Olaf Hohmeyer, Professor für Energiewirtschaft, kritisiert den Kompromiss als falsch. So werde der Ausbau von Windkraft gebremst.
Flensburg. Der Flensburger Professor für Energiewirtschaft, Olaf Hohmeyer , hält die Laufzeitverlängerung von deutschen Kernkraftwerken für falsch. Der Atomkompromiss der schwarz-gelben Bundesregierung bedeute speziell für die Windkraft an Nord- und Ostsee einen langsameren Ausbau, sagte der Wissenschaftler von der Universität in Flensburg dem Radiosender „NDR Info“ am Dienstag. „Das ist dann natürlich gerade für das Klima und für die regenerativen Energiequellen keine gute Nachricht.“
Am Sonntag hatte sich die Koalition aus Union und FDP in Berlin auf längere Laufzeiten von Atomkraftwerken von bis zu 14 Jahren geeinigt. Der als „Brücke ins regenerative Zeitalter“ begründete Plan sei allerdings nicht nötig, da die bisherige gesetzliche Laufzeit vorhandener Kraftwerke als Übergang ausreiche. „Wir brauchen auch keine neuen, großen Kohlekraftwerke“, fügte Hohmeyer hinzu. Auch das Argument der Atomlobby, der Windkraft fehle es an Stromspeichern, sei nicht wahr. „Wir haben in Europa reichlich Speichermöglichkeiten“, betonte Hohmeyer. Große Speichermöglichkeiten lägen etwa in Norwegen und damit nahe an Schleswig-Holstein . Dazu müssten nur vorhandene Speicherkraftwerke in Pumpspeicherkraftwerke umgebaut werden.
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„Dafür brauchen wir aber Leitungen nach Norden zu den norwegischen Speicherseen und wir müssen den Norwegern signalisieren, dass wir ihre Speicher für ein solches System nutzen wollen.“ Man müsse schon beide Augen zumachen, um zu behaupten, es gäbe nicht genügend Speicherkapazitäten in Europa.