Bad Oldesloe. Plant Asklepios Schließung wichtiger Abteilung in Bad Oldesloe? Gerüchte um ehemaliges Kreiskrankenhaus sorgen für Unruhe.
Die Debatte um die Zukunft der chirurgischen Abteilung der Asklepios-Klinik Bad Oldesloe hat jetzt auch die Landespolitik erreicht. Die SPD-Landtagsfraktion fordert von der Landesregierung einen Bericht und hat beantragt, das Thema auf die Tagesordnung des Sozialausschusses am Donnerstag, 9. November, zu setzen.
Die Sozialdemokraten wollen wissen, welche Auswirkungen eine Schließung der Chirurgie in Stormarns Kreisstadt auf die Notfallversorgung, die chirurgische Regelversorgung in der Region und die Krankenhausplanung des Landes hätte. „Leider haben wir eine Landesregierung, die sich zwar einerseits gutachterlich bescheinigen lässt, für die Krankenhausplanung zuständig zu sein, die aber andererseits die Dinge laufen lässt und die sogenannte Planung hinterher den Entwicklungen vor Ort anpasst“, sagt der Reinbeker Landtagsabgeordnete Martin Habersaat.
Gerüchte um Chirurgie: Asklepios-Klinik Bad Oldesloe beschäftigt Landespolitik
Der SPD-Politiker verweist auf „viele Geburtsstationen und den kompletten Klinikstandort Eckernförde“, die das in den vergangenen Jahren hätten erleben müssen. Habersaat kritisiert, dass noch immer unklar sei, wann die Ergebnisse des von der Landesregierung beauftragten externen Gutachtens zu einer Bedarfsanalyse vorlägen. „Vor allem kommt das alles viel zu spät. Vor Ende 2024 ist da kaum etwas zu erwarten“, sagt der Sozialdemokrat. Die Krankenhausstruktur müsse zudem dem öffentlichen Interesse und nicht dem der „Konzerne mit ihren Kostenoptimierungen“ entsprechen.
Anlass der aktuellen Diskussion sind Gerüchte, wonach die Geschäftsführung der Oldesloer Klinik erwägt, die chirurgische Abteilung aus finanziellen Gründen aufzulösen. Aus dem Umfeld des Krankenhauses heißt es, der Fachbereich sei defizitär. Während der jüngsten Sitzung des Sozial- und Gesundheitsausschusses des Kreistags vor zwei Wochen hatten Mitarbeiter der Klinik sich besorgt gezeigt und vor den Folgen einer Schließung gewarnt.
Klinikleitung sucht Gespräch mit Fraktionen und Kreisverwaltung
Demnach wäre die chirurgische Notall- und Regelversorgung in der Region in Gefahr, selbst einfache Knochenbrüche könnten nicht mehr in Bad Oldesloe behandelt werden. Patienten müssten weite Wege bis nach Bad Segeberg, Hamburg oder Lübeck fahren. Auch Stormarns Landrat Henning Görtz äußerte sich besorgt. Ein solcher Schritt habe auch Auswirkungen auf das Rettungswesen, weil Krankenwagen die Oldesloer Klinik nicht mehr anfahren könnten.
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Gerd Prüfer (SPD), Vorsitzender des Sozial- und Gesundheitsausschusses, hatte daraufhin angekündigt, die Klinikleitung zu der Sitzung des Gremiums am 14. November einzuladen, um für Klarheit zu sorgen. Dazu kommt es nun nicht. Stattdessen habe sich die Geschäftsführung bereiterklärt, in einer Runde mit Vertretern aller Fraktionen, dem Landrat und den zuständigen Fachbereichsleitern in der Kreisverwaltung über aktuelle Überlegungen zu informieren.
Asklepios-Konzern hat sich bislang nicht zu den Gerüchten geäußert
Ein Termin für das Gespräch stehe noch nicht fest, er solle aber voraussichtlich noch vor den Sitzungen des Landes- und des Kreisausschusses sein, so Prüfer. Der Ausschussvorsitzende weist darauf hin, dass es sich bei den angeblichen Schließungsplänen bislang nur um unbestätigte Gerüchte handelt. Der Asklepios-Konzern hat eine solche Absicht bislang weder bestätigt noch dementiert.