Ahrensburg. Besucherzahlen im Vergleich zum Vorjahr vervielfacht. Damit steigen auch die Einnahmen. Doch viel bleibt am Ende nicht übrig.
Der Sommer ist wieder da – oder immer noch. Die Temperaturen erreichen in diesen Tagen noch einmal Rekordwerte. Und bis zum Donnerstag können die Badegäste im Bredenbeker Teich noch einmal richtig abtauchen. Zwar sind die Nächte bereits relativ kalt. Aber das 16 bis 18 Grad warme Wasser lockt sogar im Herbst zum Schwimmen. „Bis Donnerstag haben wir in der Zeit von 13 bis 18 Uhr geöffnet“, sagt Bärbel Lehmann, Referentin des Strandbades mit dem Campingplatz Bredenbeker Teich.
Eigentlich wurde die Saison bereits am 15. September offiziell beendet. Doch aufgrund der wohl letzten hochsommerlichen Tage geht der Badebetrieb im Strandbad Bredenbeker Teich in die Verlängerung.
Kiosk am Großensee nicht mehr geöffnet
Auch am Südstrand des Großensees können die Gäste in die Fluten springen – allerdings sind hier weder die Toiletten noch der Kiosk mehr geöffnet. Die Saison ist auch dort vorbei. Der Supersommer spülte jedenfalls den Freibädern deutliche Mehreinnahmen in die Kassen. Denn die Besucherzahlen haben nach den nassen und wechselhaften Sommermonaten der Vorjahre die Erwartungen deutlich übertroffen.
Rund 80.000 Besucher erlebten bis zum Saisonende am 16. September im Tonteichbad Wohltorf entspannte Stunden. Das war nach Angaben des Geschäftsführers Bernd Wyrwinski die fünftbeste Saison seit 1991. Die im Haushaltsplan erwarteten Einnahmen von 120.000 Euro seien übertroffen worden. Mit den Mehreinnahmen könnten neue Fahrradständer und Kunststoffverkleidungen Steine gekauft werden, sagt der Geschäftsführer. In die Verlängerung geht der Tonteich Wohltorf bei diesem heißen Herbstwetter freilich nicht. „Meine Schwimmmeister liefen schon lange auf Reserve und gehen nun in Urlaub“, sagt Bernd Wyrwinski. „Außerdem haben wir festgestellt, dass auch unsere Gäste sonnenmüde waren, denn sie blieben auch bei schönstem Wetter aus.“
Schönaubad verzeichnet ordentliches Einnahme-Plus
Während für das Freibad Südstrand Großensee nach Angaben der Gemeinde über die Einnahmen noch keine „endgültige Abrechnung“ vorliegt, kann sich das Schönaubad Trittau über ein Plus freuen. Von Saisonstart am 12. Mai bis zum Abbaden kamen 41.000 Besucher. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es 28.000. Konnte das Schönaubad Trittau im vergangenen Jahr 90.000 Euro einnehmen, so waren es in dieser Saison 133.000 Euro. „Das Geld wird genutzt, um das jährlich entstehende Defizit zu bedienen“, sagt Trittaus Bürgermeister Oliver Mesch.
Eine Saison der Superlative verzeichnen auch die Stadtwerke Bad Oldesloe, die für das Freibad Poggensee verantwortlich sind. „Wir konnten im Vergleich zum Vorjahr eine dreifache Anzahl an Badegästen begrüßen“, sagt Corinna Brohmeyer vom Controlling der Stadtwerke. Waren es im vergangenen Jahr nur 7497 Besucher, so sind es bis zum Saisonende 2018 gut 22.500. „Aber einen Überschuss aus den Eintrittsgeldern gibt es nicht“, sagt Brohmeyer. „Denn der große Besucherandrang hatte auch einen höheren Personaleinsatz für die Badeaufsicht zur Folge.“ Zudem sei angesichts regelmäßig notwendiger Aufwendungen für den laufenden Betrieb ein kostendeckender Freibadbetrieb bei günstigen Eintrittspreise gar nicht möglich. Die Kosten für den Tageseintritt betragen im Freibad Poggensee zwei Euro für Erwachsene und für Kinder im Alter von 7 bis 16 Jahren einen Euro.
Mehr Gäste erfordern auch mehr Ausgaben für Personal
Fast doppelt so viele Badegäste wie im Vorjahr verzeichnet derweil das Freizeitbad Bargteheide. „Im Jahr 2018 haben insgesamt 111.268 Besucher das Bad besucht“, sagt Tonja Schepers vom Sachbereich Sportangelegenheiten der Stadt Bargteheide. Einen so großen Ansturm habe es zuletzt im Jahr 1997 gegeben. Genaue Angaben über die Höhe der Einnahmen hat die Stadt bisher noch nicht vorgelegt. Aber auch in Bargteheide ist zu vernehmen, dass die hohe Anzahl der Badegäste im Gegenzug höhere Kosten für zusätzliches Personal und die Bewirtschaftung der Anlage mit sich brachte.
Für die Badlantic Betriebsgesellschaft mbH mit dem Ahrensburger Badlantic werden die Mehreinnahmen nach Angaben von Geschäftsführer Frank-Ulrich Heel dafür genutzt, um „ein etwas schwächeres Frühjahr 2018“ auszugleichen. Das beliebte Freizeitbad wird in der Zeit von Juni bis August als Kombibad (Hallen- und Freizeitbad) betrieben. Lediglich in der vierwöchigen Revisionszeit des Hallenbades ist ausschließlich das Freibad in Betrieb. Während im vergangenen Jahr von Juni bis August 10.488 Eintritte gezählt wurden, waren es in den sonnenreichen Sommermonaten Juni bis August 2018 deutlich mehr – rund 60.700.
Am Donnerstag ist nun die letzte Gelegenheit, im Strandbad Bredenbeker Teich zu baden. In den Tagen danach wird es merklich kühler und windig werden . Die Freibad-Saison ist damit dann wohl definitiv vorbei.