Bad Oldesloe. Institut der deutschen Wirtschaft veröffentlicht Daten zu Lebenshaltungskosten für alle Kreise. Welcher Faktor den Unterschied macht.
Die Lebenshaltungskosten sind in Stormarn so hoch wie in keinem und keiner der anderen 14 Kreise und kreisfreien Städte in Schleswig-Holstein. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Das Leben in Stormarn ist demnach um 4,3 Prozentpunkte teurer im Vergleich zum bundesweiten Schnitt. Der Kreis steht damit auf Platz 51 aller 400 Landkreise in Deutschland.
Dicht dahinter folgt in Schleswig-Holstein Pinneberg. Dort liegen die Lebenshaltungskosten vier Prozentpunkte über dem Bundesschnitt. Am günstigsten ist das Leben in Dithmarschen. Wer dort wohnt, zahlt um 9,8 Prozentpunkte weniger als in Stormarn. Der Kreis an der Westküste liegt fünf Prozentpunkte unter dem bundesweiten Durchschnitt. Das Herzogtum Lauenburg liegt 0,2 Prozentpunkte darüber.
Studie: Wohnkosten in Stormarn höher als in allen anderen Kreisen
Ausschlaggebend für die Lebenshaltungskosten in einer Region sind den Wissenschaftlern zufolge vor allem die Wohnkosten. Rechnet man diese heraus, beträgt der Unterschied zwischen günstigster und teuerster Region in Schleswig-Holstein nur noch zwei Prozentpunkte. Das liege daran, dass es in vielen Bereichen der Lebenshaltungskosten keine oder nur geringe regionale Unterschiede gibt, erklärt Christoph Schröder vom IW. Die Bestellung im Internet, Lebensmittel vom Discounter, Kleidung bei Modeketten oder die Eigenmarken der Supermärkte seien überall gleich teuer.
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Werden hingegen nur die Wohnkosten betrachtet, fallen die regionalen Unterschiede noch größer aus. Stormarn liegt hier mit 13,4 Prozentpunkten über dem Bundesschnitt ebenfalls in Schleswig-Holstein an der Spitze, die Spanne zum Schlusslicht Dithmarschen beträgt ganze 27,9 Prozentpunkte.
IW und BBSR haben für die Erhebung 24 Millionen Daten ausgewertet
Bundesweit am günstigsten wohnt es sich im Vogtlandkreis in Sachsen (32 Prozentpunkte unter dem Schnitt). Am teuersten ist die Stadt München, dort liegen die Wohnkosten knapp 81 Prozent höher als im Bundesdurchschnitt und damit fast 2,7-mal so hoch wie im Vogtlandkreis. IW und BBSR haben für die Studie in einem aufwendigen Verfahren aus verschiedensten Quellen Verbraucherpreise für das Jahr 2022 ermittelt und regional aufgeschlüsselt. Basis der Berechnungen sind rund 24 Millionen Daten, die teils automatisch eingelesen wurden.