Ahrensburg. Am Tag des offenen Denkmals können Besucher kostenfrei historische Gebäude besuchen. Diese Angebote sind in der Region.

Der Tag des offenen Denkmals jährt sich am Sonntag, 10. September, zum 30. Mal. Interessierte haben hier die Möglichkeit, einen Einblick in historische Bauten Stormarns sowie in die dahinter verborgenen Geschichten zu erhalten.

Das Event, das diesmal unter dem Motto „Talent Monumentum“ steht, widmet sich vor allem den Menschen, die für den Erhalt der Denkmäler als auch für die Gestaltung des Aktionstages verantwortlich sind. In Stormarn werden sechs Stätten in Grönwohld, Bad Oldesloe, Ahrensburg und Braak ihre Türen öffnen.

Aktivitäten in Stormarn: Denkmäler laden zum Besuch ein

Alte Drahtmühle, Grönwohld (Drahtmühle 13): Als eines der ältesten Industriegebäude Schleswig Holsteins, diente die Alte Drahtmühle in Grönwohld zunächst der Herstellung von Kupferstiften zum Schiffsbau, bevor sie im 19. Jahrhundert für die Herstellung von Papier und Pappe genutzt wurde. Während des Aktionstages stellen die Kulturvermittlerin Patricia Royo sowie die Natur- und Umweltpädagogin Barbara Kranz-Zwerger ihr Projekt „Ein Nistkasten für nachhaltige Ideen – Sammeln – Entwickeln – Weitergeben“ vor, mit welchem sie vergangenen Monat den innovativen Kulturpreis des Kulturfonds Stormarn gewonnen haben. Es werden Experimente und Angebote zu Themen wie Wasserkreislauf, Pflanzen sowie ihre Bedeutung für Mensch und Tier zu finden sein. Das Gebäude ist von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

Menno-Kate, Bad Oldesloe (Altfresenburg 1): Menno Simons, einer der führenden Persönlichkeiten der reformatorischen Bewegungen im 16. Jahrhundert, verbrachte seine letzten Lebensjahre als Glaubensflüchtling in Wüstenfelde bei Oldesloe. 1906 wurde ein Gedenkstein errichtet, welcher 1953 an die Menno-Kate umgesetzt wurde. Bei dieser handelt es sich um einen aus Feldsteinen und Ziegelgesteinen außen weiß verputzten Bau, in dem sich die Volksdruckerei des Theologen befunden haben soll. Heute findet sich dort ein Museum zur täuferischen und mennonitischen Geschichte. Die Veranstaltung beginnt mit einem Gottesdienst um 11 Uhr. Ebenso können Interessierte von 11.30 bis 17.00 Uhr an Lesungen und Präsentationen zur Menno-Kate sowie zum Glauben und Leben der Mennoniten teilnehmen.

Herrenhaus des adligen Gutes Altfresenburg, Bad Oldesloe (Altfresenburg 11): Bei diesem Gebäude handelt es sich um ein Bauwerk des berühmten Architekten Christian Friedrich Hansen. Erbaut im Jahr 1791, gilt Altfresenburg als eines der letzten komplett erhaltenen Herrenhäuser, das von Hansen erbaut worden ist. Während des Zweiten Weltkrieges diente das Herrenhaus als Flüchtlingslager und wurde baulich vernachlässigt. Erst danach kam es zu Renovierungsarbeiten der Außenfassade sowie der Innenräume. Finanziert durch Fördergelder der Deutschen Stiftung für Denkmalschutz , konnten im Jahr 2020 Restaurierungsarbeiten im Treppenhaus abgeschlossen werden. Lediglich am „Tag des offenen Denkmals“ ist das Bauwerk für Interessierende zugänglich. Dieses Jahr in einem Zeitraum von 11 bis 16 Uhr.

Das Herrenhaus auf Gut Altfresenburg wurde 1791 gebaut. Es zählt zu den bedeutendsten klassizistischen Bauten in Norddeutschland. 
Das Herrenhaus auf Gut Altfresenburg wurde 1791 gebaut. Es zählt zu den bedeutendsten klassizistischen Bauten in Norddeutschland.  © Juliane Minow

Schlosskirche, Ahrensburg (Am Alten Markt 3): Die evangelisch-lutherische Kirche wurde vom Gutsherrn Peter Rantzau errichtet und 1596 eingeweiht. Sie ist vom Stil her der späten Backsteingotik zuzuordnen. Zur gleichen Zeit wurden auf der rechten und auf der linken Seite der Schlosskirche die sogenannten Gottesbuden gebaut, die als Unterkunft für Bedürftige und Alte dienten. Heute sind sie ebenso für die Unterbringung sozial schwacher Menschen vorhanden. Öffnungszeiten sind von 11 bis 18 Uhr. Die Pastorin Ursula Sieg führt von 12.30 bis 13 Uhr sowie von 15 bis 15.30 Uhr durch die Kirche.

Kirche St. Johannes, Ahrensburg (Rudolf-Kinau-Straße 19): Der Architekt Otto Andersen erbaute die Kirche von 1958 bis 1962. Bemerkenswert sind hierbei der trapezförmige Grundriss sowie der 40 Meter hohe Turm mit drei Stahlguss-Glocken. Zudem verfügt das Denkmal über farbige Dall-Glasfenster sowie einen bronzenen Altaraufsatz mit der Darstellung des Abendmahls. Es stellt einen typischen Kirchenbau der 1960er-Jahre dar. Geöffnet ist die Kirche von 12 bis 15 Uhr. Besuchende können von 12 bis 12.30 Uhr an einer Führung teilnehmen.

Braaker Mühle, Braak (Braaker Mühle 8): In Braak befindet sich tatsächlich die einzige Bäckerei in Deutschland, die noch regelmäßig eine Mühle betreibt. Markenzeichen ist ihr achteckiger denkmalgeschützter Galerieholländer von 1850. Nach einer Restauration von 1991 bis 1996 wurde die Mühle in ihrer Funktion wiederhergestellt. Neben Führungen wird es ebenfalls Kaffee, Kuchen, Brot, Getreide und andere Produkte zum Erwerb geben. Öffnungszeiten sind von 11.08 bis 16.08 Uhr.