Die Tarifverhandlungen im April sind gescheitert. Daraufhin hat der Marburger Bund zu unbefristeten Streiks aufgerufen.
Bremen. Mehrere hundert Ärzte haben am Mittwoch in Bremen für mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen demonstriert. Dem Protestzug vom Hauptbahnhof in die Innenstadt schlossen sich auch zahlreiche Kollegen aus Niedersachsen an, die am Vormittag mit Bussen und Zügen in die Hansestadt gekommen waren. Rund 500 Mediziner von kommunalen Kliniken beteiligten sich nach Angaben des Marburger Bundes an der zentralen Kundgebung auf dem Marktplatz. Die Polizei sprach von etwa 250 Teilnehmern.
Mit Plakaten und Trillerpfeifen machten die Demonstranten auf ihre Forderungen aufmerksam. Die etwa 55 000 Ärzte an den bundesweit 700 kommunalen Krankenhäusern fordern fünf Prozent mehr Gehalt. Die Arbeitgeber wollen aber nur 2,9 Prozent mehr zahlen und bieten höhere Vergütungen für Bereitschaftsdienste. Ende April waren die Tarifverhandlungen gescheitert. Daraufhin rief der Marburger Bund zu unbefristeten Streiks auf.
Neben Bremen sind davon auch die kommunalen Krankenhäuser in Hannover, Emden, Oldenburg, Lüneburg, Braunschweig, Wolfsburg, Wolfenbüttel, Stade, Peine und Buxtehude betroffen. „Dort gibt es eine Notfallbesetzung“, sagte Sven De Noni vom Marburger Bund. „Alle Patienten, die behandelt werden müssen, werden auch behandelt.“ Die anderen würden wieder nach Hause geschickt. Die Gewerkschaft plant für diesen Freitag eine weitere Kundgebung in Braunschweig.