Ahrensburg. Schweden investieren zwölf Millionen Euro in den Neubau am Reeshoop. Er ersetzt die ehemalige Anlage des Kreises und von Asklepios.

Der Neubau des Pflegeheimes am Reeshoop in Ahrensburg schreitet voran. Am Donnerstag war die Grundsteinlegung für das neue Gebäude, das künftig 107 Betten haben wird und damit deutlich mehr als das bestehende Gebäudeensemble mit derzeit 64 Heimplätzen. Die Grundsteinlegung ist Teil eines Bauprojektes, durch das das Gelände am Reeshoop 38 sein Aussehen völlig verändern wird: Die flachen Gebäude des Pflegezentrums von Betreiber inter pares werden völlig verschwinden, an ihre Stelle treten ein viergeschossiger Neubau für das Pflegeheim sowie drei weitere Wohngebäude.

„Wir wollen ein gemischtes Quartier schaffen, mit Wohnraum für Senioren und für junge Familien “, sagte Jonas Rabe, Geschäftsführer des Projektentwicklers Terragon, bei der Feier zur Grundsteinlegung. Unter den Gästen waren unter anderem Bewohner des Pflegeheims, Handwerker, Bauarbeiter, Stormarns Landrat Henning Görtz, Ahrensburgs Bürgermeister Michael Sarach und Bürgervorsteher Roland Wilde. Die Terragon AG aus Berlin entwickelt und betreut den Pflegeheim-Neubau für den Eigentümer und Investor, das schwedische Unternehmen Hemsö. Die AG ist spezialisiert auf die Entwicklung barrierefreier Wohnungen und von Senioren- und Pflegeimmobilien.

2002 erwarb die Asklepios-Gruppe das Haus

Hemsö ist ein privater Eigentümer von Sozialimmobilien in Schweden, Deutschland und Finnland. Mehrheitsgesellschafter ist ein schwedischer Pensionsfonds. Der Betreiber des neuen größeren Pflegeheims ist wie bisher die inter pares GmbH aus Berlin. Rund zwölf Millionen Euro investiert Hemsö in das neue Heim. Es entsteht auf einer Fläche, auf der bereits ein Teil der alten Gebäude abgerissen wurden. Im November nächsten Jahres sollen das neue Heim fertig sein und die Bewohner aus den noch bestehenden Gebäuden dort einziehen. Danach ist geplant, letztere ebenfalls abzureißen.

An ihrer Stelle will Terragon bis 2020 drei weitere Häuser neben das neue Pflegeheim bauen. Sie enthalten 50 Einheiten für betreutes Wohnen und weitere 50 herkömmliche Wohnungen, die vor allem für Familien gedacht sind. Damit bleibt es bei den Planungen, die bereits der frühere Eigentümer WOB aus Bayern umsetzen wollte und über die das Abendblatt im September vergangenen Jahres berichtet hatte. Inzwischen hat die WOB das gesamte rund 13.500 Quadratmeter große Areal am Reeshoop an die Terragon verkauft. Die Teilfläche für das neue Pflegeheim hat Terragon dann in diesem Frühjahr an Hemsö weiterveräußert. Für die drei anderen geplanten Wohngebäude wird noch ein Investor gesucht. In der Vergangenheit gehörte das nun zum Abriss vorgesehene Pflegeheim dem Kreis Stormarn. Im Jahr 2002 erwarb die Asklepios-Gruppe das Haus, Anfang 2016 die WOB. Seitdem ist inter pares der Betreiber und Mieter der Anlage, auch mit den folgenden Eigentümern Terragon und Hemsö.

Investitionskosten steigen um sechs Euro

Bei den Ahrensburger Heimbewohnern und deren Angehörigen hatten die Neubaupläne teilweise die Sorge hervorgerufen, dass durch den Wechsel zu einer moderneren Einrichtung die Unterbringungskosten stark ansteigen könnten. Christian Potthoff, Geschäftsführer des Heimbetreibers inter pares, bestätigt auf Abendblatt-Nachfrage seine Ankündigung aus dem vergangenen Jahr, dass das Investitionsentgelt für jeden Bewohner von rund 14 auf rund 20 Euro pro Tag steigen wird. „Das ist für das Hamburger Umland bei weitem nicht im oberen Bereich“, sagt Potthoff. Und er sagt weiterhin: „Die Unterbringungskosten werden sich durch den Neubau nicht ändern.“