Siek/Hoisdorf. Verwaltung des Amtes Siek präsentiert ersten Erfahrungsbericht. Andere Gemeinden zufrieden. Siek arbeitet bereits an Verbesserungen.

Lange Schlangen wartender Fahrzeuge und Hupkonzerte – so beginnt derzeit für viele Hoisdorfer der Weg zu Arbeit oder Kinderbetreuung, seit das Amt Siek die Verkehrsüberwachung vom Kreis übernommen hat. Wie berichtet, sorgen ausgerechnet regelkonform geparkte Autos für mehr Behinderungen, als auf dem Seitenstreifen stehende. Für viele Anwohner ist das unverständlich. Bürgermeister Dieter Schippmann will nun Abhilfe schaffen.

„Wo es bisher überhaupt keine Probleme gab, kommt es jetzt zu gefährlichen Situationen“, sagte der Bürgermeister von der Dorfgemeinschaft Hoisdorf (DGH) auf der jüngsten Sitzung des Amtsausschusses. Betroffen seien vor allem die Straßen Am Schwarzen Berg und die Bahnhofstraße. „Wenn dort Autos auf der Straße geparkt sind und der Bus kommt, wird es in den langgezogenen Kurven richtig eng.“ Das nun nicht mehr geduldete Parken auf dem Grünstreifen sei zumindest an diesen Stellen unproblematisch gewesen, so Schippmann.

Gewohnheitsrecht wird nicht akzeptiert

Susanne Kühl, die Leitende Verwaltungsbeamtin, sagte: „Es gilt die Straßenverkehrsordnung und nicht Gewohnheitsrecht.“ Gemeinden wie Hoisdorf könnten in einem Verkehrskonzept in Abstimmung mit der Aufsichtsbehörde beim Kreis jedoch Ausnahmen festlegen und entsprechend ausschildern. „Bei der Bahnhofstraße handelt es sich jedoch um eine Landesstraße, da muss Kiel zustimmen“, so Kühl. Siek befindet sich bereits in Gesprächen mit der für die dortigen Straßen zuständigen Kreisbehörde. Die Gemeinde will Parkmarkierungen auf der Hauptstraße aufbringen, um die Situation dort zu verbessern.

Aus den Reihen der Politiker wurden Zweifel geäußert, dass das Vorgehen des Parkraumüberwachers in Hoisdorf zwingend ist. Amtsvorsteher Olaf Beber (Wählergemeinschaft) stellte sich hinter den Mitarbeiter, der beim Kreis ausgebildet worden sei. „Wir lassen den Sachverhalt aber noch mal überprüfen.“

Für Stapelfelds Bürgermeister Jürgen Westphal (Wählergemeinschaft Stapelfeld, WGS) ist die Aufregung um das Parken auf der Fahrbahn dagegen unverständlich. „Wir wollten seit Jahren eine Verkehrsüberwachung. Nun haben wir sie und dürfen sie nicht gleich wieder aufweichen.“

211 Knöllchen bei amtsweiten Kontrollen ausgestellt

Unterdessen war die Anfang Oktober begonnene Verkehrsüberwachung im Amt, zu dem neben Siek und Hoisdorf auch die Gemeinden Stapelfeld, Braak und Brunsbek gehören, ertragreich. Nach Verwaltungsangaben wurden bei amtsweiten Kontrollen 211 Knöllchen ausgestellt. Verwaltungsbeamtin Kühl: „Ich rechne mit einer Abnahme, sobald bekannt ist, dass wir kontrollieren.“

Zumindest im Internet können einige Nutzer einer Hoisdorf-Gruppe auf Facebook dem inzwischen etwas abgewinnen: „Wenn die geparkten Autos die Raserei im Dorf unterbinden, finde ich das gut“, schrieb ein Nutzer.