Die Belegschaft steht hinter ihrem Geschäftsführer. Der Finanzstaatssekretär Jost Mediger bezeichnet die Lage im NDR als “skeptisch“.

Wolgast/Stralsund. Die Belegschaft der insolvenzbedrohten P+S-Werften steht hinter den Rettungsbemühungen von Geschäftsführer Rüdiger Fuchs. „Wir hoffen, dass die Gespräche mit Kunden und Lieferanten Erfolg haben und die Kuh noch vom Eis gezogen werden kann“, sagte der Wolgaster Betriebsrat Carsten Frick am Freitag. Scharfe Kritik äußerte der Stralsunder Betriebsrat Jürgen Kräplin an der Aussage des Finanzstaatssekretär Jost Mediger, der im NDR-Nordmagazin vom Donnerstagabend gesagt hatte, dass das Land „außerordentlich skeptisch“ sei, dass Fuchs eine Rettung gelinge. „Es ist unverantwortlich, in dieser Phase der Rettungsbemühungen eine solche Aussage zu treffen“, sagte Kräplin.

+++ P+S-Werft sucht nach Einigung mit Kunden und Lieferanten +++

Noch am Dienstag nach der Einstellung der staatlichen Rettungsbeihilfe hatte Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) den knapp 2000 Arbeitnehmern versprochen, den Werften jede Unterstützung zukommen zu lassen. „Offenbar ist man sich in der Landesregierung nicht einig“, sagte Kräplin, Mediger habe mit seiner Aussage den Bemühungen, eine Insolvenz zu vermeiden, einen schweren Schaden zugefügt. „Er ist dabei, den letzten rettenden Strohhalm abzuknicken.“

+++ Die Opposition bleibt kritisch - Gespräche dauern an +++

Die IG Metall schult am Freitag in Wolgast und Stralsund Betriebsräte und Vertrauensleute, damit sie im Falle einer Insolvenz die Arbeitnehmer rechtlich beraten können. Eine Betriebsversammlung sei weder in Wolgast noch Stralsund geplant. Geschäftsführer Fuchs will am Freitag seine Gespräche mit Auftraggebern und Lieferanten fortsetzen, um sie zu finanziellen Zugeständnissen zu bewegen. Damit hofft die Werft, die drohende Insolvenz noch abzuwenden.

(dpa)