Nach Angaben der Ärztegewerkschaft Marburger Bund setzten Krankenhäuser in ganz Schleswig-Holstein den bundesweiten Streik fort.

Eutin/Bad Segeberg. Ärzte an kommunalen Krankenhäusern in Schleswig-Holstein haben am Dienstag ihre Streiks fortgesetzt. Betroffen waren nach Angaben der Ärztegewerkschaft Marburger Bund unter anderem die Westküstenkliniken Brunsbüttel und Heide, die Sana- Kliniken in Eutin und Oldenburg, die Kreiskrankenhäuser in Rendsburg und Eckernförde sowie die Regio Kliniken Elmshorn und Pinneberg. Auch am Städtischen Krankenhaus Kiel wollen sich Mediziner den Streiks anschließen.

Die Ärzte verlangten bessere Arbeitsbedingungen, etwa eine andere Bewertung von Nacht- und Wochenenddiensten, sagte der Geschäftsführer des Marburger Bundes Schleswig-Holstein, Daniel Arp. „Was denen auf den Nägeln brennt, ist, dass sie teilweise 24 Stunden im Krankenhaus sind und dafür 40 Euro mehr bekommen als jemand, der ganz normal von 8.00 bis 16.00 Uhr arbeitet und dann nach Hause geht.“ Für Donnerstag hat die Gewerkschaft zu einer Demonstration in Kiel aufgerufen.

An der Sana-Klinik in Eutin legten nach Krankenhausangaben 84 Ärzte die Arbeit nieder, in Oldenburg (beide Kreis Ostholstein) waren es 42. „Es ist eine reduzierte Mannschaft da, aber die Versorgung ist gewährleistet“, sagte Sprecherin BarbaraKempe. Die Streiks sollten die ganze Woche weitergehen. In Elmshorn war zunächst nur die Psychiatrie betroffen, in Pinneberg die Innere Abteilung und die Neurologie. Ab Donnerstag wollten sich aber weitere Stationen anschließen, sagte ein Streiksprecher aus Elmshorn. Im Städtischen Krankenhaus Kiel liefen ebenfalls Vorbereitungen für einen Streik.

Die Krankenhausärzte fordern mehr Personal und eine deutlich höhere Bezahlung vor allem der Nacht- und Wochenenddienste. Die Vereinigung Kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA) verweist dagegen darauf, dass sie in den gescheiterten Tarifverhandlungen zusätzlich zu 2,9 Prozent mehr Gehalt für 33 Monate eine Steigerung der Vergütungen für Bereitschaftsdienste angeboten hat. Der Marburger Bund fordert 5 Prozent mehr Gehalt für die bundesweit 55 000 Ärzte an rund 700 kommunalen Krankenhäusern. In einer Urabstimmung hatten sich 93 Prozent der im Marburger Bund organisierten Ärzte für einen Streik ausgesprochen. Nur in Hamburg einigten sich die Tarifparteien.