Ahrensburg. Kandidaten für Kommunalwahl am 6. Mai präsentieren ihre Pläne für die Stadt bei Diskussionsrunde im Bürgerhaus an der Bagatelle.
Wie stark soll Ahrensburg wachsen? Wo wird es in Zukunft im Zentrum noch Parkplätze geben? Was wird aus den Jugendlichen, die sich vor dem CCA versammeln? Antworten auf diese und weitere Fragen wollten rund 40 Ahrensburger im Wintergarten des Bürgerhauses an der Bagatelle von den Kandidaten zur Kommunalwahl haben.
Moderiert von Bürgervereins-Vorstand Peter Wendt nahmen die Lokalpolitiker nach Eingangsstatements Stellung zu den Fragen. Den Anfang machte Bürgervorsteher Roland Wilde, der die CDU in der Diskussionsrunde vertrat: „Wir wollen, dass Ahrensburg mit Augenmaß wächst. Unsere Stadt soll lebenswert bleiben“, sagte der Politiker, der gern Bürgervorsteher bleiben möchte. Straßenausbaubeiträge wollen die Christdemokraten abschaffen, ohne im Gegenzug dafür Steuern zu erhöhen.
FDP will Ahrensburg für Geschäfte attraktiv halten
Das will auch die Wählergemeinschaft für Ahrensburger Bürgerbeteiligung (WAB). Hinrich Schmick sieht schon jetzt die Möglichkeit dazu. „Die Einnahmen der Stadt reichen dafür aus.“ Außerdem setze sich die WAB für eine kostenlose Kita-Betreuung und den Wechsel zur Offenen Ganztagsschule ein. „Die Sportplätze am Stormarnplatz sollen im Zentrum bleiben und darunter eine Tiefgarage entstehen“, fasst er weitere Standpunkte der Wählergemeinschaft zusammen.
Heere Ziele, deren Finanzierung jedoch gesichert sein muss. Für Thomas Bellizzi von der FDP ist klar: „Wir haben kein Einnahmen-, sondern ein Ausgabenproblem.“ Trotz aktuell erwirtschafteter Überschüsse habe die Stadt noch mehr als 40 Millionen Euro Schulden. Schwerpunkt der Liberalen sei daher, die Schlossstadt für Geschäfte und Unternehmen attraktiv zu halten. Ein neuer Flächennutzungsplan sei wichtig, um das Wachstum steuern und die Infrastruktur aus Straßen, Nahverkehr und Kitas mitwachsen lassen zu können.
Grüne treten für Nachverdichtung in der Stadt ein
Ahrensburg weiterentwickeln wollen auch die Grünen. Den Schwerpunkt legen sie auf „Wachstum, das nachhaltig ist“, wie Christian Schubbert-von Hobe erklärte. Die Stadt solle vor allem durch Verdichtung im Zentrum wachsen, so einer Zersiedelung an den Rändern vorgebeugt werden. Außerdem wollen die Grünen darauf hinwirken, dass die Verwaltung bürgerfreundlicher und „Radfahren in der Stadt ein Genuss“ werde.
Für Jürgen Eckert von der SPD liegt der Fokus vor allem auf dem Schaffen von günstigem Wohnraum. „Damit Erzieher und Pfleger, die wir dringend benötigen, sich auch noch das Leben bei uns leisten können“, so der ehrenamtliche Kommunalpolitiker. Dazu gehöre auch, dass Kita-Beiträge nach dem Vorbild Hamburgs abgeschafft würden.
Die Linke bringt neue Schulden ins Spiel
Um die Situation gerade für Geringverdiener zu verbessern, will sich Die Linke zusätzlich für die Gründung einer stadteigenen Wohnungsbaugesellschaft einsetzen. Zur Finanzierung seien auch neue Schulden angebracht, so Kandidatin Nicole Johannsen. Weiter fordert sie eine Reform der Finanzbeziehungen zu Bund und Ländern: „In den Kommunen wird das Geld gebraucht, dort muss wieder mehr ankommen“, sagte sie. Wie die Grünen spricht sie sich für Streetworker aus, die auch Jugendliche außerhalb der Jugendzentren ansprechen könnten. „Außerdem wünschen wir uns für den Alten Speicher ein Jugendgästehaus“, so die Politikerin der Linken.