Teil 3: Amt Siek/Amt Trittau Was kommt im nächsten Jahr auf Sie zu? Was sind die großen und bedeutenden Projekte vor Ihrer Haustür?
Viele Projekte liefen in den Ämtern Siek und Trittau in diesem Jahr nach Plan. Manches verzögerte sich aber auch und lässt sich nun in der Agenda 2019 wiederfinden. Weit oben auf der Liste steht in nahezu allen Gemeinden im östlichen Stormarn die adäquate Betreuung von Kindern und damit Um- und Neubauten von Tagesstätten, Krippen und Schulen. Und nicht nur der Bedarf an Betreuungsplätzen wächst, sondern auch die Nachfrage nach Wohnraum. Die Folge: Wo Wohngebiete entstehen, muss die Infrastruktur angepasst werden. Das führt zwar zu verkehrstechnischen Beeinträchtigungen – aber eben auch zu einem lebenswerten Wohn- und Arbeitsumfeld für Alt- und Neustormarner.
1. Neue Räume für Lütjenseer Grundschulkinder
Mit einer Investition von vier Millionen Euro und in voraussichtlich zwei bis drei Bauabschnitten entstehen an der Lütjenseer Grundschule neue Räume zur Nachmittagsbetreuung. Seit 2010 arbeitet die Einrichtung in der Hamburger Straße als Offene Ganztagsschule und steht unter der Woche allen Lütjenseer Schülern von sieben bis 17.30 Uhr (freitags bis 16.30 Uhr) zur Verfügung. Wann welcher Erweiterungs-Bauabschnitt beginnt und wie lange der Bau insgesamt andauern wird, soll im Jahr 2019 festgelegt werden.
2. Brunsbek beteiligt Bürger an Entwicklungskonzept
In Workshops und mittels Befragungen will die südlichste Gemeinde des Amtes Siek ihre Einwohner im ersten Halbjahr 2019 in ein umfangreiches Ortskern-Entwicklungskonzept mit einbeziehen. Wichtige Punkte sind die Berücksichtigung des demografischen Wandels, eine sinnvolle Infrastruktur sowie Veränderungen durch Digitalisierung. Brunsbeker dürfen und sollen Impulse zur Entwicklung der Ortsteile Langelohe, Kronshorst und Papendorf geben.
3. Ausbau der Großenseer Straße in Trittau
Sie gehört zu den wichtigen Verkehrsadern Trittaus: die Großenseer Straße (Landesstraße 93). Seit Oktober 2018 wird sie saniert und ausgebaut, erhält eine neue Kanalisation und einen weiteren Kreisverkehr. Er dient zur Anbindung des neu entstehenden Wohngebietes, mit dem Trittau 350 Wohneinheiten und damit Platz für rund 700 Menschen schafft. Die Straßenausbauarbeiten dauern voraussichtlich ein Jahr. Zu einem großen Teil trägt das Land die Kosten von 3,8 Millionen Euro. Während der Bauarbeiten ist die Großenseer Straße zwar für den Durchgangsverkehr gesperrt, Gewerbebetriebe und andere Einrichtungen sind jedoch mit dem Auto erreichbar. Auch der Schulbus hält weiterhin an den Haltestellen am Schulzentrum.
4. Braak weitet Kita-Neubau am Höhenkamp aus
Vor knapp zwei Jahren kündigte die Nachbargemeinde Stapelfeld den Braakern die Vereinbarung über die Nutzung der Stapelfelder Kita. Braak suchte daraufhin ein passendes Grundstück zum Neubau einer eigenen Kindertagesstätte und fand es in der Straße Höhenkamp. Geplant waren zunächst Plätze für 50 Kinder. Doch der Bedarf ist gewachsen und Braak plant größer: In fünf Gruppen sollen 85 Kinder betreut werden können. Außerdem ist im Erdgeschoss des Neubaus ein Jugendraum vorgesehen, im Obergeschoss ein Gemeinderaum für etwa 100 Personen sowie eine Wohnung. Der Architekt steht fest, derzeit laufen die Ausschreibungen für die Gewerke. Gesamtkosten: fünf Millionen Euro. Spätestens im Sommer 2020 soll der Neubau bezugsfertig sein.
