Anwältin unterstützt die Initiative bei rechtlichen Fragen

Ahrensburg/Hamburg. Eine Gruppe von Opfern sexueller Übergriffe durch Ahrensburger Pastoren hat jetzt in Hamburg einen Verein gegründet. Dieser trägt den Namen "Missbrauch in Ahrensburg" und hat seinen Sitz in Barmbek-Nord. Bislang zählt der Verein neun Mitglieder. "Zweck ist die Aufklärung der Missbrauchsfälle in der evangelischen Kirchengemeinde Ahrensburg-Hagen", sagt Sebastian Isert, zweiter Vorsitzender und Opfer eines Geistlichen.

"Wir wollen die Opfer unterstützen und Präventionsmaßnahmen fördern, auch in der evangelischen Kirche." Der Verein arbeite zudem mit der Hamburger Anwältin Gisela Frederking zusammen, die ihn in Fragen des Opferrechts berate. Zu den Mitgliedern zählten nicht nur Opfer, so Isert, sondern auch deren Angehörige und an der Aufklärung interessierte Bürger aus Ahrensburg, Großhansdorf und Lütjensee.

Zum Vorstand gehören neben Isert dessen Bruder Anselm Kohn (erster Vorsitzender) und der Großhansdorfer Hans-Henning Offen als Kassenwart. Offen sagte zur Abendblatt-Regionalausgabe: "Der gemeinnützige Verein ist notariell beglaubigt, es fehlt nur noch der Eintrag ins Vereinsregister." Der Verein finanziere sich durch den jährlichen Mitgliedsbeitrag von zehn Euro und Spenden. Die ehrenamtlichen Mitglieder wollen sich neben der Aufklärung vergangener Missbrauchsfälle auch um die Internetseite des Vereins kümmern. Diese soll Veröffentlichungen zum Missbrauch dokumentieren sowie Opfern und deren Angehörigen als Anlaufstelle dienen. Die Seite war bereits Anfang Juni von der Opfer-Selbsthilfegruppe ins Leben gerufen worden. Die Gruppe, so Isert, bleibe neben dem Verein auch weiterhin bestehen.

"Wir hoffen, dass mancher, der aus Protest gegen die jahrzehntelang verschwiegenen Missbrauchsfälle aus der Kirche austritt, unsere Arbeit dafür finanziell unterstützt", sagt der 42-jährige Ahrensburger. Jeder im Alter ab 16 Jahren könne Mitglied des Vereins werden.

Spendenkonto bei der Sparkasse Holstein, LZ 213.522 40, Konto 135 859 692

www.missbrauch-in-ahrensburg.de