Der kleine Koalitionspartner FDP sieht sich je nach Politikfeld als Antreiber und Bremser. Beim Bürokratieabbau will man der CDU Beine machen, in der Innen- und Rechtspolitik dagegen rigorose Einschränkungen von Bürgerrechten verhindern. Die Liberalen haben sich festgelegt: Regiert wird weiter mit der CDU oder gar nicht. Unausgesprochen ist auch klar, dass die FDP ihren Grundsatz, der Staat sollte sich aus der Wirtschaft heraushalten, auch bei einer Fortsetzung der Koalition nicht durchsetzen kann.

CDU-Ministerpräsident Wulff hat im Vorfeld der Wahl kategorisch ausgeschlossen, dass das Land sich von seiner 20-Prozent-Beteiligung an VW und der 25,1-Prozent-Beteiligung an der Salzgitter Stahl AG trennen könnte - obwohl das Geld in die Landeskasse spülen würde.

Einig ist sich die FDP mit der CDU, in den kommenden fünf Jahren die Neugründung einiger Gesamtschulen zuzulassen, allerdings bei weiterem Vorrang für das dreigegliederte System. Frühere Forderungen, den freien Elternwillen beim Wechsel nach Klasse vier aufzuheben, hat die FDP aufgegeben. Die FDP will die Studiengebühr beibehalten, deren Höhe aber sollen die Hochschulen festlegen.

Zudem setzen die Liberalen sich für längere Laufzeiten der Kernkraftwerke ein, sowie für die Erkundung des Gorlebener Salzstocks als Endlager für hoch radioaktiven Müll.