Ahrensburg. Kandidatencheck: Die drei Bewerber für das Bürgermeisteramt in Ahrensburg beantworten jeden Tag eine Frage der Abendblatt-Redaktion.

Am 26. September soll in Ahrensburg ein neuer Bürgermeister gewählt werden. Jeden Tag stellen wir den drei Kandidaten Thomas Schreitmüller (von der CDU nominiert), Eckart Boege (SPD) und Christian Schubbert (Die Grünen) eine Frage. Heute: Wie stehen Sie dazu, dass der Ahrensburger TSV sich einen großen Sportpark im Gewerbegebiet Beimoor-Süd wünscht?

Christian Schubbert (Die Grünen)

Der Stadtverordnete Christian Schubbert (52) wurde von den Grünen nominiert.
Der Stadtverordnete Christian Schubbert (52) wurde von den Grünen nominiert. © Elfriede Liebenow Fotografie

Fakt ist: Es fehlen Sportstätten. Im letzten Jahr habe ich selbst die Sportstätten-Entwicklungsplanung beantragt. Die Ergebnisse wurden uns im August vorgestellt. Aus den drei begleiteten Workshops mit Verwaltung, Politik, Sportvereinen und Sportinteressierten wurde bestätigt, dass im Rahmen der wachsenden Stadt die Kapazitäten für Sport nicht mitgewachsen sind.

Auch hier ist die Liste der Investitionswünsche lang und geht über eine Dreifeldhalle hinaus. Es sind kleine Hallen für Eltern-Kind-Turnen et cetera nötig oder Winterhallen für den Fußball, kleine frei zugängliche Sportfelder für alle, die nicht in Vereinen organisiert sind oder Strecken zum Laufen oder Radfahren. In mehreren Gesprächen habe ich den ATSV so verstanden, dass es vor allem darum geht, dass mehr Sportstätten entstehen; es muss nicht zwangsläufig Beimoor-Süd sein. Ich persönlich halte es für gut, wenn Sportangebote sich auf das gesamte Stadtgebiet erstrecken, sodass alle von zu Hause am besten fußläufig zum Sport kommen können.

Weitere Hallen sind am wirtschaftlichsten, wenn sie den ganzen Tag genutzt werden. Das ist in Beimoor-Süd schwierig. Vormittags würden die Hallen dort leer stehen.

Besser ist immer eine Dreifeldhalle, die vormittags von einer Schule genutzt werden kann. Deshalb präferiere ich hierfür das Gelände der Grundschule Am Schloss in der Nähe der ATSV-Geschäftsstelle. Eine Halle in Ahrensburg-West könnte zum Beispiel auf dem Gelände der alten Fritz-Reuter-Schule entstehen oder des Badlantics, wenn das Bad verkleinert wird.

Beimoor-Süd bedeutet immer, dass Menschen, die dort Sport machen, den verlängerten Ostring queren müssen. Dafür müssten Lösungen her. Für überlegenswerter halte ich die Option, weitere Flächen in Wohngebieten zu bevorzugen. Sport gehört eher vor die Haustür als in das Gewerbegebiet.

Thomas Schreitmüller (von der CDU nominiert)

Thomas Schreitmüller (53) tritt als parteiloser Bewerber an, wird aber von der CDU unterstützt.
Thomas Schreitmüller (53) tritt als parteiloser Bewerber an, wird aber von der CDU unterstützt. © Ha

Für mich hatte und hat der Sport eine große Bedeutung im Leben. Ich bin 1975 als Siebenjähriger in den SSC Hagen eingetreten und habe hier viele Jahre Fußball gespielt. Sport ist für viele eine hervorragende Freizeitbeschäftigung. Sport trägt unter anderem zur Gesundheit bei, ist demokratisch aufgebaut, bietet Möglichkeiten zur Identifikation, zur Integration, zur Inklusion, übt soziales Verhalten ein und erkennt das Leistungsprinzip an.

Aus diesem Grunde ist es mir wichtig, dass ausreichende und gute unterschiedliche Sportmöglichkeiten gerade auch für Kinder und Jugendliche in Ahrensburg bestehen. Diese sollten ihrem Bedarf entsprechend prinzipiell möglichst wohnortnah sein.

Der ATSV, größter Verein in Stormarn mit 26 Sparten, wünscht sich eine große Sportanlage, weil der Bedarf gestiegen ist. Die Einwohnerzahl Ahrensburgs ist in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen, die soziale Infrastruktur muss daher entsprechend mitwachsen. Es gibt lange Wartelisten für die hallenabhängigen Sportsparten und es drängen viele Mannschaften auf die Fußballplätze auf dem Stormarnplatz.

