Lütjensee. Dessauer Unternehmen plant Tagespflege und betreutes Wohnen auf dem Gelände des Berghofs. Politiker entscheiden am Dienstag.

Der Eigentümer der Seniorenpension Berghof in Lütjensee, die Burchard Führer GmbH aus Dessau-Roßlau, plant eine umfassende Erweiterung der Einrichtung an der Straße Deepenstegen. Das Unternehmen hat eine entsprechende Bauvoranfrage eingereicht, über die Lütjensees Gemeindevertreter am Dienstag entscheiden.

Dessauer Unternehmen möchte Seniorenheim in Lütjensee erweitern

Kern des Vorhabens ist die Idee, das Seniorenheim um ein betreutes Wohnen und eine Tagespflege zu erweitern. Bislang gibt es in dem Haus 100 Plätze in der stationären Pflege. Die Gesellschaft möchte dazu die bestehenden neun eingeschossigen Bungalows im westlichen Teil des Grundstücks zur Trittauer Straße hin und zwischen den beiden zweigeschossigen Wohngebäuden im Süden abreißen. Diese seien sanierungsbedürftig und nicht mehr zeitgemäß. Stehen bleiben soll lediglich der nördlichste Bungalow an der Trittauer Straße, der in Zukunft Mitarbeiterwohnungen und ein Café beherbergen soll.

Drei Mehrfamilienhäuser für betreutes Wohnen geplant

Im Westen sollen stattdessen drei Mehrfamilienhäuser mit zwei Vollgeschossen und einem Staffelgeschoss und 27 Einheiten für betreutes Wohnen entstehen. Zur Trittauer Straße hin sollen die Häuser über eine Dachterrasse verfügen. Zwischen dem mittleren Mehrfamilienhaus und dem bestehenden Haupthaus soll ein eingeschossiger Neubau für die Tagespflege mit 15 Plätzen entstehen.

Bestandsgebäude sollen um zwei Etagen aufgestockt werden

Um trotz des Abrisses der Bungalows die Zahl von 100 stationären Pflegeplätzen zu erhalten, möchte die Burchard Führer GmbH zudem die beiden bestehenden zweigeschossigen Wohngebäude um ein Voll- und ein Staffelgeschoss aufstocken. Gleichzeitig sollen beide durch einen Mittelbaubau mit gleicher Anzahl Stockwerke zu einem U-förmigen Gesamtkomplex verbunden werden. Nördlich davon sollen zwei viergeschossige Gebäude mit weiteren Pflegezimmern mit Balkon komplett neu entstehen, wobei auch hier die oberste Etage als Staffelgeschoss geplant ist.

Gegen frühere Pläne äußerten die Politiker Bedenken

„Der Eigentümer kam schon vor zwei Jahren erstmals mit dem Wunsch einer Erweiterung auf die Gemeinde zu“, sagt Lütjensees Bürgermeisterin Ulrike Stentzler (CDU). Damals habe es jedoch in der Politik Bedenken gegeben, dass die Gebäudehöhe zu massiv sein und das Ortsbild stören könnte. „Der Investor hat sich auf unseren Vorschlag hin einverstanden erklärt, die Staffelgeschosse anstatt zur Straße zur Grundstücksmitte hin zu orientieren, sodass sie von der Straßenseite aus zurücktreten“, so Stentzler.

Bürgermeisterin wirbt für Zustimmung zu dem Vorhaben

Die Bürgermeisterin spricht sich für das Vorhaben aus. „Wir haben die Verpflichtung, altersgerechte Wohnmöglichkeiten zu schaffen“, sagt sie. Der Bedarf an Pflegeplätzen sei groß. „Bisher haben wir vor Ort keine Angebote in der Tagespflege und im betreuten Wohnen, deshalb sollten wir dankbar sein, dass der Eigentümer diese an der Stelle schaffen möchte.“

Gemeindevertretung Di 28.9., 19.30, Dorfgemeinschaftshaus, Großenseer Straße 20