5. Trittau schafft Lösung für Kinderbetreuung
Nach wie vor ist der Bedarf an Betreuungsplätzen für Jungen und Mädchen in Kindertagesstätten hoch und wird weiterhin zunehmen. In 2019 will Trittau die planerischen Voraussetzungen zum Neubau einer Kita schaffen. Nachdem Anwohner gegen einen möglichen Standort an Schillerstraße/Goethering und Lessingstraße protestierten, sind nun zwei Gebiete östlich sowie westlich der Hamburger Straße in Planung. Die Gemeinde wird beide Projekte nacheinander realisieren. Egal, welcher Standort zuerst bebaut wird – vor 2020 wird keine Kita bezugsfertig sein. Eines der Trittauer Top-Themen im neuen Jahr ist daher weiterhin das Schaffen einer Lösung zur Kinderbetreuung.
6. Oetjendorfer Kirchenweg in Hoisdorf wird saniert
Seit Oktober wird der Oetjendorfer Kirchenweg in Hoisdorf für 1,34 Millionen Euro samt Entwässerung saniert. Eine Rückstellung der Pläne verzögerte den Baubeginn. Nun dauern die Arbeiten voraussichtlich bis zum Herbst 2019 an. Außerdem startet der Bau des neuen Gemeindezentrums in der Oetjendorfer Landstraße. Geschätzte Kosten: 3,5 Millionen Euro.
7. Lütjensee sucht Raum für Jugendliche
Zusammen mit dem Kreisjugendring Stormarn bietet Lütjensee montags von 15.30 bis 17.30 Uhr einen betreuten Jugendtreff an. Seit September 2017 findet der beim Sportplatz Am Waldstadion statt. „Wir suchen für die Zukunft dringend einen geeigneten Raum für die jungen Leute“, sagt Bürgermeisterin Ulrike Stentzler. Das könne eine Hütte sein oder ein Wohncontainer, den die Jugendlichen auch sicherlich gern selbst in Schuss bringen würden. „Ein etwas abgelegeneres Grundstück wäre toll, damit die 9- bis 14-Jährigen ihren Freiraum haben“, sagt Stentzler. Die Pacht würde die Gemeinde übernehmen. Für die Betreuung sorgen Sozialpädagogen des Projekts „Jugendarbeit auf dem Lande“ (JAL). Wer etwas Geeignetes im Sinn hat, kann sich im Lütjenseer Bürgerbüro (Großenseer Str. 20) melden. Sprechzeiten: montags 16 bis 18 Uhr, Telefonnummer: 04154/706 23, E-Mail: info@luetjensee.de.
8. Stapelfeld berät über B-Plan des Gewerbegebiets
Stapelfelds Gemeindevertretung änderte im November den Flächennutzungsplan und ebnete damit den Weg für das erste länderübergreifende Gewerbegebiet von Hamburg und Schleswig-Holstein. Bisher hakte das Großprojekt wegen einer möglichen Verkehrsproblematik auf Seiten der Stormarner Gemeinde. Nach der mehrheitlichen Entscheidung zur Änderung des F-Plans stehen in 2019 Beratung und Beschluss des Bebauungsplans an. Außerdem lässt Stapelfelds Bürgermeister Jürgen Westphal durch Experten klären, welche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung an der Ortsdurchfahrt (Kreisstraße 107) durchgeführt werden können. Das neu entstehende Gebiet auf Stormarner Boden soll den Namen „Minervapark“ erhalten und wird rund 13 Hektar groß sein.
9. Neues Fahrzeug für die Trittauer Feuerwehr
Im September 2019 erhalten die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr ihr neues Löschgruppenfahrzeug (LF20). Es ersetzt das in die Jahre gekommene Tanklöschfahrzeug (TLF) und wird unter anderem mit einer dreiteiligen Schiebeleiter und Sprungpolstern ausgestattet sein. Außerdem enthält das neue LF20 Werkzeuge zur technischen Hilfeleistung. Noch ein Pluspunkt, der im Ernstfall Zeit spart: Die Kabine ist mit vier Atemschutzplätzen ausgestattet. So können sich die Atemschutzgeräteträger bereits auf der Fahrt zum Einsatz ausrüsten.
