Großhansdorf. Auf ehemaligem Gelände der Lungenheilstätte soll neues Quartier entstehen. Nach jahrelanger Diskussion nimmt Projekt letzte Hürde.

Auf dem Gelände der ehemaligen Lungenheilstätte am Eilbergweg in Großhansdorf können rund 80 neue Wohnungen entstehen. Das Projekt hat am Donnerstag in der Gemeindevertretung die letzte Hürde genommen. Die Kommunalpolitiker votierten final für die Änderung des Flächennutzungs- und des Bebauungsplans, um die planungsrechtlichen Voraussetzungen für das Vorhaben zu schaffen. Der Beschluss fiel einstimmig.

Die Erste Projekt Großhansdorf GmbH, ein Gemeinschaftsunternehmen der Raiffeisenbank Südstormarn Mölln (Raiba) und des Hamburger Immobiliendienstleisters Genore Development, hat das 25 Hektar große Waldgrundstück erworben und plant den Neubau von sechs Mehrfamilienhäusern, die in villenartigem Stil gestaltet werden und zusammen etwa 70 barrierefreie Eigentumswohnungen beherbergen sollen. Jedes Gebäude soll einen Keller und ein Gründach erhalten. Außerdem sollen die Häuser eine Tiefgarage bekommen.

Am Eilbergweg in Großhansdorf können 80 neue Wohnungen entstehen

Elf Mietwohnungen sollen in dem teilweise denkmalgeschützten, ehemaligen Schulkinderhaus erstellt werden, das dafür umgebaut wird. Diese sollen zu „gedämpften Preisen“ vermietet werden. Ein städtebaulicher Vertrag zwischen den Investoren und der Gemeinde schreibt eine anfängliche Nettokaltmiete von nicht mehr als neun Euro je Quadratmeter vor, sofern die Baukosten nicht erheblich steigen.

Außerdem bleibt die ebenfalls denkmalgeschützte Turnhalle aus den 1920er-Jahren erhalten. Der Investor erhält die Auflage, für das Gebäude ein „innovatives, nachhaltiges Nutzungskonzept“ zu entwickeln. Wie dieses aussehen könnte, steht noch nicht fest.

Bis 2014 betrieb Behindertenhilfe Hamburg auf Areal eine Reha-Stätte

Bis 2014 betrieb die Behindertenhilfe Hamburg auf dem Gelände eine Reha-Stätte. Nach der Schließung wurde in Großhansdorf jahrelang über die künftige Nutzung des Areals diskutiert, ehe Mitte 2017 der Neubau eines Wohnquartiers beschlossen wurde.

Am Bebauungsplan hatte es noch mehrfach Änderungen gegeben. Großhansdorfs Politiker wollten insbesondere sicherstellen, dass der angrenzende Wald geschützt und der die Gebäude umgebende Landschaftspark erhalten bleibt.

Die Verwaltung rechnet mit einem Baubeginn im Oktober

Zuletzt hatte es Diskussionen um die verkehrliche Erschließung gegeben. Der Landesbetrieb Verkehr (LBV) meldete Bedenken bezüglich einer Zuwegung von der Hoisdorfer Landstraße aus an, sodass die Zufahrt für Autos nun ausschließlich vom Eilbergweg aus erfolgen wird. Das frühere Bettenhaus und die Liegehallen wurden inzwischen bereits abgerissen. Die Verwaltung rechnet mit einem Baubeginn im Oktober. f