Martin N. arbeitete als Betreuer bei der Evangelischen Jugendhilfe in Hamburg. Auch dort soll er sich an einem Jungen vergangen haben.

Stade. Der mutmaßliche Kindermörder Martin N. soll auch einen seiner Schützlinge missbraucht haben, als er als Betreuer bei der Evangelischen Jugendhilfe in Hamburg arbeitete. Das heute 21-jährige Opfer wolle sich in einem Beitrag im Fernsehmagazin „Kerner“ zu den sexuellen Übergriffen zwischen 2002 und 2004 in der Einrichtung und während eines Urlaubs in Dänemark äußern, sagte eine Sprecherin des Fernsehmagazins. Die Polizei geht den Vorwürfen bereits nach. „Das ist Gegenstand eines Ermittlungsverfahrens“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Stade

+++ Im Angesicht des "Maskenmannes" Martin N. +++

+++ Prozessbeginn: Martin N. trifft auf die Eltern seiner Opfer +++

Der junge Mann hatte sich erst im Juli bei der Polizei gemeldet und sich den Ermittlern offenbart. Vier Tage zuvor hatte die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Pädagogen Martin N. erhoben. Deshalb taucht dieser Fall in der Anklageschrift nicht auf. Der 40-jährige Verdächtige muss sich seit Montag wegen dreifachen Kindermordes und 20 Fällen von sexuellem Missbrauch zwischen 1992 und 2001 vor dem Landgericht Stade verantworten. Der Fernsehsender Sat.1 strahlt das Magazin von Johannes B. Kerner am Donnerstag um 22.15 Uhr aus.