Margit Baumgarten unterstützt das Bestreben der Evangelischen Kirche nach einer Justizreform, denn die Opfer “leiden ein Leben lang“.

Sexueller Missbrauch darf zivil- und strafrechtlich nicht verjähren. Mit dieser Forderung unterstützt die Hamburger Pröpstin Margit Baumgarten das Bestreben der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) nach einer Justizreform. Das berichtet die Regionalausgabe Stormarn des Hamburger Abendblattes (Dienstag-Ausgabe). Die Pröpstin reagiert damit auf mehrere nun bekannt gewordene Missbrauchsfälle in der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Ahrensburg, die sich in den 70er- und 80er-Jahren zugetragen haben.

Ein Pastor soll sich in dieser Zeit an Jungen und Mädchen vergangen, ein zweiter Pastor sexuellen Kontakt zu einer 17- und einer 18-Jährigen gehabt haben. Bislang sind drei Fälle von der Staatsanwaltschaft Lübeck geprüft und strafrechtlich als verjährt eingestuft worden. Pröpstin Baumgarten: „Unsere Rechtsprechung geht mit dieser Geschichte falsch um. Es geht nicht an, dass es überhaupt Verjährungsfristen gibt – und dann auch noch so kurze. Für die Opfer verjähren die Taten auch nicht. Sie leiden ein Leben lang .“