Die Wähler in den Landkreisen der südlichen Hamburger Metropolregion gehen am Sonntag ebenfalls zu den Urnen. Im Landkreis Harburg haben 190 000 Wahlberechtigte in drei Wahlkreisen die Auswahl zwischen 21 Kandidaten. Vor fünf Jahren hat die CDU alle drei Direktmandate geholt. Und ihre Kandidaten geben sich siegessicher.

Im Wahlkreis 50 (Winsen, Stelle, Elbmarsch, Hanstedt, Salzhausen) hat Andre Wiese (CDU, 32) nach seinem hohen Sieg von 2003 (58,9 Prozent) selbstbewusst auf eine Absicherung per Landesliste verzichtet. Für seinen Konkurrenten und Landtagskollegen Uwe Harden (SPD) könnte der Wiedereinzug ins Parlament auf Listenplatz 65 eng werden. Interessant dürfte in diesem Wahlkreis werden, welche Wirkung die Diskussion um das AKW Krümmel und die Fälle von Kinderleukämie in der Elbmarsch bei den Bürgern hat. Harden ist in der Bürgerinitiative Leukämie engagiert.

Auf eine Wiederholung seines Wahlsieges ist auch Heiner Schönecke (CDU, 61) im Wahlkreis 52 (Buchholz, Hollenstedt, Jesteburg, Tostedt) angewiesen. Auch er hat angesichts seines sicheren Sieges vor fünf Jahren (56 Prozent) auf einen Listenplatz verzichtet. Sicher wieder drin ist dort aber Silva Seeler (SPD, 56). Die Landtagsvizepräsidentin hat Platz sieben der Landesliste ihrer Partei.

Gut abgesichert auf Platz 39 ist auch ihre Fraktionskollegin Brigitte Somfleth (SPD, 54), die im Wahlkreis 51 (Seevetal, Rosengarten, Neu Wulmstorf) wieder antritt. Dort ist Norbert Böhlke (CDU, 52), sozialpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, ihr schwergewichtiger Konkurrent. Die übrigen Kandidaten im Landkreis Harburg haben keine Chance auf einen Platz im Landtag.

Neue Gesichter stehen im Landkreis Stade (152 000 Wähler) zur Wahl, nachdem "Platzhirsche" aus Altersgründen abgetreten sind oder die Kandidatenkür verpatzt haben. Der einzige "alte Hase" ist Landwirt Helmut Dammann-Tamke (CDU, 46), der sein Mandat im Wahlkreis 55 (Buxtehude) verteidigen will. Gegen ihn tritt als Neuling der Sparkassenkaufmann Nick Freudenthal (SPD, 28) an.

Im Wahlkreis 56 (Stade) ist der Tischler Kai Seefried (CDU, 29) aus Drochtersen ein politisch unbeschriebenes Blatt, aber nicht zu unterschätzen. Immerhin hat er sich in der parteiinternen Kandidatenkür gegen den bisherigen CDU-Landtagsabgeordneten Karsten Behr überraschend durchgesetzt. Das Parteivolk war mit Behrs Auftritten nicht zufrieden. Jetzt muss Seefried sich gegen Petra Tiemann (SPD, 49) beweisen. Die hat den SPD-Platzhirsch Erhard Wolfkühler "beerbt", der aus Altersgründen nicht mehr antritt. Immerhin hat Tiemann Listenplatz 33, das müsste für einen Sitz im Landtag reichen. Die übrigen Kandidaten im Kreis Stade sind chancenlos.

In den Wahlkreisen 48 (Lüneburg) und 49 (Elbe) sind den rund 175 000 Wählern einige Kandidaten vertraut: Bernd Althusmann (CDU, 42) aus Lüneburg, parlamentarischer Geschäftsführer seiner Fraktion, gehört ebenso wie Karin Bertholdes-Sandrock (CDU, 54) aus Lüchow dem Landesparlament an. Althusmann werden gute Chancen für eine Wiederwahl eingeräumt, er wird sogar für ein Ministeramt gehandelt. Neu sind dagegen die SPD-Kandidaten Andrea Schröder-Ehlers (45) aus Lüneburg und Franz-Josef Kamp (47) aus Dahlenburg. Mit Platz 69 der Landesliste dürfte für Kamp die Hürde nach Hannover zu hoch sein. Gute Aussichten hat Andrea Schröder-Ehlers: Die Verwaltungsjuristin belegt Platz 18. Bei den Grünen dürfte vor allem die Diplom-Sozialpädagogin Miriam Staudte (32) aus Scharnebeck den Platz im Landtag sicher haben: Die Kreistagsabgeordnete hatte sich in einer Kampfabstimmung Listenplatz Nummer drei in ihrer Partei erstritten. Andreas Meihsies (48, Grüne) aus Lüneburg kämpft im Wahlkreis 48 für die Grünen um den erneuten Einzug in das Landesparlament.