10. Personalräume für Trittauer Schönaubad
46.000 Euro investiert die Gemeinde Trittau in die Einrichtung neuer Räume für die Angestellten des Trittauer Schönaubades. Nach einer laut Bürgermeister Oliver Mesch „dank des Supersommers wahnsinnig guten Saison“, zu der von der Eröffnung im Mai bis zum Abbaden im September rund 41.000 Besucher kamen (im Vorjahr 28.000), hofft die Gemeinde für 2019 auf ein ebenso erfolgreiches und sonnenverwöhntes Freibadjahr.
11. Kita Lütje Lüüd in Lütjensee wird größer
Erst gab es eine Absage, nach einem eingelegten Widerspruch kam im vergangenen Herbst dann doch das erhoffte „Ja!“: Der Kreis stimmte dem Erweiterungsbau der Kita Lütje Lüüd auf dem Grundstück Am Sportplatz zu. Rund 550 Quadratmeter misst der barrierefreie Anbau und bietet Platz für weitere 40 Kinder. Neben zwei Gruppenräumen, einem Bewegungs- und einem Ruheraum entstehen Personalzimmer, Küche und Sanitäranlagen. Läuft alles planmäßig, wird der Anbau noch 2019 eingeweiht. Kosten: rund 1,2 Millionen Euro.
Das sagen Anwohner:
„Anders parken“
Otmar Ringel wohnt in Hoisdorf und muss sich in letzter Zeit häufig Hupkonzerte anhören. „Seit man nicht mehr auf den Seitenstreifen parken darf, sondern sein Auto auf die Straße stellen muss, kommt es zu erheblichen Behinderungen“, sagt der Werbefachmann in Rente. „Durch Rückstaus und ständiges Anfahren und Bremsen sind auch Abgasbelastung und Geräuschkulisse für die direkten Anwohner der Straßen enorm.“ Wenn morgens zusätzlich noch der Schulbus unterwegs sei, werde es oft richtig eng.
Ringel würde sich freuen, wenn sich die Situation durch eine Neuregelung bald wieder entspannte. „Es geht nicht darum, dass Autofahrer durchs Dorf rasen wollen. Es stört einfach, wenn man ständig Schlangenlinien fahren muss.“ Außerdem könnten so auch vor allem in Kurven Gefahrensituationen entstehen, die sich vermeiden ließen.
„Tempo 30 vor Kita“
Rüdiger Koch bezeichnet sich selbst als den „wahrscheinlich glücklichsten Großenseer“. Vor 43 Jahren zog er mit der Familie von Hamburg aufs Land und fühlt sich dort mehr als wohl. Er schätzt das Miteinander und die Idylle, die auch viele junge Familien nach Großensee lockt. „So kommt Leben in die Gemeinde, das ist sehr positiv!“
Umso mehr sollte die sich seiner Meinung nach um das stetig ansteigende Verkehrsaufkommen innerhalb des Ortes kümmern. Vor allem vor dem Kindergarten in der Hamburger Straße wäre die Einrichtung einer Tempo-30- Zone sinnvoll. „Und zwar in beide Fahrtrichtungen und nicht wie jetzt nur auf einer Seite.“ Auch, dass Radfahrer statt auf dem Fußweg auf der Straße fahren sollen, hält Rüdiger Koch für gefährlich. „Das macht die ohnehin engen Straßen noch voller und birgt weiteres Unfallpotenzial.“
Alle Serienteile
29.12. Amt Siek/Amt Trittau
31.12. Ahrensburg
2.1. Ammersbek/Großhansdorf
3.1. Bargteheide/ Amt Bargteheide-Land
4.1. Amt Bad Oldesloe-Land, Bad Oldesloe, Reinfeld, Nordstormarn