Ahrensburg. Das Berliner Unternehmen Terragon baut am Reeshoop drei Gebäude für betreutes Wohnen. Ende des Jahres sollen erste Bewohner einziehen.
Der Neubau von 99 Wohnungen für Senioren im Ahrensburger Reeshoop-Quartier schreitet voran. Seit Februar 2020 entsteht auf dem Grundstück des ehemaligen Asklepios-Pflegeheims unter der Regie des Berliner Immobilien-Entwicklers Terragon das Projekt „Service-Wohnen Am Schlosspark“ mit drei Gebäuden für betreutes Wohnen. Nun gibt es einen Termin für die Fertigstellung: Bereits Ende des Jahres sollen die ersten Bewohner einziehen. Geplant sind auf dem Areal an der Straße Reeshoop 50 Zwei-Zimmer- und 49 Drei-Zimmer-Wohnungen im Premium-Segment.
Berliner Unternehmen baut in Ahrensburg 99 Wohnungen für Senioren
Die Einheiten sollen zwischen 46 und 78 Quadratmeter groß sein und jeweils über einen Balkon, eine Terrasse oder eine Loggia verfügen. Jede Einheit wird komplett barrierefrei ausgebaut. Die monatliche Gesamtmiete der günstigsten Wohnungen soll laut Unternehmen bei etwa 1500 Euro liegen. Dazu soll es Gemeinschaftsräume, ein Foyer mit Lounge-Bereich, einen Fitnessraum, Therapiezimmer für medizinische und kosmetische Anwendungen und einen Wellnessbereich mit Sauna geben.
Tiefgarage mit 30 Stellplätzen und ein Ladestation für E-Scooter geplant
Die drei Gebäude werden durch einen Gang im Keller verbunden, sodass die Bewohner die Angebote erreichen können, ohne das Haus zu verlassen. Darüber hinaus soll es einen Außenbereich mit Garten und verschiedenen Sitzmöglichkeiten geben. Dazu entsteht eine Tiefgarage mit 30 Stellplätzen sowie Abstellflächen mit Ladestation für elektrische Rollstühle und E-Scooter. Betreiben wird den Komplex eine Tochtergesellschaft der Agaplesion AG, eines der größten diakonischen Werke Deutschland. Mit dem gemeinnützigen Unternehmen hat Terragon nach eigenen Angaben ein Mietvertrag mit einer Laufzeit von 25 Jahren abgeschlossen.
Das Angebot richtet sich an Senioren, die sich räumlich verkleinern möchten
„Das Angebot richtet sich an Senioren, die sich räumlich verkleinern wollen, aber zugleich weiterhin selbstbestimmt in einer altersgerechten Umgebung leben möchten“, sagt Annette Heilig, Mitglied im Vorstand der Terragon AG. Ziel sei es, älteren Menschen einen Verbleib in den eigenen vier Wänden bis zum Lebensende zu ermöglichen. Das Investitionsvolumen wollte Heilig auf Anfrage nicht nennen. Bis 2016 befand sich auf dem rund 13.500 Quadratmeter großen Grundstück in unmittelbarer Innenstadtnähe ein Pflegeheim mit 64 Plätzen, bestehend aus mehreren Bungalows, das zunächst dem Kreis Stormarn gehörte. 2002 erwarb die Asklepios-Gruppe die Immobilie, die sie wiederum Anfang 2016 an die Münchener WOB-Gruppe weiterveräußerte.
Bungalows des Vorgängerbaus waren nicht mehr zeitgemäß
Bereits damals begannen die Planungen für einen Abriss und die anschließende Neugestaltung des Areals, die die Terragon AG nach dem Erwerb des Grundstücks weiter vorantrieb. „Die eingeschossigen Bungalows des Vorgängerbaus waren nicht mehr zeitgemäß, boten sie doch bezogen auf die Fläche zu wenig dringend benötigte Betreuungsplätze“, sagt Heilig. Der südliche Teil des Grundstücks gehört seit Juli 2017 dem schwedischen Unternehmen Hemsö.
Auf dem südlichen Teil des Grundstücks steht ein Pflegeheim
Die AG ist auf die Entwicklung von Senioren-und Pflegeimmobilien spezialisiert. Bis Ende 2018 entstand dort für zwölf Millionen Euro ein viergeschossiger Neubau mit 107 Betten in der stationären Altenpflege. Betrieben wird das „Haus Reeshoop“ vom baden-württembergischen Pflegedienstleiter Compassio. Der nördliche Teil des Areals, auf dem jetzt die Wohnungen entstehen, gehört seit Januar 2020 der Aachener Grundvermögen Kapitalverwaltungsgesellschaft, wobei Terragon weiter für die Realisierung des Projektes verantwortlich zeichnet.
Angebote in den Bereichen Sport, Wellness, Kunst und Kultur geplant
Die Terragon AG ist mehr als 20 Jahren in der Entwicklung hochwertiger Immobilien für Senioren tätig und nach eigenen Angaben Marktführer für den Bereich Service-Wohnen in Deutschland. „Während die Bewohner weiter eigenständig in ihren Wohnungen leben, bieten wir darüber hinaus ein umfangreiches Paket an Grund- sowie optional dazu buchbaren Wahlservices“, erklärt Heilig das Konzept. Automatisch im Mietvertrag inbegriffen seien etwa ein Service-Team, das rund um die Uhr für Notfälle vor Ort erreichbar sei und die Wellness- und Fitnessangebote. Optional könne unter anderem die Teilnahme an Sportkursen, Ausflügen und Veranstaltungen im Bereich Kunst und Kultur sowie ein Reinigungsservice gebucht werden. „Die Grund- und Wahlleistungen werden vom Umfang einer Vier-Sterne-Residenz gemäß dem Klassifizierungssystem der Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung entsprechen“, sagt Annette Heilig.
Bürgermeister lobt Projekt mit Blick auf demografischen Wandel
„Die Nachfrage im Bereich Service-Wohnen ist seit Jahren ungebrochen hoch“, sagt sie. „Viele ältere Menschen möchten weiter selbstbestimmt leben, schätzen aber, dass im Hintergrund permanent ein Ansprechpartner da ist.“ Viele entschieden sich auch für einen Umzug ins betreute Wohnen, weil sie sich einsam fühlten und den Kontakt zu anderen Senioren suchten. Ahrensburgs Bürgermeister Michael Sarach begrüßt das Projekt. „Der demografische Wandel macht auch vor unserer Stadt keinen Halt. Wir freuen uns, dass Terragon Wohnkonzepte für die Anforderungen von morgen entwickelt“, sagt der Verwaltungschef.
25 Prozent der Wohnungen sind bereits vermietet
Die Bedeutung der Schaffung altersgerechten Wohnraums betont auch Stormarns Landrat Hennig Görtz. „Ich bewerte das Projekt als ein positives Signal, um angesichts einer alternden Bevölkerung ein attraktives Wohnangebot für Senioren zu schaffen“, sagt er. Der Rohbau und die Außenfassade der drei Gebäude sind bereits fertiggestellt. In den kommenden Monaten erfolgen der Ausbau des Innenbereichs und die Gestaltung des Gartens. Bereits jetzt hat die Vermietung der Wohnungen begonnen. Inzwischen sind laut eines Terragon-Sprechers bereits rund 25 Prozent der Einheiten vermietet.