Am Strand von Wenningstedt eröffnet das Strandhafer noch vor Weihnachten. Was das Restaurantkonzept direkt an der Nordsee bietet.

  • Im Dezember öffnet auf Sylt öffnet ein neues Bistro mit besonderem Angebot
  • Hummer-Sandwiches, Salat und Windbeutel sind nur ein Teil der Speisekarte
  • Betreiber Stefan O. Huemer setzt außerdem auf Bestellungen via App

Sylt. Rechtzeitig zu Weihnachten wird es am Hauptstrand von Wenningstedt auf Sylt eine neue Attraktion an der Nordsee geben. Nach dem Abriss des ehemaligen Strandbistros öffnet dort im Dezember das StrandhaferSylt. Damit ist die Nordseeinsel – immerhin zeichnet sie sich für mehr als zehn Prozent der gesamten Übernachtungen in Schleswig-Holstein verantwortlich – um eine besondere Gastronomie reicher.

Durch einen Sandrutsch am Kliff wurde das ehemalige Strandbistro Ende August 2020 so stark beschädigt, dass es im November 2020 abgerissen werden musste. Jetzt steht der Neustart an der begehrten Strandlage kurz bevor: Am 15. Dezember wird das neu erbaute Restaurant mit Bistro und Kiosk öffnen.

Sylt: Neues Strandhafer eröffnet in Wenningstedt

Mit moderner Ausstattung und einem nachhaltigen Konzept, verspricht Stefan O. Huemer, Betreiber des Ganzjahresbetriebs, werde das neue Restaurant Einheimische und Touristen gleichermaßen begeistern. Stefan O. Huemer freut sich auf seine neue Aufgabe: „Der Standort zwischen Westerland und Kampen ist ideal und bietet fantastische Möglichkeiten.“

Der Österreicher Stefan O. Huemer will sein Bistro und Restaurant Strandhafer auf Sylt an der Nordsee noch vor Weihnachten eröffnen.
Der Österreicher Stefan O. Huemer will sein Bistro und Restaurant Strandhafer auf Sylt an der Nordsee noch vor Weihnachten eröffnen. © © Jasmin Heimberger | © Jasmin Heimberger

Da ist der Kiosk mit Außer-Haus-Angeboten einerseits und das Bistro und Restaurant andererseits. Huemer möchte einen Ort schaffen, an dem sich Gäste wie Einheimische gleichermaßen wohl- und willkommen fühlen.

Edle Wildschweinbratwurst für 9,50 Euro auf Sylt – cholesterinarmer und gesünder

„Jeder soll sich hier wohlfühlen“, sagt er. „Tagsüber kommen die Gäste mit Gummistiefeln vom Strand zu uns, abends geht es dann vielleicht etwas feiner zu bei einem Glas Wein.“ Diese Mischung aus Strandleben am Tag, wenn sich die Gäste ihre Bratwurst auf die Hand am Kiosk abholen, und dem feineren Essen am Abend – das ist es, was das Strandhafer ausmachen soll.

Nur dass die Bratwurst auf die Hand für 9,50 Euro dann doch wieder etwas extravaganter ausfällt, gewöhnlich kann ja jeder. Die Bratwurst im Brötchen – oder wie der Österreicher Huemer sagt in der „Semmeln“, besteht aus 70 Prozent Wildschwein und 30 Prozent Biofleisch und kommt etwas dünner daher als übliche Bratwürste. Das soll dann vor allem leichter zu essen sein. „Wildfleisch ist cholesterinarmer“, weiß Stefan O. Huemer.

Sylt: Neueröffnung Strandhafer will Teil der Natur sein

Am 52 Quadratmeter großen Kiosk mit Küche und Spülküche wird es außerdem Hummer-Sandwiches, Salat und Windbeutel in der süßen und in der herzhaften Variante geben. Und der Clou: Alles kommt in nachhaltiger Verpackung daher, der Salat im Recup-Becher, das Sandwich in Wachspapier.

Schließlich hat Huemer in Harvard Nachhaltigkeit studiert, und so verfolgt er ein, so weit es möglich ist, durch und durch nachhaltiges Konzept. Mit diesem hatte er sich auch gegen die 12 anderen Bewerber durchgesetzt, die das neue Lokal betreiben wollten.

