Ahrensburg. Zwei Jungunternehmer wollen in den Räumen Am Tiergarten Großes erschaffen. Der Start ist für Anfang Dezember geplant.
Der Plan ist ambitioniert: Noch sieht es in den Räumen Am Tiergarten in Ahrensburg nicht nach Umbruch aus, noch müssen in die Jahre gekommene Büromöbel und Aktenschränke geräumt und muss den Wänden ein frischer Anstrich verliehen werden. In gut einem Monat wollen die Jungunternehmer Finn Fleischer und Dominik Siegel auf dem rund 200 Quadratmeter großen Areal mit mehreren unterschiedlich großen Räumen einen Co-Working-Space eröffnen. „Die Eröffnungsfeier ist für Anfang Dezember geplant“, sagt Fleischer. In dem großen Gebäudekomplex Am Tiergarten 10–12 sind mehrere Firmen angesiedelt, darunter auch die Schacht Papierverarbeitung GmbH mit 91 Jahren Unternehmensgeschichte. Weil sie sich verkleinert, waren zuletzt Büroflächen frei geworden. Als neuer Mieter will Finn Fleischer nun frischen Wind hereinbringen.
Ein Co-Working-Space bezeichnet einen Ort, an dem Freiberufler, Unternehmer, Selbstständige oder auch Studierende arbeiten – für sich allein oder auch an gemeinsamen Projekten. Oft können die Menschen einen Schreibtisch in einem Co-Working-Space anmieten und haben so Kontakt und Vernetzungsmöglichkeiten zu anderen Berufstätigen. Waren derartige Zentren vor einigen Jahren in Stormarn noch selten, gibt es mittlerweile immer mehr solcher Angebote.
Der Coworking Space soll Anfang Dezember in Ahrenburg eröffnen
2021 haben Dorina Bausch und Anja van Wahden das Work Kontor in Ahrensburg gegründet. Im Frühjahr ging der erste Co-Working-Space in Bad Oldesloe an den Start, auch in Reinbek gibt es die Möglichkeit mittlerweile. Um die 20 Arbeitsplätze für Unternehmer und Selbstständige sollen dank der Unternehmer in der Schlossstadt hinzukommen. „Ich denke, dass der Bedarf für so einen Ort in Ahrensburg da ist“, sagt Finn Fleischer. Der gebürtige Ahrensburger wuchs im Hagen auf, machte 2014 an der Stormarnschule sein Abitur. „Ich war richtig schlecht in der Schule“, sagt der 26-Jährige. „Die Lehrer haben immer gesagt, aus mir wird nichts.“ Dementsprechend habe er sich gezwungen gefühlt, Alternativen zu klassischen Karriere- und Berufswegen zu finden – mit Erfolg.
„Mit 14 Jahren habe ich angefangen, Werbung auf Facebook zu schalten und habe damit ziemlich schnell gutes Geld verdient“, sagt Fleischer. Damals sammelte er erste Erfahrungen für das spätere Unternehmertum. Sein Vater war viele Jahre Einkäufer in der Farbenindustrie, musste seine Stelle 2014 unfreiwillig aufgeben. Er übernahm eine kleine Firma. Zwei Jahre lang blieb der große Erfolg aus – bis der Sohn ins Spiel kam, der sich in der Onlinewelt mittlerweile auskannte und Expertise angeeignet hatte.
Für die Zukunft können die Unternehmer sich auch vorstellen, Events anzubieten
„Ich hatte die Idee, die Lacke und Farben meines Vaters im Internet anzubieten“, sagt Finn Fleischer. Gesagt, getan. Seitdem geht es mit der Firma, Farbenlöwe, bergauf. In den vergangenen Jahren hatte das Unternehmen ein Büro in Hamburg und ein Lager in Uelzen. Dass es für Fleischer zurück in seine Heimatstadt ging, war quasi dem Zufall geschuldet. „Ich wohnte vorher in der Hamburger HafenCity“, sagt der 26-Jährige. „Meine Freundin und ich wollten raus aus der Stadt ins Grüne. Als ich ihr Ahrensburg gezeigt habe, war sie total begeistert.“ Das Paar suchte in der Schlossstadt nach einem neuen Zuhause und wurde fündig.
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Dem Freund eines Freundes ist es zu verdanken, dass Fleischer und seine Firma auch beruflich ihr neues Zuhause in der Heimatstadt fanden. Seit Kurzem mietet er die Räume Am Tiergarten 10–12, wo auch Dominik Siegel mit seinem Unternehmen Opti Lean sitzt. Für das Projekt Co-Working-Space taten die Männer sich zusammen, wollen für Ahrensburgerinnen und Ahrensburger einen Mehrwert bieten. Wer Interesse hat, einen Schreibtisch zu mieten, kann sich unter info@ecomhub-ahrensburg.de melden. Fleischer: „Für die Zukunft können wir uns auch vorstellen, Events anzubieten.“