Ein vernünftiger Trainingsbetrieb ist so nicht möglich. Darüber hinaus gibt es aufgrund der angrenzenden Wohnbebauung und den Lärmschutzvorschriften Einschränkungen in den Nutzungszeiten. Für den Seniorensport gibt es im Vormittagsbereich überhaupt keine Hallenkapazitäten, weil die Hallen für den Schulsport benötigt werden.

Wenn es im Bereich Beimoor-Süd entsprechende Flächen für die Stadt gibt, sollte dies in die städtische Planung aufgenommen werden, damit neue Sportanlagen zeitnah entstehen können. Selbstverständlich ist eine sichere Überquerung des Ostrings dafür eine Voraussetzung.

Eckart Boege (SPD)

Eckart Boege, Ortsvorsitzender der Ahrensburger SPD, bewirbt sich am 26. September als Bürgermeister für die Schlossstadt.
Eckart Boege, Ortsvorsitzender der Ahrensburger SPD, bewirbt sich am 26. September als Bürgermeister für die Schlossstadt. © SPD Ahrensburg | SPD Ahrensburg

Ich freue mich, dass die Idee eines „Sportparks Auetal“ immer mehr Zuspruch findet. Nicht nur für den ATSV, sondern für Ahrensburgs Sport insgesamt wäre dieser Sportpark ein großer Schritt nach vorne. Wie dringend wir weitere Hallenflächen und Sportplätze brauchen, hat der kürzlich vorgestellte Sportentwicklungsplan noch mal bestätigt. Wobei der Bedarf seit vielen Jahren offensichtlich ist und die SPD deshalb versucht hatte, schon für den aktuellen Haushalt mehr Mittel für die Planung des Sportparks bereitzustellen.

Der „Sportpark Auetal“ hätte den großen Vorteil, dass wir moderne Sportstätten für viele verschiedene Sportarten an einem Ort bündeln könnten. Sowohl bei der Planung, beim Bau und beim Betrieb könnte man dadurch Synergien schaffen. Auch in Zukunft muss es natürlich über die ganze Stadt verteilte, wohnortnahe Sportplätze und -hallen geben. Der Sportpark als zusätzliches Angebot könnte aber ganz andere Bedingungen bieten, auch für die Durchführung von Wettkämpfen und überregionalen Sportveranstaltungen.

Mir ist bewusst, dass es Vorbehalte gegen den Standort gibt – unter anderem, weil der Weg dorthin über den Ostring führt. Deswegen ist es wichtig, dass bei Planung und Bau des Sportparks auch sichere Fuß- und Radwege berücksichtigt werden.

Ohnehin sind noch viele Fragen offen, die in den kommenden Jahren gemeinsam mit der Kommunalpolitik, den Sportvereinen und interessierten Bürgerinnen und Bürgern zu klären wären.

Eine wesentliche Frage ist: Wie wollen wir ein solches Projekt überhaupt stemmen, wenn die Stadt schon mit bisher beschlossenen Baumaßnahmen sowohl personell als auch finanziell an der Belastungsgrenze ist? Ich bin überzeugt, dass es dafür gute Lösungen gibt. Und ich bin überzeugt, dass ein „Sportpark Auetal“ ein Gewinn für den Ahrensburger Sport und die ganze Stadt wäre.

Lesen Sie hier die bisherigen Fragen:

Warum sind Sie die beste Wahl als Bürgermeister für Ahrensburg?

Was macht Ahrensburg in Ihren Augen besonders lebenswert?

Welche drei Dinge fehlen in Ahrensburg?

Was möchten Sie in Ahrensburg unbedingt erhalten?

Wie stellen Sie sich die Zukunft der Ahrensburger Innenstadt vor?

Wie bewerten Sie die Parkplatzsituation in Ahrensburg?

Was wollen Sie für Kinder und Jugendliche tun?

Wie stark soll Ahrensburg wachsen?

Wie wollen Sie in Ahrensburg den Klimaschutz voranbringen?

Wie wollen Sie die Bürger bei politischen Themen mitnehmen?

Wie stellen Sie sich die Zusammenarbeit mit den politischen Fraktionen vor?

Wie verhindern Sie die für den S-4-Ausbau geplanten hohen Lärmschutzwände?

Welchen Verbesserungsbedarf sehen Sie an den Ahrensburger Schulen?