Nordsee: Heizstrahler ermöglichen ganzjährigen Betrieb auf der Strandhafer-Terrasse

„Wir wollen Teil der Natur sein“, sagt Huemer. „Strandhafer“ heißt das Strandbistro deshalb, weil dieser so typisch sei für Sylt und so wichtig: „Strandhafer fängt den Wind ab und fängt den Sand auf, und er ist einfach wunderschön.“

Zwischen Westerland und Kampen: So sah es noch bis vor wenigen Monaten am Strand von Wenningstedt auf Sylt aus, bevor das Strandhafer gebaut wurde.
Zwischen Westerland und Kampen: So sah es noch bis vor wenigen Monaten am Strand von Wenningstedt auf Sylt aus, bevor das Strandhafer gebaut wurde. © © Jasmin Heimberger | © Jasmin Heimberger

Das Motiv des Strandhafers zieht sich als roter Faden auch durch das Designkonzept des Bistros und Restaurants mit seinen 44 Innen- und 66 Außenplätzen auf der 130 Quadratmeter großen Ganzjahresterrasse. Ganzjährig, weil große Schirme und Heizstrahler die Gäste gegen Wind und Wetter schützen. Das Innen verschmilzt hier mit dem Außen.

Und so gibt es den wilden Strandhafer draußen vor der Tür und drinnen in Pflanzenkästen, die Gäste sitzen auf ergonomisch geformten Stühlen, das Mobiliar ist in Altweiß gehalten und erinnert ein wenig an Treibholz, nur viel weißer und edler. Salbei-Grün und Grau sind die dominierenden Farben.

Sylt: „Wir schaffen keinen weiteren Gourmettempel, setzen aber auf Qualität“

„Wir schaffen keinen weiteren Gourmettempel auf der Insel, sondern wir setzen auf Qualität und machen einfache Speisen zu etwas Besonderem“, sagt Stefan O. Huemer. So ist etwa der Linseneintopf für 9,50 Euro mit besonderer Finesse zubereitet. Alles dreht sich um das Schöne, um das Ästhetische – auch bei den Speisen.

Wert legt Stefan O. Huemer auf möglichst einheimische Produkte, die dann aber international umgesetzt werden – mit Inspirationen aus New York oder der Toskana zum Beispiel. Seinen Sternekoch nennt er „meinen Guru“. Wer sich dahinter verbirgt, möchte Huemer noch nicht verraten. Nur so viel: „Mein Guru ist ein ganz toller Mann aus Österreich, der mit den weltbesten Köchen gearbeitet hat und das Küchenteam dementsprechend anleiten wird.“

Das Strandhafer auf Sylt bietet edle Burger, mit Wildschwein und mit Hummer. Oder mit Tempurakrabbe und Zwiebelmarmelade (Foto).
Das Strandhafer auf Sylt bietet edle Burger, mit Wildschwein und mit Hummer. Oder mit Tempurakrabbe und Zwiebelmarmelade (Foto). © Strandhafer Sylt | Strandhafer Sylt

Auf der Karte stehen Speisen wie etwa Schinkenfleckerl – eine typische Spezialität der österreichischen und böhmischen Küche. Wichtigste Zutaten sind die sogenannten Fleckerl, eine Nudelart, und klein geschnittener Schinken.

Strandkorbbesucher können sich ihre Speisen per App bestellen – ohne Warterei

Mit seinem Außer-Haus-Verkauf hat Stefan O. Huemer womöglich den modernsten Kiosk weit und breit. Denn: Strandbesucher, die sich einen der 450 Strandkörbe am Strand von Wenningstedt mieten, können direkt aus dem Korb heraus ihre Bestellung per App oder QR-Code auf dem Smartphone aufgeben.

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„Lästige Warterei vor dem Kiosk entfällt dann“, so Huemer. Stattdessen erscheint auf dem Handy eine Mitteilung, wenn das Essen oder die Getränke abgeholt werden können. Und wer kein Smartphone hat, der kann die Bestellung vor dem Kiosk an modernen Paneelen ebenfalls digital aufgeben.

Sylt: Kekse backen, Kunst und Champagner mit haudünnem Schinken

Weil Stefan O. Huemer auch kunstinteressiert ist, wird es im Strandhafer wechselnde Ausstellungen von Künstlern geben, sodass sich das Restaurant immer wieder ein bisschen neu erfindet. „Kunst belebt das Restaurant“, so die Hoffnung Huemers. Außerdem sind Veranstaltungen geplant – wie etwa Keksebacken für Kinder.

Trotz aller Bodenständigkeit, ist das Strandhafer ja immer noch auf Sylt. Und ein bisschen Extravaganz darf ruhig auch dazugehören. Und so ist Stefan O. Huemer stolz darauf, seinen Gästen den, wie er sagt, „Ferrari unter den Schneidemaschinen“ anbieten zu können. „Wir haben eine Berkel-Schneidemaschine, die den San-Daniele-Schinken hauchdünn schneidet.“ Dazu empfiehlt der Gastgeber ein Glas Champagner. Typisch Sylt eben.