Bad Oldesloe. Bis zu 500 Einheiten pro Jahr sind in Planung. Der Kreis koordiniert Kommunen und Bauunternehmen. 36 Stormarner Orte machen mit.
Bis 2030 benötigt der stark wachsende Kreis Stormarn jährlich rund 1000 neue Wohnungen, um die Nachfrage zu decken. Am Erreichen dieses Ziels will jetzt das Stormarner Bündnis für bezahlbares Wohnen mitwirken. Unter Federführung der Kreisverwaltung schließen sich darin 36 Städte und Gemeinden, der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen Nord (BFW) sowie acht Bauunternehmen zusammen.
Den Vertrag unterzeichnen sie am Montag, 24. April, im Kreistagssitzungssaal in Bad Oldesloe. Darin erklären sich die Firmen bereit, bis zu 500 bezahlbare Wohnungen jährlich zu bauen und langfristig zu halten – vorausgesetzt, die Städte und Gemeinden stellen entsprechende Flächen zur Verfügung.
„Mit dem Pakt haben wir zwar kein einziges bebaubares Grundstück mehr als jetzt, können die Aufgabe aber besser koordinieren“, sagt Landrat Henning Görtz. Dafür richtet die Kreisverwaltung eine Geschäftsstelle ein und organisiert regelmäßig Treffen.
Firmen wollen 80 Millionen Euro pro Jahr investieren
Ursprünglich wollte der Kreis Stormarn eine eigene Wohnungsbaugesellschaft gründen, was allerdings am geringen Interesse der Kommunen scheiterte. Jetzt unterstützen immerhin 36 der 55 Stormarner Orte das Vorhaben. „Darunter sind fast alle Städte und auch die meisten Kommunen direkt am Hamburger Rand, wo der Siedlungsdruck besonders hoch ist“, sagt Görtz.
So machen die Städte Ahrensburg (33.100 Einwohner), Reinbek (27.300), Bad Oldesloe (24.900), Glinde (18.300), Bargteheide (16.100) und Reinfeld (9000) mit. Von den größeren Gemeinden sind Barsbüttel (12.600) und Ammersbek (9700) dabei. Einzig Großhansdorf (9400) und Oststeinbek (8900) entschieden sich dagegen. Weiße Flecken auf der Partner-Karte sind vor allem im dünner besiedelten Norden zu finden.
Die fünf Genossenschaften Neue Lübecker, Walddörfer, Bergedorf-Bille, Wohnstätten Bad Oldesloe und Sachsenwald sowie die Firmen Semmelhaack, Plambeck und Frank-Gruppe wollen jährlich bis zu 80 Millionen Euro in den Stormarner Wohnungsbau investieren. Die Kommunen können künftig potenzielle Bauflächen der zentralen Geschäftsstelle beim Kreis Stormarn melden. Es werden unter anderem Grundstücksgröße, Mindestpreis und gewünschte Zielgruppen erfasst. Danach geben die Partner aus der Wirtschaft ihre Konzepte und Gebote ab. Oberstes Ziel sind Mietwohnungen.