Ahrensburg. Auf Gelände des ehemaligen Asklepios-Pflegeheims entstehen 99 Einheiten für betreutes Wohnen. 30 Prozent sind zum Start vermietet.

99 neue Wohnungen für Senioren an der Straße Reeshoop in Ahrensburg stehen kurz vor der Fertigstellung. Zum 1. November sollen bereits die ersten Bewohner einziehen. Auf dem dem Grundstück des ehemaligen Asklepios-Pflegeheims entstehen seit Februar 2020 drei Gebäude mit 50 Zwei- und 49 Ein-Zimmer-Wohnungen für betreutes Wohnen im Premium-Segment. Am Rande eines Empfangs für die künftigen Bewohner haben sich jetzt Ahrensburgs Bürgermeister Michael Sarach und Stormarns Kreispräsident Hans-Werner Harmuth (CDU) das Projekt zeigen lassen.

99 Einheiten für betreutes Wohnen in Ahrensburg sind Anfang November fertig

Beide betonten die Bedeutung der Schaffung altersgerechten Wohnraums in Stormarn. „Der Kreis hat eine besondere Beziehung zu diesem Grundstück, insofern freuen wir uns, dass dieses Projekt hier verwirklicht werden konnte“, sagte Harmuth. Bis zum Verkauf 2002 an die Asklepios-Gruppe war der Kreis Stormarn Eigentümer des rund 13.500 Quadratmeter großen Areals in unmittelbarer Innenstadtnähe.

Auf einem Teil des Grundstücks ist ein Pflegeheim entstanden

Dort befand sich ein Pflegeheim mit 64 Plätzen, bestehend aus mehreren Bungalows. Später erwarb das Berliner Immobilienunternehmen Terragon das Grundstück und ließ die sanierungsbedürftigen Bungalows abreißen. Den südlichen Teil veräußerte die AG, die auf die Entwicklung von Senioren- und Pflegeimmobilien spezialisiert ist, im Juli 2017 an das schwedische Unternehmen Hemsö weiter. Bis Ende 2018 entstand dort für zwölf Millionen Euro ein viergeschossiger Neubau mit 107 Betten in der stationären Pflege.

Das Investitionsvolumen liegt bei rund 41 Millionen Euro

So soll das Areal am Reeshoop nach der Fertigstellung der drei Wohngebäude aussehen.
So soll das Areal am Reeshoop nach der Fertigstellung der drei Wohngebäude aussehen. © TERRAGON AG | Terragon AG

Auf dem 6914 Quadratmeter messenden nördlichen Teil entwickeln die Berliner gemeinsam mit der Agaplesion gAG, die nach eigenen Angaben eines der größten diakonischen Werke Deutschlands ist, das Projekt „Service-Wohnen Am Schlosspark“. Betrieben werden soll die Anlage durch eine neu gegründete gemeinsame Tochtergesellschaft mit dem Namen VILVIF. Das Investitionsvolumen liegt nach Angaben der Unternehmen bei rund 41 Millionen Euro.

Kreispräsident lobt „gelungene Innenverdichtung“

Kreispräsident Harmuth lobte das Projekt als Beispiel für „gelungene Innenverdichtung“. Der CDU-Politiker sagte: „Anstelle der vorherigen 64 Pflegeplätze sind nun annähernd doppelt so viele vorhanden und zusätzlich entstehen knapp 100 Einheiten für betreutes Wohnen, was es vorher an diesem Standort gar nicht gab.“ Stormarn könne froh sein, dass der Kreis attraktiv für Unternehmen sei, die derartige Projekte in der Region verwirklichen wollten.

Bürgermeister betont Bedeutung altersgerechten Wohnraums

Ahrensburgs Bürgermeister Michael Sarach betonte, dass das Älterwerden der Gesellschaft auch die Schlossstadt vor Herausforderungen stelle. „Etwa 35 Prozent der Ahrensburger sind älter als 60 Jahre“, so der Verwaltungschef. Gleichzeitig sei die Stadt auch für Senioren von außerhalb attraktiv. „Ahrensburg bietet ein Zentrum mit üppigem Angebot im Einzelhandel und fußläufigen Erreichbarkeiten, ausgezeichnete Versorgung mit Ärzten und Apotheken und ein kulturelles Angebot, das jeden Schritt wert ist“, sagte Sarach. Deshalb sei es wichtig, über entsprechende Wohnangebote für Senioren nachzudenken.

Monatsmiete für die günstigsten Wohnungen liegt bei 1500 Euro

Das Foyer ist bereits mobliert. Es soll den Bewohnern als Begegnungs- und Aufenthaltsraum dienen.
Das Foyer ist bereits mobliert. Es soll den Bewohnern als Begegnungs- und Aufenthaltsraum dienen. © HA | Filip Schwen

Die Einheiten am Reeshoop sollen zwischen 46 und 78 Quadratmeter groß sein und jeweils über einen Balkon, eine Terrasse oder eine Loggia verfügen. Jede Einheit wird komplett barrierefrei ausgebaut. Die monatliche Gesamtmiete der günstigsten Wohnungen soll laut Unternehmen bei etwa 1500 Euro liegen. Dazu soll es Gemeinschaftsräume, ein Foyer mit Lounge-Bereich, einen Fitnessraum, Therapiezimmer für medizinische und kosmetische Anwendungen und einen Wellnessbereich mit Sauna geben.

Kultur- und Unterhaltungsangebote können dazu gebucht werden

Weitere Kultur- und Unterhaltungsangebote können optional dazu gebucht werden. Insgesamt sollen die Leistungen vom Umfang einer Vier-Sterne-Residenz entsprechen. „Die Nachfrage nach Angeboten im betreuten Wohnen ist hoch“, sagt Michael Held, Vorstandsvorsitzender der Terragon AG. Das Konzept des Unternehmens unterschiede von anderen Anbietern vor allem, dass es keine Pflicht zur Buchung von Mahlzeiten gebe. „Wir möchten, dass die Bewohner ihren Alltag flexibel gestalten können und sich der Tagesablauf nicht auf die Mahlzeiten konzentriert“, sagt Held.

30 Prozent der Wohnungen sind zum Start vermietet

Seinen Angaben zufolge sind zum Start etwa 30 Prozent der Einheiten vermietet. „Besichtigungen und die Vermarktung waren pandemiebedingt schwierig“, gibt der Terragon-Chef zu. Viele Interessierte wollten zudem zuerst die fertigen Wohnungen sehen. „Seit dem Ende des Lockdowns hat sich die Nachfrage verdreifacht“, so Held. Sein Unternehmen sei deshalb zuversichtlich, in naher Zukunft alle Einheiten vermieten zu können.