Schulpolitik: Zentrales Thema der SPD ist die Einführung der gemeinsamen Schule von der 5. bis zur 10. Klasse auf freiwilliger Basis. Gegen den Willen der Eltern soll keine Haupt- und Realschule und kein Gymnasium aufgelöst werden. Für Gesamtschulen soll das landesweite Errichtungsverbot aufgehoben werden. Die SPD will mehr Ganztagsschulen und vor allem deren finanzielle Ausstattung verbessern. Außerdem soll die Lernmittelfreiheit wieder eingeführt werden.
Hochschulen: Die Studiengebühr von 500 Euro je Semester soll ersatzlos gestrichen werden. Erklärtes Ziel der Sozialdemokraten ist es, mit dieser Befreiung mehr Kindern aus sozial benachteiligten Familien ein Studium zu ermöglichen. Darüber hinaus will die SPD die Zahl der Studienplätze, die derzeit unter dem bundesweiten Durchschnitt liegt, deutlich erhöhen.
Innere Sicherheit: Prävention soll in den Vordergrund treten, die Polizei finanziell besser ausgestattet werden. Deutlich mehr Stellen soll es für die Justiz geben, damit die Prozesse schneller abgewickelt werden können. Das im bundesweiten Vergleich besonders scharfe niedersächsische Justizvollzugsgesetz will die SPD ändern. Die SPD setzt sich für ein neues NPD-Verbotsverfahren in Karlsruhe ein.
Wirtschaft und Arbeit: Mindestlöhne und Teilzeitarbeit sind zentrale SPD-Wahlkampfthemen, obwohl hier vor allem die Bundespolitik gefragt ist. Wie die CDU setzt die SPD auf Mittelstandsförderung. In einer SPD-geführten Landesregierung stellt sich die Frage, ob die VW-Anteile von derzeit 20 Prozent auf die Sperrminorität von 25,1 Prozent aufgestockt werden sollten.
Kernkraft: Die SPD hat sich mit dem Endlager Schacht Konrad für schwach radioaktive Abfälle abgefunden. Das mögliche Endlager Gorleben für hoch radioaktiven Müll aber lehnen die Sozialdemokraten strikt ab, fordern eine bundesweite ergebnisoffene Standortsuche. Die SPD pocht auf Einhaltung des Atomkonsenses, der die schrittweise Abschaltung aller Atomkraftwerke vorsieht.
Elbvertiefung: Eine weitere Ausbaggerung der Elbe ist für die SPD wegen der wachsenden Gefahren für die Menschen hinter den Deichen nicht vertretbar. Allerdings sind die Einspruchsmöglichkeiten nicht groß, wenn ein Planfeststellungsbeschluss vorliegt. Möglicher Hebel wären Ausgleichsmaßnahmen im Bereich des Naturschutzes, bei denen der Stadtstaat Hamburg auf die Nachbarn angewiesen ist.