Busse von privaten Omnibusgesellschaften blieben heute im Depot. Seit 15 Uhr fahren sie wieder. Doch der nächste Streik droht bereits.
Hamburg. Der Busfahrer-Streik im Hamburger Umland ist vorläufig beendet. Seit 15 Uhr haben die Mitarbeiter von Pinneberger Verkehrsgesellschaft (PVG) und Elmshorner Verkehrsgesellschaft (EVG) den Streik ausgesetzt, langsam normalisiert sich der Fahrplan. Bereits seit 12 Uhr fahren die Busse der Kreisverkehrsgesellschaft in Pinneberg (KViP) wieder.
Rund 180.000 Fahrgäste mussten heute mit dem Auto zur Arbeit fahren. Seit 3 Uhr morgens streikten etwa 100 Busfahrer, fast alle Linien fielen aus. Grund ist der Tarifstreit zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern. Die Gewerkschaft ver.di fordert eine Anpassung der Löhne an den öffentlichen Tarif, die Arbeitgeber wollen höchstens fünf Prozent mehr zahlen. Nach sechs erfolglosen Runden wurden die Verhandlungen erst einmal abgebrochen. Der heutige Streik sollte zunächst mindestens 24 Stunden dauern.
Und es drohen neue Streiks. Ver.di betonte, in den nächsten Tagen werde man die Busfahrer erneut zum Streiken aufrufen, „weil immer noch kein vernünftiges Angebot der Arbeitgeber vorliegt“. Die Fronten sind offenbar verhärtet. Zuletzt warf der Omnibus-Verband (OVN) ver.di vor, Spitzengespräche zu verweigern. „Wir haben der ver.di-Landesleitung in den vergangenen Tagen noch einmal ein detailliertes Angebot mit mehreren Alternativen vorgelegt“, sagte OVN-Geschäftsführer Walter Koch. ver.di habe darauf aber nicht einmal geantwortet und „bricht stattdessen erneut einen Streik los“. Das sei ein ganz „mieser Stil“.
Ver.di dagegen beklagte sich über die fehlende Verhandlungsbereitschaft der Arbeitgeber. "Zwar flatterte verschiedenen Gewerkschaftssekretären ein „Angebot“ in das E-Mail-Postfach, doch die Bestandteile dieser Mails blieben sogar noch hinter denen der Sondierungsgespräche zurück“, sagte Frank Schischefsky, Sprecher von ver.di Nord.