Bad Oldesloe. Gerüchte um Schließung der Chirurgie. SPD-Politiker befürchtet Kettenreaktion und kündigt Kundgebung vor Stormarner Kreistag an.
In die Spekulationen um die Zukunft der chirurgischen Abteilung der Asklepios-Klinik in Bad Oldesloe hat sich jetzt der Bundestagsabgeordnete Bengt Bergt eingeschaltet. Der SPD-Politiker, der für den Wahlkreis Segeberg/Stormarn-Mitte im Parlament sitzt, kündigte an, er werde für den Erhalt der Chirurgie in Stormarns Kreisstadt kämpfen.
„Die Schließung der chirurgischen Abteilung würde die Gesundheit von Bürgerinnen und Bürgern in Bad Oldesloe und Umgebung in Gefahr bringen“, warnt der Bundestagsabgeordnete. Hintergrund sind Gerüchte, wonach die Geschäftsführung des Krankenhauses erwägt, die Chirurgie in Bad Oldesloe aus finanziellen Gründen aufzulösen.
Asklepios-Klinik Bad Oldesloe: Abgeordneter sieht Krankenhaus als Ganzes bedroht
Jüngst hatten Mitarbeiter der Klinik im Sozial- und Gesundheitsausschuss des Kreistags vor den Folgen gewarnt, die ein solcher Schritt hätte. Patienten müssten dann bei simplen Brüchen weite Wege nach Lübeck, Hamburg oder Bad Segeberg auf sich nehmen. Zudem könnten Rettungswagen das Krankenhaus nicht mehr anfahren.
Es seien bereits informelle Gespräche mit dem Land für Ende November anberaumt worden, welches in die Pläne einbezogen werden muss, heißt es. Der Asklepios-Konzern hat die Gerüchte bislang nicht kommentiert. Man beteilige sich nicht an Spekulationen und äußere sich, sobald es Tatsachen zu verkünden gebe, so Sprecher Mathias Eberenz.
Bergt befürchtet Kettenreaktion nach Schließung der Chirurgie
Bergt kündigt an, in den kommenden Tagen Gespräche mit Verantwortlichen und Betroffenen führen zu wollen. „Mein Büro steht bereits in Kontakt mit der Klinikleitung und hat deutlich gemacht, dass ich in der kommenden Woche ein Gespräch führen möchte“, sagt der SPD-Politiker. Ihm sei wichtig, alle Möglichkeiten zur Sicherung des Klinikstandortes auszuschöpfen.
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Denn für den Fall, dass die Chirurgie in Bad Oldesloe geschlossen wird, befürchtet Bergt eine Kettenreaktion, welche den gesamten Klinikstandort gefährden könnte: „Nicht nur die Gesundheitsversorgung wäre gefährdet, sondern auch die Arbeitsplätze der Beschäftigten. Der Asklepios-Konzern, der die Klinik betreibt, würde im schlimmsten Falle nicht nur in ganz Stormarn einen Versorgungsengpass provozieren, sondern auch über 300 Beschäftigte in die Arbeitslosigkeit schicken.“
Klinik-Geschäftsführer soll vor Gesundheitsausschuss erscheinen
Auch Stormarns Kreispolitiker zeigen sich angesichts der Gerüchte besorgt. Gerd Prüfer (SPD), Vorsitzender des Sozial- und Gesundheitsausschusses, warnte, dass es schon jetzt Probleme gebe, gesetzliche Hilfsfristen einzuhalten. Stormarns Landrat Henning Görtz sagte, er verfolge die Spekulationen „mit großer Sorge“.
Die Politiker haben die Klinikleitung für die nächste Sitzung des Ausschusses am 14. November eingeladen, um für Aufklärung zu sorgen. Laut Bergt wird auch der Geschäftsführer der Asklepios Klinik Bad Oldesloe, Jörgen Wißler, teilnehmen. Die SPD Bad Oldesloe plant im Vorfeld der Sitzung ab 18 Uhr eine Versammlung vor dem Sitzungssaal des Kreistags, um für den Erhalt der Chirurgie in Bad Oldesloe zu demonstrieren.