Das Landgericht Stade wird sich im Verfahren gegen “Maskenmann“ Martin N. zuerst mit dem gewaltsamen Tod von Dennis K. beschäftigen
Stade. Im Prozess gegen den wegen dreifachen Kindermordes angeklagten Martin N. soll am Mittwoch die Mutter eines der Opfer als Zeugin aussagen. Die Kammer werde sich in dem Verfahren zuerst mit dem gewaltsamen Tod von Dennis K. aus Osterholz-Scharmbeck befassen, sagte eine Sprecherin des Landgerichts in Stade am Dienstag. Der angeklagte Pädagoge soll den Neunjährigen im September 2001 in einem Schullandheim getötet und seine Leiche in einem Wald abgelegt haben.
+++Martin N. soll auch Hamburger Schützling missbraucht haben+++
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Die Staatsanwaltschaft wirft dem 40-Jährigen außerdem vor, 1992 den 13-jährigen Stefan und 1995 den achtjährigen Dennis R. umgebracht zu haben. Nach seiner Festnahme im April in Hamburg hatte er neben den drei Morden rund 40 Missbrauchsfälle gestanden. Weil viele davon aber verjährt sind, ist er in Stade wegen 23 Straftaten angeklagt. Die Verteidiger wollen am Mittwoch eine Erklärung ihres Mandanten verlesen.
+++Im Angesicht des Maskenmannes Martin N.+++
Der Verdächtige war in den 90er Jahren als „Maskenmann“ bekanntgeworden. Getarnt mit einer dunklen Sturmhaube soll er nachts in Kinderzimmer, Schullandheime und Zeltlager eingestiegen sein. Er weckte einen der schlafenden Jungen und missbrauchte ihn. Die Polizei suchte jahrelang vergeblich nach ihm. Ein früheres Missbrauchsopfer brachte die Fahnder im Frühjahr schließlich auf die Spur des gebürtigen Bremers.