Reinfeld/Ahrensburg. Schwedischer Investor baut zwei neue Pflegeheime in Reinfeld und Ahrensburg. Auch barrierefreie Wohnungen geplant.
Der Neubau von Pflegeheimen für Senioren schreitet in Stormarn voran. So entstehen derzeit zwei neue Einrichtungen mit zusammen 205 Plätzen in Reinfeld und Ahrensburg. Für das Heim in Reinfeld wird am Donnerstag, 17. Mai, der Grundstein gelegt. Das Haus in der Schlossstadt wächst derzeit Stein um Stein.
Die Neubauten ersetzen sowohl in Ahrensburg als auch in Reinfeld ältere Pflegeheime. Zudem hat es in diesen Tagen einen Wechsel beim Betreiber der alten und der künftigen neuen Heime gegeben.
An beiden Standorten wird für 45 Millionen Euro gebaut
In Reinfeld beginnen demnächst am Kaliskaweg 2 die Bauarbeiten für ein neues Pflegeheim mit 98 Einzelzimmern. Es entsteht für eine Investitionssumme von rund 10,2 Millionen Euro auf einem rund 23.000 Quadratmeter großen Grundstück neben dem dort bereits bestehenden Pflegeheim. Dieses wird abgerissen, wenn der Neubau fertig ist. Dessen Eröffnung ist für Herbst oder Winter 2019 geplant. Die Bewohner des alten Pflegeheims ziehen dann in das neue Haus.
Zusätzlich wird auf dem Gelände am Kaliskaweg für 22,9 Millionen Euro eine Wohnanlage für Familien und Senioren errichtet. Sie soll 90 barrierefreie Wohnungen enthalten.
Viergeschossiges Gebäude statt bisheriger Flachbau
In Ahrensburg wird schon seit dem vergangenen Jahr am Standort des Pflegeheims am Reeshoop 38 ebenfalls ein neues Heim gebaut. Die Grundsteinlegung war im Oktober 2017. Künftig wird es dort 107 Einzelzimmer geben statt wie bislang 60 Heimplätze. Die bisherigen flachen Gebäude werden verschwinden, das neue Pflegeheim wird ein viergeschossiger Bau. Die Eröffnung ist für Ende dieses Jahres geplant. Das Investitionsvolumen liegt dort bei rund zwölf Millionen Euro. Und auch in Ahrensburg sollen auf dem Heimgelände neben dem neuen Gebäude nach dem Abriss des alten Pflegezentrums barrierefreie Wohnungen entstehen.
Die Neubauten der Pflegeheime in Reinfeld und Ahrensburg entwickelt und betreut die Terragon AG aus Berlin für den Eigentümer und Investor, das schwedische Unternehmen Hemsö. Terragon ist spezialisiert auf die Entwicklung barrierefreier Wohnungen und von Senioren- und Pflegeimmobilien. Hemsö wiederum ist ein privater Eigentümer von Sozialimmobilien in Schweden, Deutschland und Finnland. Mehrheitsgesellschafter ist ein schwedischer Pensionsfonds.
Altenheime gehörten ursprünglich dem Kreis Stormarn
Früher gehörten beide Altenheime dem Kreis Stormarn. 2002 verkaufte dieser die Einrichtungen an den Asklepios-Konzern. Anfang 2016 erwarb dann die bayerische WOB Immobilien GmbH die Pflegeheime, bevor Hemsö der Eigentümer wurde.
Ob es bei den barrierefreien Wohnungen neben den beiden neuen Pflegeheimen in Ahrensburg und Reinfeld auch Plätze für betreutes Wohnen geben wird, wie in der ursprünglichen Planung vorgesehen, ist noch nicht abschließend geklärt. „In welchem Umfang eine Bindung an Servicekonzepte erfolgen wird, können wir im jetzigen Projektstadium noch nicht endgültig beantworten“, sagt Annette Heilig, Geschäftsführerin der Terragon Vertrieb GmbH. „Die Baugenehmigungsplanung für die jeweiligen Wohnungsbauten haben wir noch nicht abgeschlossen.
Heimbetreiber hat einen neuen Hauptgesellschafter
Betreiber der bestehenden Pflegeheime ist sowohl in Ahrensburg wie in Reinfeld die A+R Betreibergesellschaft mbH. Sie wird auch die künftigen Heime an beiden Standorten betreiben. Allerdings gibt es eine Änderung in ihrer Gesellschafterstruktur: Neuer Mehrheitsgesellschafter ist nun die Gesellschaft für soziale Aufgaben mbH (GesA). Das Unternehmen aus Goslar mit Geschäftsführer Kenneth Woods hat die Anteile des bisherigen Hauptgesellschafters, der inter pares GmbH aus Berlin, übernommen. Es ist damit der neue Träger der Pflegeheime in Ahrensburg und Reinfeld.
Für die Bewohner und das Personal der beiden Heime soll diese Firmenübernahme nach Angaben der GesA keine Folgen haben. „Der Betrieb der Heime ist davon nicht betroffen“, sagt Anja Tebben-Meine, Projektbetreuerin bei der GesA, auf Abendblatt-Nachfrage. „Die Unterbringungskosten werden durch die Übernahme nicht steigen, die Personalschlüssel und die Heimleitungen bleiben unverändert.“
Allerdings werde die neue Betreiberstruktur nach außen sichtbar gemacht: Die Schilder an den Einfahrten der beiden Pflegeheime mit dem Namen „inter pares“ werden geändert.