Der Pastor soll jahrelang Jungen und Mädchen missbraucht haben. Bischöfin Maria Jepsen soll davon gewusst haben. Sie trat von ihrem Amt zurück.

Ahrensburg. Der Ahrensburger Missbrauchsskandal hat nach Informationen des Hamburger Abendblatts für den mutmaßlichen Haupttäter erste Konsequenzen. Nach intensiven Gesprächen mit dem Jugendamt habe die Ehefrau den sechsjährigen Sohn vom ehemaligen Pastor getrennt. Der Junge und seine Mutter seien auf Initiative des Jugendamtes bei einer befreundeten Familie untergebracht worden. Jetzt gehe es vor allem um das Wohlergehen und die Bedürfnisse des Kindes, wurde Jugendamtsleiter Wilhelm Hegermann zitiert.

Der Pastor soll nach Darstellung einer Opfer-Initiative mindestens 20 Kinder und Jugendliche in den 70er und 80er Jahren sexuell missbraucht haben. In den vergangenen Jahren sollen auch mehrere Pflegekinder bei dem Ahrensburger Pastor gewohnt haben.

+++ Die Opferinitiative empfiehlt Aussage bei der Polizei +++

In den vergangenen Tagen war auch die Hamburger Bischöfin Maria Jepsen im Zusammenhang mit Missbrauchsvorwürfen gegen den Pastor in Ahrensburg immer stärker in die Kritik geraten und ist schließlich von ihrem Amt zurückgetreten. Der Pastor soll vor allem in den 80er Jahren heranwachsende Jungen und Mädchen missbraucht haben. Die Bischöfin will von den Vorwürfen erst im Frühjahr 2010 erfahren haben; nach Medienberichten hatte sie jedoch bereits 1999 einen Hinweis darauf erhalten.