Bad Oldesloe. Fünf Verletzte in Bad Oldesloe. Ob die attackierten Parteimitglieder zurücksprühten, darüber gibt es widersprüchliche Angaben.

In Bad Oldesloe hat am Sonnabend, 28. Oktober, ein junger Mann Mitglieder der AfD mit Reizgas attackiert. Fünf Personen erlitten laut Polizei Augenreizungen und mussten vor Ort durch den Rettungsdienst behandelt werden. Nach Angaben einer Sprecherin der Polizeidirektion Lübeck hatte es gegen 13 Uhr an der Mühlenstraße eine Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppen gegeben, in deren Verlauf es „zu einem wechselseitigen Einsatz von Reizstoff“ gekommen sei.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand seien vier Männer im Alter zwischen 17 und 25 Jahren mit dem Abbau eines Infostandes der Partei beschäftigt gewesen, als ein 20 Jahre alter Mann die Gruppe unvermittelt mit Reizgas besprüht habe. Der Angreifer sei in Begleitung einer 19 Jahre alten Frau gewesen. Ein 18- und ein 25-Jähriger aus der Männergruppe hätten sich daraufhin zur Wehr gesetzt und ihrerseits Reizstoff eingesetzt.

Reizgas-Angriff auf AfD-Infostand – Staatsschutz ermittelt

Karl-Heinz Lenz, Sprecher der Stormarner AfD-Kreistagsfraktion, zeigt sich schockiert von dem Vorfall. Er vermutet „linke Aktivisten“ hinter der Attacke und spricht von einer „antidemokratischen Szene“ in Bad Oldesloe, die immer wieder versuche, die Aktivitäten seiner Partei zu stören. In der Vergangenheit seien etwa bereits Stände der AfD durch Tritte zerstört worden. „Mit Demokratie hat dieses Verhalten überhaupt nichts zu tun“, sagt Lenz.

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Der Fraktionssprecher widerspricht der Darstellung der Polizei, dass Mitglieder seiner Partei ihrerseits Reizgas eingesetzt hätten. „Unsere Leute haben niemanden angegriffen“, sagt Lenz, der selbst am Sonnabend nicht vor Ort war. „Wir führen so etwas wie Reizgas schon deshalb nicht bei uns, weil das gegen uns ausgeschlachtet werden könnte.“

Das für politisch motivierte Straftaten zuständige Kommissariat ermittelt

Die Polizei schließt einen politischen Hintergrund des Angriffs nicht aus. Das für politisch motivierte Straftaten zuständige Kommissariat 5 der Bezirkskriminalinspektion Lübeck hat die Ermittlungen wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung übernommen.