In Niedersächsischen Landtag ist ein hitziger Streit um die Frage der Enlagerung von hoch radioaktivem Atommüll entbrannt.

Hannover. Die ungelöste Frage der Endlagerung von hoch radioaktivem Atommüll hat am Mittwoch im niedersächsischen Landtag in Hannover einen hitzigen Streit ausgelöst. „Geben sie Gorleben auf“, forderte Grüne-Fraktionschef Stefan Wenzel Ministerpräsident David McAllister (CDU) auf. Der Regierungschef solle sich endlich auch der Debatte mit den Bürgern im Wendland stellen. Der Salzstock Gorleben wird als einziger Standort in Deutschland wieder auf seine Eignung als Endlager für hoch radioaktiven Atommüll untersucht. Die Opposition lehnt das ab und fordert eine neue Endlagersuche.

Die FDP betonte am Mittwoch erneut, die Abfälle müssten wieder aus einem Endlager herauszuholen sein. Die Opposition im Landtag hielt diese Forderung für unglaubwürdig solange Schwarz-Gelb allein auf den Salzstock Gorleben als mögliche Entsorgungsstätte setze.

Die Koalitionsfraktionen kritisierten vor allem Ex-Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne): Er habe in seiner Amtszeit nichts für die Lösung der ungeklärten Atommüllentsorgung getan. Wegen Zwischenrufen von Abgeordneten musste die Landtagsdebatte mehrmals unterbrochen werden. Landesumweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) verteidigte die Weitererkundung des Salzstocks Gorleben als möglichen Endlager-Standort. „Wenn ein Bergwerk zu 90 Prozent erkundet ist, macht es keinen Sinn, auf die letzten zehn Prozent zu verzichten.“

Am 1. Oktober endete in Gorleben der Stopp der Untersuchungsarbeiten im Salzstock. Dieses zehnjährige Moratorium hatte die frühere rot-grüne Bundesregierung ausgehandelt. Atomkraftgegner protestieren gegen die Weitererkundung in Gorleben.