahresverbrauch von 15 Einfamilienhäusern) und 780.000 kWh Strom (etwa 250 Haushalte). Die Rechnung hierfür wird trotz der modernen Anlagen im nächsten Jahr deutlich höher ausfallen als zuletzt, weshalb das Bezirksamt Eimsbüttel mit einem höheren Defizit rechnet. Genauso wie bei der an diesem Sonnabend öffnenden Eisbahn in Stellingen, welche die Eintrittspreise ebenfalls nicht erhöhen will.

Ein solches Defizit kann sich die privatwirtschaftlich betriebene und jährlich von 130.000 Gästen besuchte Eisarena in Planten un Blomen nicht leisten. Man müsse die Eintrittspreise erhöhen, schließlich gebe es keine Zuschüsse, sagte Betreiber Jens Eickmeier dem NDR.

Eisbahn-Betreiber hoffen auf kalten Winter

Um die Kosten etwas abzufedern, hoffen alle Eisbahn-Betreiber auf einen kalten Winter, denn die aufwendigen Kälteanlagen schlucken den Großteil des Stromverbrauchs. Die Eislaufbahn vom Wandsbeker Winterzauber ist davon nicht betroffen. Statt aus Eis besteht diese seit mehr als zehn Jahren aus recycelbarem Kunststoff. Ein Trumpf in diesem Winter, der für die Eissportvereine in Hamburg aber noch keine Alternative sein soll.

Der von den Betreibern erhoffte kälterer Winter würde im Übrigen sehr wahrscheinlich zu höheren Heizkosten für Privathaushalte führen, wodurch wiederum weniger Geld für's Schlittschuhfahren übrig bleiben könnte. Die Betreiber der Eisbahnen stehen somit vor einem unsicheren Winter.