Neue Schneefälle sorgten für Staus im Berufsverkehr. Busse mussten ihren Betrieb einstellen. Viele Glätteunfälle auf Autobahnen.

Lübeck/Kiel. Neuschnee hat in Teilen Schleswig-Holsteins erneut für erhebliche Behinderungen gesorgt. Besonders betroffen waren nach Angaben der Polizei der Süden und das Kieler Umland. In der Landeshauptstadt kamen Autofahrer im Berufsverkehr oft nur im Schritttempo voran, in Eckernförde und Gettorf stellten die Busse den Verkehr ein. Auf den Autobahnen 1 und 24 ereigneten sich mehrere Unfälle, Ursache war nach Angaben der Polizei in allen Fällen nicht angepasste Geschwindigkeit auf glatten Fahrbahnen.

In Hamburg ereigneten sich innerhalb weniger Stunden 54 Unfälle. Auf der Autobahn 1 krachte es bis zum Mittag zehnmal. Zwischen Ahrensburg und der Raststätte Buddikate (Kreis Stormarn) stellte sich am Morgen ein Lastwagen quer. Während der Bergung war die Autobahn Richtung Lübeck stundenlang gesperrt. Ein Streufahrzeug, das die Lage an der Unfallstelle entschärfen sollte, geriet auf dem Weg dorthin in Brand. Ursache war nach Polizeiangaben vermutlich ein technischer Defekt.

Auf der A 24 zwischen Talkau und Schwarzenbek (Kreis Herzogtum Lauenburg) stürzte ein mit Pflanzen und Blumenerde beladener Anhänger um, auch hier musste die Autobahn während der Aufräumarbeiten für mehrere Stunden gesperrt werden. Die Autofahrer hätten die Gefahr durch die Mischung aus vereisten Fahrbahnen und Neuschnee offensichtlich falsch eingeschätzt, sagte eine Sprecherin der Polizeidirektion Ratzeburg.

Im Kreis Schleswig-Flensburg gab es in den Morgenstunden elf witterungsbedingte Unfälle. In der Stadt Flensburg fuhren sich mehrere Lastwagen an Steigungen fest und blockierten die Straßen. Auf der Bundesstraße 200 bei Weding stieß ein Auto mit einem Schneeräumfahrzeug zusammen, weil der Autofahrer einem ausscherenden Lastwagen ausweichen musste. Im Kreis Plön registrierte die Polizei am Morgen insgesamt acht Wildunfälle. So stieß in Preetz (Kreis Plön) ein Autofahrer mit einem Reh zusammen, das sich auf der Suche nach Futter weit ins Stadtgebiet hinein gewagt hatte. Der Fahrer blieb nach Polizeiangaben unverletzt, das Reh verendete.

Nach Angaben der Polizei entspannte sich die Situation auf den Straßen am Nachmittag zunehmend. Mit Einsetzen des abendlichen Berufsverkehrs sei jedoch erneut mit Behinderungen zu rechnen, hieß es aus dem Lagezentrum.