Wenningstedt. Bis zum Sommer soll der Holzbau, der 124 Plätze bietet, stehen. Ein Betreiber wird noch gesucht. Wann das Bistro eröffnen soll.

Für Insulaner und Sylt-Fans war es ein Schock, als ein Sandrutsch das Strandbistro in Wenningstedt vor zwei Jahren zerstörte. Unverstellter Blick auf die See, grandiose Sonnenuntergänge, gepflegte Gastlichkeit – der Pfahlbau mit großer Terrasse zählte zu den beliebten Ausflugslokalen der Nordseeinsel.

Es war Glück im Unglück, dass bei dem Abbruch an der Kliffkante niemand verletzt wurde. Danach war schnell klar, dass das Bauwerk nicht zu retten war. Im November 2020 wurde es abgerissen. Jetzt haben die Arbeiten für einen Neubau begonnen. Im Moment ist an der großen Treppe vom Hauptstrand schweres Baugerät im Einsatz. Wegen der Arbeiten ist die Abgang zum Strand in Wenningstedt gesperrt.

Sylt: Neues Strandbistro eröffnet im Herbst 2023

"Die erste Maßnahme sind in dieser Woche die Gründungsarbeiten", sagte Ralf Jörgensen, technischer Leiter des Tourismus-Service der Gemeinde Wenningstedt-Braderup. Trotzdem müssen sich Gäste wahrscheinlich noch fast ein Jahr gedulden, bevor sie in der neuen Strandversorgung Platz nehmen können. Der Baubeginn hatte sich wegen Engpässen bei Baufirmen immer wieder verzögert. Aktuell ist nach Angaben von Jörgensen auch die Ausschreibung für das Holzpodest und das Gebäude nicht abgeschlossen.

So soll das neue Strandbistro in Wenningstedt aussehen
So soll das neue Strandbistro in Wenningstedt aussehen © Lehmann Architekten

"Wir hoffen aber, dass die Arbeiten Mitte Januar starten können", so der technische Leiter. Bis zum Sommer soll der Holzbau stehen. Als Eröffnungstermin wird Herbst 2023 angepeilt.

Das ist der Blick aus dem neuen Strandbistro, auf den sich die Gäste im nächsten Jahr freuen können.
Das ist der Blick aus dem neuen Strandbistro, auf den sich die Gäste im nächsten Jahr freuen können. © Hanna-Lotte Mikuteit

Strandbistro Wenningstedt wird kleiner als zuvor

Die Gemeindeverwaltung Wenningstedt-Braderup hatte bereits Ende 2020 den Beschluss für eine neue Strandversorgung gefasst. Der Bauantrag für den Neubau der Podestanlage mit Kiosk- und Bistrobetrieb sowie Sanitäranlagen war Ende 2021 genehmigt worden.

Bauarbeiter haben mit der Gründung für das neue Strandbistro in Wenningstedt begonnen. Der Hauptaufgang ist deshalb seit Beginn der Woche gesperrt.
Bauarbeiter haben mit der Gründung für das neue Strandbistro in Wenningstedt begonnen. Der Hauptaufgang ist deshalb seit Beginn der Woche gesperrt. © Hanna-Lotte Mikuteit

Der Entwurf stammt von dem Büro Lehmann Architekten in Westerland, die auch hinter der Strandwirtschaft Onkel Johnny's in Wenningstedt-Braderup stehen.

Danach ist das neue Strandbistro gemäß des aktuellen Strandversorgungskonzepts des Familienbads mit einer Podestfläche von 390 Quadratmetern etwas kleiner als der Vorläuferbau. Auf der Terrasse mit 130 Quadratmetern und im Gastraum mit 62 Quadratmetern sollen 124 Sitzplätze entstehen.

Sylter Strandbistro: Wer erhält die Lizenz?

Anders als zuvor soll das Gebäude in 1a-Lage in kommunaler Hand bleiben, so Jörgensen. Das frühere Strandbistro hatte der Sylter Andreas Hansen vor 25 Jahren aufgebaut und zuletzt mit seinem Sohn Falk betrieben. Wer die Lizenz für den Neubau bekommt, ist noch unklar.

Das Auswahlverfahren für die künftigen Betreiber von Kiosk und Bistro sollte eigentlich bereits im Laufe dieses Sommers durchgeführt werden. "Aber", erklärte der Technikchef des Wenningstedter Tourismus-Service, "solange wir nicht wissen, wie teuer das Ganze wird, können wir den Pachtvertrag nicht ausschreiben."

Sylt bekommt neues Strandbistro: Das sagt Ex-Betreiber Hansen

Der frühere Strandkiosk-Mitbetreiber Falk Hansen sagte dem Hamburger Abendblatt, er wolle den Familienbetrieb weiterführen und sich auf jeden Fall als Pächter von Kiosk und Bistro bewerben. „Aber die Rahmenbedingungen müssen natürlich stimmen.“

Westansicht des neuen Strandbistros in Wenningstedt auf Sylt
Westansicht des neuen Strandbistros in Wenningstedt auf Sylt © Lehmann Architekten

Ihm schwebt folgendes Modell vor: Er würde den Aufbau des neuen Strandkiosks mit dem Geld bezahlen, dass er von der Versicherung für den Erdrutsch-auslösenden Rohrbruch bekommt, und ihn dann an die Kurverwaltung verpachten. Diese würde dann ihrerseits einen Pächter suchen. „Für uns ist das durchaus eine Option“, so der Gastronom. „Aber die Gespräche dazu sind noch nicht abgeschlossen.“